Optimismus im deutschen Wurflager
Jürgen Schult ist nicht bange. Der im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für den Wurfbereich verantwortliche Leitende Bundestrainer nimmt die Herausforderung der neuen Freiluftsaison mit der Doppelbelastung Olympia in London (Großbritannien) und der vorgeschalteten EM in Helsinki (Finnland) an.
Grund für Optimismus und Selbstvertrauen gibt es reichlich. „Die letzten Jahre waren die mit erfolgreichsten der Werfer.“ Untermauern lässt sich das alleine schon mit der jüngsten Medaillenausbeute.Die drei deutschen Weltmeistertitel des letzten Jahres gingen auf die Konten von Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz), Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin) und Speerwerfer Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05). Dazu kam jeweils Silber durch Diskuswerferin Nadine Müller (Hallesche LAF) und Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt).
„Wenn sich das Ergebnis von Daegu wiederholt, habe ich nichts dagegen. Mit der Truppe, die sich abzeichnet, kann man gute Europameisterschaften und Olympische Spiele machen“, hegt Jürgen Schult keine Zweifel. Gerade aufgrund dieser Doppelbelastung gilt es aber auch einen Spagat zu meistern.
„Volles Programm“
„Wir haben volles Programm. Es wird nicht einfach für die Athleten und für die Trainer, diese Saison zu handeln und die Europameisterschaft zwischendrin zu verdauen“, weißt Jürgen Schult. Er setzt aber auf die Vorbereitung, die ganz im Zeichen dieser beiden Großereignisse stand: „Es geht alles, wenn man gut trainiert hat. Wenn die Saison dann läuft, kann man auch viele Sachen machen.“
Er weiß aber vor allem, dass man sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit nicht ausruhen darf. „Der Erfolg in London muss neu erkämpft werden. Ich glaube aber, dass auch London für die deutschen Werfer wieder erfolgreich wird.“ Von 60 bis 65 Punkten für die Nationenwertung spricht er. Fünf bis sechs Medaillen seien sein „persönlicher Wunsch“.
Richtig gute Leistungen erwartet
In den kommenden Tagen stehen in Wiesbaden, Doha (Katar) und Daegu (Südkorea) für die deutschen Wurf-Asse die ersten wichtigen Wettkämpfe auf dem Programm. Dann kommt das Stelldichein bei den Halleschen Werfertagen am 19. Mai. Für Jürgen Schult ist das ein wichtiger Termin.
Er ist optimistisch gestimmt, dass die deutschen Werfer dann wieder die richtigen Signale aussenden: „Alle sind auf dem Weg, in Halle richtig gute Leistungen zu bringen.“ Danach dürften die meisten der deutschen Wurf-Asse bereits die Nominierungsvoraussetzungen für die EM und auch für Olympia erfüllen und den ganz großen Aufgaben entgegen blicken.