Ordentliche Hürdensprints im Donaustadion
Spitzenleistungen waren Mangelware bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Ulmer Donaustadion. Am Samstag machte dazu das schlechte Wetter den Athleten am Schauplatz der letztjährigen Deutschen Meisterschaften einen Strich durch die Rechnung.
Für den letztjährigen Deutschen Meister Jerome Crews ist Ulm ein gutes Pflaster (Foto: Krebs)
Am Sonntag profitierten dann als Erste die Hürdensprinter von den endlich wieder guten äußeren Bedingungen. In Abwesenheit des verletzten baden-württembergischen Jahresbesten Andreas Dengler verbesserte sich Jerome Crews (Mannheim) auf 13,70 Sekunden. Bei den Frauen sah zunächst alles nach einem Erfolg der Deutschen Meister Nadine Hentschke aus. Mit 13,10 Sekunden war sie im Vorlauf klar die Schnellste. Das Finale hätte sie gegen ihre am Schluss stark aufkommende Mannheimer Vereinskameradin Kirsten Bolm dennoch fast verloren. Am Ende siegte Hentschke zeitgleich vor Kirsten Bolm in 13,25 Sekunden.
Trainingslauf für Stephanie Kampf
Wenig spannend dagegen der 400-Meter-Hürdenlauf. Die Deutsche Meisterin Stephanie Kampf (Sindelfingen) legte ein flüssigen Trainingslauf auf die Bahn und gewann nach 57,74 Sekunden ungefährdet. Ebenso ihre Vereinskameradin Simone Beutelspacher über 800 Meter. Für sie war's in 2:06,59 ihre 40. Landesmeisterschaft mit fast sieben Sekunden Vorsprung vor der schwachen Konkurrenz.
Die Männer-Sprinttitel gingen in Anwesenheit des WM-Dritten Tobias Unger, der mit einer Zahnvereiterung allerdings zuschauen musste, in 10,58 und 21,35 Sekunden an Marius Broening und Thomas Lauinger.
Von den Technikern überzeugte Sven-Eric Hahn, der im Kugelstoßen (18,06 m) und Diskuswurf (56,23 m) einen Doppelsieg feiern konnte. Bei den Frauen steigerte sich Kugelstoßerin Petra Lammert auf 16,15 Meter. Bemerkenswert auch Hochspringer Stefan Häfner, der erstmals 2,17 Meter meisterte. Den Weitsprung gewann mit 7,78 Metern im letzten Versuch der Deutsche Hallenmeister Peter Rapp.
Anne Möllinger toppt Frauenzeit
Im 200-Meter-Lauf der weiblichen Jugend konnte Meisterin Anne Möllinger mit ihren 24,37 Sekunden sogar die Siegerzeit der Frauen toppen. Auch die 100 Meter hatte sie am Tag zuvor in 11,75 Sekunden für sich entschieden. Die 800 Meter der männlichen Jugend gewann Bastian Franz in sehr guten 1:52,37 Minuten knapp vor Malte Endres (1:52,52). Im Weitsprung meisterte Jugendsiegerin Stephanie Lichtl mit 6,12 Metern exakt die gleiche Weite wie Elena Wolf als beste Frau. Ebenfalls überzeugend Nachwuchs-Hammerwerfer Alexander Ziegler mit 60,80 Meter.
Gar nicht zu sehen waren in der Münsterstadt dagegen die starken Speerwerfer aus dem Südwesten. Peter Esenwein weilte bei einem Sportfest in Spanien, Stefan Wenk war bei einem Jugendländerkampf im Einsatz. So kam es, dass gerade einmal drei Athleten ihre Wurfgeräte auspackten und der Titel mit bescheidenen 70,11 Metern an Matthias Rau ging.