| Team-EM Lille Tag 3

DLV-Athleten mit sieben Einzelsiegen Team-Europameister!

Mit insgesamt sieben Einzelsiegen hat das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) am Wochenende in Lille (Frankreich) mit 321,5 Punkten den Titel des Team-Europameisters geholt. Am Sonntag steuerten Pamela Dutkiewicz, Konstanze Klosterhalfen, Robert Harting, Max Heß und Claudia Salman-Rath in ihren Disziplinen die volle Punktzahl bei.
Pamela Ruprecht

Die DLV-Athleten kämpften am Sonntag in Lille um jeden Punkt, schließlich ging es um den Team-Sieg. Zu den zwei Einzelsiegen vom Samstag kamen fünf weitere dazu, so dass am Ende starke 321,5 Punkte für die deutsche Mannschaft und der insgesamt vierte Team-EM-Sieg standen. Polen hatte mit 295 Punkten klar das Nachsehen. Gastgeber Frankreich (270 Pkt) freute sich über den dritten Platz mit einem Punkt Vorsprung vor Großbritannien.

Gleich zu Beginn des Wettkampftages konnte Pamela Dutkiewicz ihre Erfolgsserie fortsetzen. Die Hallen-EM-Dritte gewann das 100-Meter-Hürden-Rennen souverän. Schon nach 12,75 Sekunden war die Wattenscheiderin im Ziel (<link http: video.eurosport.de leichtathletik team-em-pamela-dutkiewicz-gewinnt-hurden-sprint_vid987274 video.shtml _blank>zum Eurosport-Video). Da war die zweitplatzierte WM-Dritte Alina Talay (Weißrussland; 12,91 sec) chancenlos. Einen Fehlstart kassierte die Polin Karolina Koleczek.

Schnell wurde es auch über 110 Meter Hürden bei den Männern: Der mittlerweile im spanischen Trikot auflaufende Kubaner Orlando Ortega startete in 13,20 Sekunden zur Egalisierung des Meisterschaftsrekordes durch. Für Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) wurden 13,60 Sekunden gestoppt – Rang sechs.

Claudia Salman-Rath schlägt Spezialistinnen, Robert Harting mit starkem Konter

Für den nächsten Triumph bei den Weitsprung-Spezialistinnen sorgte Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt). Die Hallen-EM-Dritte flog bereits im ersten Versuch auf die Tagesbestweite von 6,66 Metern. Erst mit 6,45 Metern folgte die Französin Rougui Sow. "Ich wäre gerne weiter gesprungen. Ich habe natürlich auch immer mal nach den Ergebnissen von Ratingen geschaut, aber heute habe ich mich voll auf den Weitsprung fokussiert", sagte die Mehrkämpferin.

Bärenstark präsentierte sich Robert Harting (SCC Berlin). Der London-Olympiasieger beförderte seine Diskusscheibe im vierten und letzten Durchgang auf 66,30 Meter (<link http: video.eurosport.de leichtathletik team-em-sieg-fur-robert-harting-mit-dem-letzten-wurf_vid987297 video.shtml _blank>zum Eurosport-Video) – Saisonbestleistung – und überholte damit um fünf Zentimeter den führenden Polen Robert Urbanek (66,25 m). "Es war ein sehr grober Wurf, noch nicht fein genug. Für einen Athleten, der lange verletzt war, ist es wichtig, den Rhythmus zu finden", sagte der Berliner. "Ich habe mich sehr fokussiert und wollte der Mannschaft die volle Punktzahl bringen. Das hat geklappt."

Der aktuelle Dreisprung-Europameister holte sich auch bei der Team-EM die Krone in seiner Disziplin. Im zweiten Versuch flog Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) auf 17,02 Meter. Dahinter folgte der Brite Ben Williams mit 16,73 Metern. "Ich habe immer darauf gewartet, dass die Fahne still stand. So konnte ich mich gut auf die Windverhältnisse einstellen", meinte der Chemnitzer.

Konstanze Klosterhalfen schlägt zwei Europameisterinnen

Für den nächsten Sieg sorgte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die das 1.500-Meter-Finale diesmal ungewohnt zurückhaltend anging und zunächst in der Spitzengruppe im Feld mitlief. Eingangs der letzten beiden Runden startete sie aber eine Art 800-Meter-Rennen und zog in 4:09,57 Minuten auf und davon (<link http: video.eurosport.de leichtathletik team-em-kontanze-klosterhalfen-lasst-der-konkurrenz-keine-chance_vid987275 video.shtml _blank>zum Eurosport-Video). Die Leverkusenerin – ausgestattet mit drei WM-Normen (800, 1.500 und 5.000 m) – schlug nebenbei die Europameisterinnen über 1.500 Meter, Angelika Cichocka (Polen; 4:12,16 min), und 800 Meter, Nataliya Pryshchepa (Ukraine; 4:13,51 min).

Marie Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) zeigte nach einer Erkältung einen guten Hochsprung-Wettkampf und belegte mit eingestellter Saisonbestleistung von 1,97 Metern im dritten Anlauf den zweiten Platz. Auf Anhieb schaffte diese Höhe Kamila Lićwinko, deshalb ging die volle Punktezahl an die Polin. Die zwei Meter waren für beide Athletinnen dann zu hoch, die Deutsche Meisterin versuchte sich auch nur einmal daran. "Ich bin super in den Wettkampf gekommen, obwohl ich leicht erkältet war. Man hat ein bisschen mehr Druck bei der Team-EM, da es ja um Punkte für die Mannschaft geht."

Stimmungsvoller Höhepunkt des Tages im gut gefüllten Stadion war der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer mit Renaud Lavillenie. Der Weltrekordler aus Frankreich füllte seine Favoritenrolle mit überquerten 5,80 Metern voll aus. Der Leverkusener Hendrik Gruber durfte mit 5,55 Metern (im zweiten Anlauf) über den geteilten zweiten Platz mit dem Spanier Igor Bychkov jubeln. 

Rebekka Haase und Alina Reh laufen in die Top Drei

Auf den dritten Platz über 200 Meter stürmte Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) in 22,98 Sekunden. Schnellste war die Griechin Maria Belibasaki, die mit 22,76 Sekunden eine neue Bestleistung aufstellte. Disziplinkollege Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20,90 sec) sprintete bei den Männern auf Rang sieben. Schnellster: der EM-Dritte von 2014 Serhiy Smelyk (Ukraine; 20,53 sec).

In die Top Drei schaffte es auch Alina Reh über 5.000 Meter (15:32,50 min). Die Ulmerin lag zwischenzeitlich an der Spitze musste dann aber die Konkurrentinnen ziehen lassen. Ihren dritten Platz eroberte sie sich aber wieder zurück. Als Erste lief die Spanierin Ana Lozano (15:18,40 min) ins Ziel. Ein couragiertes Rennen über die Hindernisse zeigte Tim Stegemann (Erfurter LAC; 8:42,77). Am Ende wurden die Beine etwas müde, so dass es Rang sechs wurde. Gewinner war der favorisierte Olympia-Dritte aus Frankreich Mahiedine Mekhissi-Benabbad (FRA; 8:26,71 min).

Eine Saisonbestleistung für das Team stellte Marcel Fehr (SG Schorndorf) über die 3.000 Meter auf und erreichte mit gutem Endspurt den fünften Platz. Siegreich war hier der Vize-Hallen-Weltmeister über 1.500 Meter Jakub Holuša (CZE; 7:57,60 min). Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe; 1:48,89 min) blieb über 800 Meter Rang zehn. Das Rennen machte Vize-Weltmeister Adam Kszczot (POL; 1:47,09 min).

4x400-Meter-Staffel mit gutem Endspurt

Speerwurf-Weltmeisterin und Kapitänin des deutschen Teams Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) schrammte mit 60,71 Metern als Vierte am Podium vorbei. Die stärkste Weite bot die zweimalige Olympiasiegerin Barbora Špotáková (65,14 m). Kugelstoßerin Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig; 17,49 m) punktete beim Sieg der Weißrussin Aljona Dubizkaja (18,39 m) ebenso mit Platz vier. Auf Rang sieben landete Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen; 69,02 m). Weltmeister Pawel Fajdek (78,29 m) holte hier wie zu erwarten für Polen elf Zähler.

Den Abschluss bildeten die 4x400-Meter-Staffeln. Das DLV-Quartett Laura Müller (LC Rehlingen), Nadine Gonska, Hannah Mergenthaler (beide MTG Mannheim) und Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) erkämpfte sich in 3:28,47 Minuten Rang drei hinter Polen und Großbritannien, ihre männlichen Team-Kollegen um Einzelstarter Johannes Trefz (LG Stadtwerke München; 3:04,64 min) wurden in der Addition beider Läufe Sechster.

"Wir haben gute neun Punkte geholt. Die Youngster haben klasse dagegen gehalten. Es war eine besondere Motivation für das Team zu laufen", sagte Spelmeyer. "Wir sind von arrivierten Athleten und Funktionären super in der A-Nationalmannschaft aufgenommen worden, für mich war es eine tolle Erfahrung", berichtete Mergenthaler. Nach den Staffeln stand der absolut überlegene Sieg des DLV-Teams in Lille fest. "Platz eins mit 321,5 Punkten und sehr deutlichem Vorsprung ist ein sehr gutes Ergebnis", freute sich der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska.

<link http: www.leichtathletik.de termine top-events team-em-2017-lille _blank btn>Team-EM 2017 Lille kompakt

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024