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Pamela Dutkiewicz – Neues Niveau auch über zehn Hürden bringen

Bei der Hallen-DM in Leipzig haben fünf Athleten erstmals einen nationalen Titel bei den Erwachsenen gewonnen. leichtathletik.de stellt diese "Neuen Meister" in einer Serie vor. Heute: Hürdensprinterin Pamela Dutkiewciz (TV Wattenscheid 01).
Jan-Henner Reitze

<link https: www.leichtathletik.de nationalmannschaft athletenportraet athlet detail pamela-dutkiewicz>Pamela Dutkiewicz
TV Wattenscheid 01

*28. September 1991
Größe: 1,70 Meter
Gewicht: 60 Kilo

Hürdensprint

100 Meter Hürden: 12,85 sec (2016)
60 Meter Hürden: 7,79 sec (2017)


Erfolge:

Bronze Hallen-EM 2017
Deutsche Hallenmeisterin 2017

In der abgelaufenen Hallensaison haben einige DLV-Athletinnen und -Athleten wichtige Schritte in die internationale Klasse gemacht. Eine Athletin aber erzielte in der kurzen Wintersaison die wohl größten Fortschritte und arbeitete gleich eine Reihe wichtiger Karriere-Lektionen in einem Tempo ab, dass einem schwindelig werden könnte: Pamela Dutkiewicz.

Gleich im ersten Hürden-Rennen des Winters blieb die Wattenscheiderin in Düsseldorf erstmals unter acht Sekunden und konnte diesen Leistungssprung im Endlauf unmittelbar bestätigen. Auch beim Indoor Meeting in Karlsruhe und beim ISTAF Indoor in Berlin hielt die 25-Jährige voll mit der internationalen Konkurrenz mit. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig gelang nach einem Strauchler im Vorlauf ein Finale im „Flow“: Hallen-DM-Titel und in 7,79 Sekunden die schnellste Zeit einer Deutschen seit 28 Jahren.

Herausforderungen der Hallen-EM bravourös gemeistert

So fuhr Pamela Dutkiewicz mit Medaillenansprüchen zu ihrer ersten internationalen Hallen-Meisterschaft. In der Presse wurde sogar ein Zweikampf um Gold mit Freiluft-Europameisterin Cindy Roleder (SV Halle) vorausgesagt. Neben diesen hohen Erwartungen machte auch der Zeitplan mit drei Rennen an einem Tag und jeweils dreieinhalb Stunden dazwischen die Hallen-EM in Belgrad (Serbien) zu einer Herausforderung.

Die Pausen waren zu kurz für ein Schläfchen im Hotel und zu lang, um ohne Mahlzeit auszukommen. Hinzu kam vor Ort noch die überempfindliche Startanlage. Die Deutsche Hallenmeisterin ging für ihre drei Rennen achtmal in den Startblock, wegen der Rückschüsse und Diskussionen um Disqualifikationen wurde das Finale von einem Pfeifkonzert begleitet: ein Nervenspiel. All diesen Belastungen zum Trotz und mit einem alles andere als perfekten Rennen gelang mit Bronze letzten Endes doch der Sprung aufs Treppchen. Fazit: „Das war der anstrengendste Tag meiner Sportkarriere.“

Alle Wohlfühl-Faktoren austariert

Mit neun Rennen unter acht Sekunden, davon vier unter 7,90 und einem unter 7,80 Sekunden ist Dutkiewicz über 60 Meter Hürden der Durchbruch in die absolute Weltspitze gelungen. Der Athletin und ihrem Umfeld war schon länger klar, dass diese Fähigkeiten in ihr schlummern. Die Erklärung dafür, dass sie dieses Potenzial endlich auf die Bahn bringen konnte, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Pamela Dutkiewciz hat als Sportlerin und Privatmensch ihr Leben in ein Wohlfühl-Gleichgewicht gebracht.

Die 25-Jährige hat einen langen, von Rückschlägen und Irrtümern begleiteten Weg hinter sich, bis es erstmals gelang, alle Puzzle-Teile des Lebens optimal zusammenzusetzen. Eiserner Wille, eine glühende, fast „wissenschaftliche“ Leidenschaft für den Sport – mit Jahr für Jahr stundenlangen Videostudien verbunden – sowie die innere Gewissheit, es eines Tages schaffen zu können, hielten sie in dieser Zeit beim Hürdensprint.

Starker Rückhalt als ein Erfolgsfaktor

Grundlage des heutigen Erfolges ist der Rückhalt, den sie von ihren Eltern, ihrem Freund, ihrem langjährigen Trainer Slawomir Filipowski sowie vom TV Wattenscheid 01 erfährt. Zu Sportpsychologin Gaby Bussmann hat die Athletin ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt und gelernt, wie sie ihre Gedanken und Gefühle im Wettkampf beeinflussen kann, damit sich diese möglichst nicht leistungshemmend auswirken.

Eine verletzungsfreie Vorbereitung ermöglichte es, die ersten acht Schritte des Rennens zum Start in die Hallensaison so zu automatisieren, dass die erste Hürde nicht wie im vergangenen Sommer ein Sturzrisiko war oder – wie bei Olympia in Rio –  die Hände beim Start sieben Zentimeter hinter der Linie platziert werden mussten, um genug Abstand zur ersten Hürde zu wahren.

Kampf mit dem Körpergewicht spricht auch anderen Athletinnen aus der Seele

Und dann ist da noch die Sache mit der Ernährung. In einem <link https: www.wortathleten.de der-kampf-mit-meinem-koerper _blank>Beitrag auf der Plattform "Wortathleten" beschrieb Pamela Dutkiewicz Mitte März ihren jahrelangen Kampf mit ihrem Gewicht, wie sie sich im knappen Wettkampf-Dress unwohl fühlte, und ihre Hilflosigkeit. Denn trotz verschiedener Ernährungspläne gelang es nicht, das Problem in den Griff zu bekommen. „Ich wollte diesen Bericht schon länger schreiben, weil ich weiß, dass auch andere Mädels ähnliche Probleme haben“, erzählt die Autorin. „Außerdem habe ich mich optisch verändert und dafür liefere ich mit dem Bericht eine Erklärung.“

Von dem Echo, den ihr Bericht auslöste, war die Lehramtsstudentin überrascht. Sie bekam über ihre Facebook- und Instagram-Seite nicht nur dutzendfach Zuspruch und Lob für ihre Offenheit, sondern auch zahlreiche Nachrichten von jungen Athletinnen, die ähnliche Probleme plagen. „Sie haben sich in meiner Geschichte wiedergefunden und mir ihre erzählt“, berichtet Pamela Dutkiewicz. „Allein das stärkt sie und natürlich auch die Tatsache, dass ich letzten Endes einen Ausweg gefunden habe.“ 

Mark Warnecke bringt die Wende

Die Empfehlung, sich an den ehemaligen Schwimmer und heutigen Arzt Mark Warnecke und dessen Kollegen Jörn Heinze in Witten zu wenden, brachte im Herbst 2015 den Wendepunkt. Der dreimalige Schwimm-Weltmeister hatte während seiner Karriere festgestellt, dass sein Körper weniger Kalorien benötigt als Ernährungspläne für Leistungssportler vorsehen. Er entwickelte daraufhin ein eigenes Konzept. Da andere Athleten bei sich ein ähnliches Phänomen feststellten, wuchs das Interesse an diesem Konzept.

Mit seiner Firma „AmSport“ vertreibt Mark Warnecke mittlerweile spezielle für die beschriebenen Bedürfnisse entwickelte Nahrungsergänzung und weitere Produkte. Dank der Beratung und einer damit verbundenen Umstellung der Ernährung nahm Pamela Dutkiewicz zehn Kilo ab und fühlt sich endlich wohl in ihrem Körper. Ein weiterer Baustein des Erfolgs, nach dem sie besonders lange und zeitweise verzweifelt suchen musste.

Mama Brygida war 1979 Fünfte der Hallen-EM

Die Leidenschaft für den Leistungssport lebten die Eltern von Pamela Dutkiewicz ihrer Tochter vor. Ihr Vater Marian spielte in der ersten polnischen Liga Fußball. Mama Brygida wurde unter ihrem Mädchennamen Brzeczek im polnischen Trikot über 800 Meter Fünfte bei der Hallen-EM 1979 in Bydgoszcz, ihre Bestzeit steht bei 2:02,39 Minuten. Das Paar kam 1988 nach Deutschland und ließ sich in Baunatal bei Kassel nieder.

Tochter Pamela verbrachte ihre ersten sportlichen Stunden mit Standardtänzen. „Das hat riesen Spaß gemacht. Mein damaliger Tanztrainer ist mit seiner Schule dann aber umgezogen“, erinnert sich die Hürdensprinterin. „Der Anfahrtsweg war dann so weit, dass meine Mama vorgeschlagen hat, es mit der Leichtathletik zu versuchen.“ Bei Sigfried Henning und Michael Birkelbach sowie der LG Baunatal/Fuldabrück absolvierte die damals 10-Jährige ihre ersten Einheiten. Ihre ersten Trainer erkannten ihr Talent, das sie mit DM-Silber der W14 im Block-Mehrkampf Sprint/Sprung 2005 erstmals aufblitzen ließ.

Frühe Entscheidung für den Leistungssport

Schon im Alter von 15 Jahren wechselte Pamela Dutkiewicz zum TV Wattenscheid 01, trainierte zuerst in ihrer Heimat nach Plänen von Slawomir Filipowski und zog mit 16 ins Sportinternat nach Wattenscheid. Einher damit ging die Spezialisierung auf den Hürdensprint. Dort gehörte die damalige Schülerin zur nationalen Spitze und gewann Medaillen bei Deutschen Jugendmeisterschaften.

Einen Start bei der U20-WM 2010 verpasste die damals 18-Jährige trotz konstant starker Leistungen und einer Bestzeit von 13,37 Sekunden im Ausscheidungsrennen der Junioren-Gala in Mannheim. Mit Miriam Hehl (13,31 sec; damals LAZ Salamander/ Kornwestheim/Ludwigsburg) und Jenna Pletsch (13,32 sec; damals SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) waren in diesem Rennen zwei nationale Konkurrentinnen noch schneller, die später in umgekehrter Reihenfolge in Moncton (Kanada) Silber und Bronze holten.

Die folgenden Jahre waren von Selbstfindung, mehreren verletzungsbedingten Rückschlägen und der Suche nach der optimalen Trainingsgestaltung geprägt, eine Bestzeit blieb aus. 2011 und 2013 reichte es jeweils knapp nicht für die Norm für die U23-EM. Dazu kam ein Unfall: Als die H-Bahn der TU Dortmund 2012 einen Container rammte, der gerade auf einen Lastwagen geladen wurde, war auch Pamela Dutkiewicz an Bord und zog sich ausgerechnet zu Beginn der Sommersaison ein Schleudertrauma zu. 

Verletzungsbedingte Auszeit hilft bei Suche nach sich selbst

2014 ging es dann mit der ersten Zeit unter 13 Sekunden (12,95 sec) aufwärts, wieder reichte es aber nicht für den internationalen Start bei der EM in Zürich (Schweiz). Die internationale Premiere war im nachfolgenden Winter für eine paar wenige Sekunden perfekt, als die Wattenscheiderin im Finale der Hallen-DM als Zweite ins Ziel lief und in 8,07 Sekunden die Norm für die Hallen-EM in Prag (Tschechien) erfüllte.

Im Auslauf platzte der Traum schon wieder. Pamela Dutkiewicz trat unglücklich auf und riss sich gleich mehrere Bänder im Fuß und Sprunggelenk. Da die Rückkehr auf die Bahn auch im folgenden Sommer verletzungsbedingt scheiterte, war plötzlich ungewohnt viel Zeit, um über sich nachzudenken. In dieser Zeit stellte die Hürdensprinterin die Weichen, die für ihren jetzigen Erfolg entscheidend waren und von denen sie schon im vergangenen Sommer profitierte.

Das Olympiaticket, errungen gegen starke nationale Konkurrenz, die Bestzeit von 12,85 Sekunden und zwei starke Läufe in Rio de Janeiro (Brasilien; 12,90 sec / 12,92 sec) markierten 2016 den Sprung in die erweiterte internationale Spitze und gleichzeitig den Ausgangspunkt für das laufende Jahr und den kommenden Sommer.

Absolute Weltspitze über 100 Meter Hürden in Reichweite

Die unterm Hallendach erreichten 7,79 Sekunden über 60 Meter Hürden laden zu Spekulationen ein: Was ist über 100 Meter Hürden möglich? Einen Ansatz für ein Rechenspiel bietet die Mehrkampf-Tabelle. 7,79 Sekunden bringen 1.123 Punkte für den Hallen-Fünfkampf. Für die gleiche Punktzahl im Siebenkampf sind 12,77 Sekunden nötig. Sicherlich eine eher vorsichtige Formel. Eine optimistischere, aber nicht unrealistische, ist der Vergleich mit Cindy Roleder (SV Halle). Beide Athletinnen bewegten sich im Winter auf einem ähnlich hohen Niveau, die Europameisterin hat eine Bestzeit von 12,59 Sekunden.

Cindy Roleder steht für das Ziel, an dem sich Pamela Dutkiewicz orientiert: Die Vize-Weltmeisterin hat es nach ihrem Silber-Coup bei der WM 2015 im Olympia-Jahr 2016 geschafft, sich in der internationalen Spitze zu etablieren. Dieses Potenzial hat auch Pamela Dutkiewicz offenbart. Gefragt sind nun konstante Zeiten unter ihrer Bestzeit (12,85 sec). Die Athletin ist sich dieser Chance bewusst, genauso wie den Hindernissen, die dieser Weg bereithält: „Meine Stärke liegt über die 100 Meter Hürden eher im zweiten Teil der Strecke. Gleichzeitig bieten fünf Hürden mehr auch fünfmal zusätzlich die Gefahr, einen Fehler zu machen.“

Saisonstart vermutlich in Flieden

Auch die gestiegenen Erwartungen und wachsende Aufmerksamkeit sind etwas Neues, mit dem die 25-Jährige umgehen muss. „Die Wintersaison pusht mich. Ich kann aber nicht sagen, ob mir vielleicht in den nächsten Wettkämpfen Gedanken in den Kopf kommen werden, die ich noch nicht kenne. Mit meiner Sportpsychologin habe ich dann aber auf jeden Fall die richtige Ansprechpartnerin an meiner Seite, damit umzugehen“, erklärt die Wattenscheiderin, die nach der Hallen-EM erstmal eine Woche Pause einlegte und zuließ, nach den ereignisreichen Wochen in ein kleines emotionales Loch zu fallen und in den Alltag zurückzufinden.

Im Training wird im Moment mit längeren Tempoläufen und Läufen über bis zu 13 Hürden an der Sprintausdauer gearbeitet. „Es macht mir richtig Spaß, wieder zu spüren, im Training etwas getan zu haben“, erzählt Pamela Dutkiewicz. Am morgigen Mittwoch geht es für drei Wochen ins Trainingslager nach Südafrika, dann im Mai nochmal mit dem DLV-Hürdenkader nach Teneriffa (Spanien).

Das Vorhaben, sich im Sommer wieder möglichst häufig mit internationaler Konkurrenz zu messen, klappt zum Auftakt voraussichtlich nicht. Die Aussichten auf einen Startplatz beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar; 5. Mai) sind mäßig. „Meine Managerin Vera Michallek hat vor der Hallen-EM zu mir gesagt, dass sie gute Argumente für einen Start hat, wenn ich den Titel gewinne. Das hat ja nicht geklappt“, so die Dritte der Hallen-EM mit einem Lächeln. Der Saisoneinstieg ist deshalb bisher beim Hürdenmeeting in Flieden (21. Mai) geplant.

WM in London als Ziel, starke nationale Konkurrenz im Blick

Bis dahin gilt wie vor jeder neuen Saison: Die Sportlerin Pamela Dutkiewicz wird in ihre Einzelteile zerlegt, die Form neu aufgebaut und einige Zubringerwerte bestenfalls gesteigert. Eine verletzungsfreie Vorbereitung ist wie immer die angestrebte Grundlage für einen erfolgreichen Sommer.

Jongliert werden wollen auch weiter die privaten und berufsebnenden Bestandteile neben dem Sportlerleben – von der Beziehung bis hin zum Studium. Und dann kommt es im Mai zur schon so oft absolvierten, aber immer wieder aufs Neue spannenden Aufgabe: Alle Puzzle-Teile werden wieder zu einer Hürdensprinterin im Wettkampfmodus zusammengesetzt. Gelingt es wieder so harmonisch und erfolgreich wie im Winter? Wird eine Athletin entstehen, die sich gegen starke nationale Konkurrenz den angestrebten Startplatz bei der WM in London (5. bis 13. August) sichern kann?

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Das sagt Bundestrainer Rüdiger Harksen:

Pamela hat im letzten Jahr mit dem Erreichen des EM-Finales und einer Top-Zwölf-Platzierung bei den Olympischen Spielen den Sprung in die Weltklasse geschafft, diese Entwicklung konnte sie in diesem Winter fortsetzen. Die Athletin hat ein leistungsförderndes Umfeld, laut eigenen Angaben ist sie ausbildungstechnisch und persönlich mit allen Faktoren im Einklang, außerdem hat sie mit Slawomir Filipowski einen sehr kompetenten und kooperativen Trainer. Unter technischem Aspekt sind beim Einsatz des Schwung- und Nachziehbeines sowie der komplexen Hürdenüberquerung effektive Verbesserungen gelungen. Zudem konnte Pamela ihr Last-Kraft-Verhältnis durch intelligente Ernährung optimieren. Erfolg ist nie monokausal. Die Athletin kam unverletzt und mit den Erfolgen aus dem Jahr 2016 hochmotiviert durch den Winter und hatte keine nennenswerten Trainingsausfälle. All diese Umstände sollten zur positiven Leistungsentwicklung beigetragen haben.

Insbesondere im U20-Bereich hatte Pamela oft das Nachsehen, da sie dem ehemals starken 91er Jahrgang angehört. Solche Erfahrungen können die weitere Karriere auch prägen. Die Athletin hat beharrlich an sich und ihre Möglichkeiten geglaubt. Sie ist ehrgeizig, hochmotiviert und geht professionell mit ihren Herausforderungen um. Außerdem ist sie ein offener Mensch und bietet auf diese Weise zusammen mit ihrem Heimtrainer die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bundestrainer. Pam befindet sich im Reifungsprozess zur Weltklasse-Athletin, ich bin gespannt auf ihre weitere Leistungsentwicklung.

Legt man die Rennstruktur ihrer schnellsten Hallenrennen dieses Winters zugrunde und rechnet das auf die 100 Meter-Hürdenstrecke hoch, sollte schon eine 12,60er Zeit machbar sein. Wenn man diese Leistung zum richtigen Zeitpunkt abruft, ist damit international auf allen Ebenen eine Finalfähigkeit erreicht. Voraussetzung hierfür ist natürlich weiterhin verletzungsfreies Training. Pamela ist eine planbare Größe im laufenden Olympiazyklus für anstehende internationale Aufgaben, sie erreicht mit ihren 25 Jahren nun die Stufe der höchsten Leistungsausprägung im Hürdensprint der Frauen, bei dem der Faktor Erfahrung im internationalen Business eine große Rolle spielt. Es geht jetzt erst einmal darum, die Verbesserungen der Hallensaison im Sommer auch über 100 Meter auf die Bahn zu bringen, aber das sollte gelingen. Ich freue mich auf die beiden Trainingslager mit ihr gemeinsam im Hürdenteam im April in Potchefstroom (Südafrika) und im Mai auf Teneriffa (Spanien).

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