Pamela Dutkiewicz will Traum wahr werden lassen
Am Wochenende (3./4. Juli) werden in Mannheim bei der Bauhaus Junioren-Gala die Tickets für die U20-WM in Moncton (Kanada) vergeben. Berechtigte Hoffnung auf eine der Fahrkarten in ihrer Disziplin macht sich die Wattenscheider Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz.
Nach einer "verkorksten Saison 2009" läuft es in diesem Jahr rund für die 18-Jährige. Gleich sechsmal unterbot sie in der Freiluftsaison die Norm. Mit 13,49 Sekunden belegt sie Platz zwei der aktuellen Jugend-Bestenliste des DLV. Nur die Saarländerin Jenna Pletsch war mit 13,46 Sekunden schneller. Alle direkten Rennen konnte Pamela Dutkiewicz allerdings für sich entscheiden."Ich bin total glücklich, mein absoluter Traum wäre im deutschen Trikot bei der Weltmeisterschaft in Kanada zu starten", erklärt die Hürdenspezialistin und die Chancen stehen nicht schlecht.
Dieser Traum kommt nicht von ungefähr. Schon ihre Mutter war eine starke polnische 800 Meter-Läuferin, die 1979 bei der U20-Europameisterschaft unter ihrem Mädchennamen Brygida Brzeczek den fünften Rang belegte. Ihr Vater hat in der polnischen U21-Fußballnationalmannschaft mitgespielt.
Mutige Entscheidung für den Leistungssport
Damit dieser Traum wahr werden konnte, ging Pamela Dutkiewicz einen mutigen Weg. Unterstützt von ihren Eltern brach sie mit 17 Jahren ihre Zelte im heimischen Baunatal ab, um in der Trainingsgruppe in Wattenscheid um Slawo Filipowski neue Herausforderungen zu suchen.
"Ich hatte das Glück die richtigen Trainer zur rechten Zeit zu haben. In Baunatal wurde mein Talent entdeckt und meine Freude an der Leichtathletik aufgebaut. In Wattenscheid habe ich durch die Trainingsgruppe und die Rahmenbedingungen, die auf den Hochleistungssport zugeschnitten sind, neue Möglichkeiten, um mein Potential weiter auszuschöpfen", erläutert die Wahl-Wattenscheiderin ihren Werdegang.
„Mit Sack und Pack“
Seit drei Jahren trainiert sie nun bei Slawo Filipowski. Schritt für Schritt näherte sich die Hessin der Heimat der Blauhemden. Zunächst trainierte sie ferngesteuert nach den Trainingsplänen des Wattenscheider Trainers. Im letzten Schritt zog die 18-jährige "mit Sack und Pack" ins Internat in Wattenscheid ein, besucht die Oberstufe des Märkischen Gymnasiums und genießt die Gemeinschaft im Klaus Steilmann Haus und in der Trainingsgruppe.
"Mir gefällt es hier sehr gut. Zum Beispiel die Atmosphäre beim gemeinsamen Abendessen in der Mensa, wenn alle Sportler des Internats, Leichtathleten und Fußballer, zusammenkommen. Das ist oft total lustig. In meiner Wohngemeinschaft finde ich auch, wenn es mal nicht läuft, gute Unterstützung", erklärt die Hürdenspezialistin gut gelaunt.
Es lief nicht immer alles rund
Doch es lief sportlich zunächst nicht sofort alles planmäßig in Wattenscheid. "Die Hürdentechnik musste optimiert werden, die Abstimmung zwischen Technik und erhöhter Geschwindigkeit ist ein langer immer wiederkehrender Prozess. Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber haben das Ziel noch nicht erreicht", erläutert der Coach Slawo Filipowski den Weg seiner noch jungen Athletin.
Ihr Trainer ist sich allerdings sicher: "Pamela kann mit viel Selbstvertrauen nach Mannheim fahren. Ich traue ihr noch eine deutliche Leistungssteigerung zu." So würde es niemanden überraschen, wenn sich Pamela Dutkiewicz ihren Startplatz bei der U20-WM sichert.