Pamela Jelimo - Mit Sauermilch zum Jackpot
Energischer hätte Pamela Jelimo die Nachfolge des nun abgetretenen 800-Meter-Stars Maria Mutola (Mozambique) nicht in Angriff nehmen können. Mit ihrem Sieg in Brüssel (Belgien) machte die Kenianerin am Freitag ihren Sturm- und Steigerungslauf zum Millionen-Jackpot der Golden-League-Serie perfekt, exakt fünf Jahre nach ihrer Vorgängerin.
„Ich habe mir meinen Traum erfüllt“, sagte die erst 18-Jährige, die keine drei Wochen zuvor in Peking (China) zum inzwischen bereits erwarteten Olympiasieg gelaufen war. Mit dem großen Geldtopf will sie nun ihrer Familie in der Heimat helfen, aber die Dollars auch so anlegen, dass diese noch länger etwas davon hat.Der kometenhafte Aufstieg hat die Leichtathletik-Welt in Staunen versetzt. Schließlich lässt sich die Leistungsexplosion der bis vor wenigen Monaten noch völlig unbekannten Läuferin, die sich vorher eher erfolglos an den 200 und 400 Metern probierte, an nicht weniger als fünf Junioren-Weltrekorden und vier Afrikarekorden, die sie seit Mai erreicht hatte, festmachen.
Weltrekord vor Augen
Mit ihrer neuen Bestzeit von 1:54,01 Minuten, die sie mit Tempo-Unterstützung der für extrem schnelle 600 Meter speziell ausgewählten Russin Svetlana Klyuka in Zürich (Schweiz) auf die Bahn brachte, fehlen Pamela Jelimo nur noch 73 Hundertstelsekunden zum Uraltrekord der Tschechin Jarmila Kratochvilova.
Dass sie diesen erreichen kann, daran glaubt die neue Wunderläuferin. Unter Druck setzt sie sich deshalb aber nicht. „Es ist schwer, ich werde noch härter dafür arbeiten. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr oder im Jahr darauf.“
So schnell, dass sie ihren Gegnerinnen um kleine Welten davonläuft, soll die junge Frau aus Kapsabet im Rift Valley übrigens eine Mursik genannte kenianische Sauermilch machen. Jeden Tag nimmt sie ein paar Schlucke davon. Auch bei den Olympischen Spielen hatte Pamela Jelimo ihr Zaubergetränk dabei. In einem Kanister, wie es hieß. So wie es sich für besonderen Treibstoff gehört.