Pamela Jelimo nähert sich dem Weltrekord
Die überragende Leistung des 5,6 Millionen Euro teuren Golden-Leauge-Meetings „Weltklasse Zürich“ zeigte am Freitag Kenias 800-Meter-Olympiasiegerin Pamela Jelimo. Mit 1:54,01 Minuten, der besten Zeit seit 25 Jahren, näherte sich die 18-Jährige vor 26.000 Zuschauern, die erst gegen Ende der Veranstaltung so richtig in Stimmung kamen, dem Fabel-Weltrekord der Tschechin Jarmila Kratochvilova bis auf 73 Hundertstelsekunden.
Jarmila Kratochvilova war am 26. Juli 1983 in München 1:53:28 Minuten gerannt. Es ist der älteste Leichtathletik-Weltrekord in einer olympischen Disziplin. „Er ist jetzt in Reichweite“, sagte Pamela Jelimo, die nun drittschnellste Läuferin der Geschichte auf dieser Strecke ist. Sie hat die zwei Stadionrunden bisher erst bei zehn Wettkämpfen in Angriff genommen.Pamela Jelimo kämpft in einer Woche in Brüssel wie Hochspringerin Blanka Vlasic (Kroatien; 2,01 m) um den Million-Jackpot der Golden League. Gewinnen beide in Belgien, wird das Geld geteilt.
Der „goldene Blitz“ Usain Bolt hat seine Weltrekordjagd vorübergehend gestoppt, ist der Konkurrenz aber weiter meilenweit voraus. Beim Golden-League-Gastspiel in der Schweiz feierte der dreifache Sprint-Olympiasieger einen ungefährdeten Sieg, blieb über 100 Meter in 9,83 Sekunden bei 0,5 Metern pro Sekunde Gegenwind jedoch klar hinter seinen 13 Tage alten 9,69 Sekunden vom Olympiafinale in Peking (China). „Ich spüre eine Erkältung kommen“, erklärte der 22-Jährige.
Nur sieben Olympiasieger erfolgreich
Nur sieben der zwölf angetretenen Einzel-Olympiasieger waren auch in Zürich siegreich. Neben Pamela Jelimo und Usain Bolt auch Kubas Dayron Robles über 110 Meter Hürden (12,97 sec), Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland) mit 4,88 Metern, Angelo Taylor (USA; 400 m Hürden) in 48,07 Sekunden, Speerwerfer Andreas Thorkildsen (Norwegen) mit 90,28 Metern und Doppel-Olympiasieger Kenenisa Bekele (Äthiopien) in der Jahres-Weltbestzeit von 12:50,18 Minuten über 5.000 Meter.
Zwei Peking-Verlierer nahmen erfolgreich Revanche. Jeremy Wariner (USA) besiegte über 400 Meter in 43,82 Sekunden klar seinen Landsmann LaShawn Merritt (44,43), und Lolo Jones (USA) gewann über 100 Meter Hürden in 12,56 Sekunden. Sie hatte in Peking den Sieg aus der Hand gegeben, als sie in Führung liegend in die vorletzte Hürde getreten war.
Sebastian Bayer und Staffel Dritte
Aus dem nur sporadisch vertretenen deutschen Lager erreichten Weitspringer Sebastian Bayer (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,97 m) und die 4x100-Meter-Staffel, die mit Ronny Ostwald (TV Wattenscheid 01), Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Marius Broening (LAV Asics Tübingen) nach 38,95 Sekunden im Ziel war, die besten Platzierungen. Als jeweils Dritte kassierten sie 9.000 bzw. 10.000 US-Dollar Preisgeld ab.
400-Meter-Läufer Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) wurde in 45,70 Sekunden Fünfter. Die Stabhochspringerinnen Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,55 m) und Carolin Hingst (USC Mainz; 4,45 m) landeten auf den Rängen sieben und acht.
mit Material von Sport-Informations-Dienst
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