Paralympics: Chance auf rosige Zukunft
Superstar Oscar Pistorius hat die Paralympics in London (Großbritannien) zu den phänomenalsten Sommerspielen der Geschichte gezählt - Olympische Spiele inbegriffen. Und der Südafrikaner hat recht. Vor der Schlussfeier am Sonntagabend hatten die Zuschauer der 14. Sommer-Paralympics an den elf Wettkampftagen Weltkasseleistungen in Hülle und Fülle erlebt.
Dass das Leistungsniveau des Behindertensports und die Wertschätzung für die Parasportler in den vergangenen Jahre enorm zugelegt hat, belegt das Beispiel China. Das Reich der Mitte hat nach dem triumphalen Abschneiden 2008 in Peking (China) weiter in den Behindertensport investiert, statt es bei einem Strohfeuer zu belassen. Der Lohn ist der erneut mit deutlichem Vorsprung gewonnene Medaillenspiegel.Auch Deutschland hat sich in London unter den Topnationen etabliert und mit 66 Medaillen (18/26/22) sieben Medaillen mehr als vor vier Jahren, als es 59-mal Edelmetalle (14/25/20) gab. Auf diesem Erfolg darf sich der Deutsche Behindertensportverband (DBS) aber nicht ausruhen, wenn er auch 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) vorne mitmischen will.
Euphorie nutzen
Vielmehr muss der DBS die Euphorie um die Paralympics nutzen, um die Jugend für den Behindertensport zu begeistern. Auch die Medien müssen am Ball bleiben und das Interesse in der breiten Masse wach halten. Am besten geht das natürlich über echte Typen.
Doch die sind zum Beispiel mit Weitsprungsieger und Sympathieträger Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) oder seinem Teamkollegen und 100-Meter-Sieger Heinrich Popow, der mit seinen markigen Sprüchen stets für Stimmung sorgt, reichlich vorhanden. Das Potenzial für eine rosige Zukunft des Behindertensports ist da - es muss nur erkannt und genutzt werden.
Kommentar von Christian Müller (sid)
Deutsche Paralympics-Medaillen in der Leichtathletik:
GOLD:
Sebastian Dietz (Ahle/Diskus), Birgit Kober (Leverkusen/Speerwurf und Kugelstoßen), Heinrich Popow (Leverkusen/100 m), Markus Rehm (Leverkusen/Weitsprung)
SILBER:
Marie Brämer-Skowronek (Haldensleben/Speerwurf), Marianne Buggenhagen (Berlin/Kugelstoßen), Wojtek Czyz (Weitsprung)
BRONZE:
David Behre (Leverkusen/4x100 m), Wojtek Czyz (Kaiserslautern/100 m und 4x100 m), Michaela Floeth (Leverkusen/Kugelstoßen), Katrin Green (Leverkusen/200 m), Claudia Nicoleitzik (Püttlingen/100 m und 200 m), Heinrich Popow (Leverkusen/200 m und 4x100 m), Markus Rehm (Leverkusen/4x100 m), Jana Schmidt (Rostock/100 m), Maria Seifert (Erfurt/200 m), Martina Willing (Brandenburg/Speerwurf)