Paralympics - Erneut Messfehler in London
20 Tage nach der Panne um die Frankfurter Hammerwerferin Betty Heidler haben auch die Paralympics ihren ersten Mess-Skandal. Wegen angeblich falsch programmierter Messgeräte waren gleich in zwei Disziplinen die falschen Ergebnisse veröffentlicht worden.
Bei den Diskuswerferinnen waren die Medaillen sogar schon verliehen worden, bevor das Versehen auffiel. Die "richtigen" Medaillen-Gewinner werden nun am Samstag in einer neuen Ehrung ausgezeichnet. In dem Kugelstoß-Wettbewerb der Männer, der ebenfalls betroffen war, hatte die Siegerehrung noch nicht stattgefunden. Hier war der Leverkusener Frank Tinnemeier als Zehnter nach drei Würfen nicht ins Finale vorgedrungen, er wird von dem Fehler offenbar nicht profitieren.Die Ukrainerin Marija Pomazan muss ihre unter großem Jubel bereits erhaltene Goldmedaille nun wieder abgeben und erhält stattdessen am Samstag Silber. Die Chinesin Qing Wu rückt vom Silber- auf den Goldrang. Ihre Landsfrau Jiongyu Bao muss Bronze abgeben und geht nun als Vierte leer aus. Dafür wird die zunächst auf Rang fünf geführte Australierin Katherine Proudfoot nun unverhofft zur Medaillen-Gewinnerin.
Rechner nicht umgestellt
Angeblich war der Fehler zustande gekommen, weil die Rechner nicht richtig auf das sogenannte Raza-System umgestellt waren. Dieses kommt zum Einsatz, wenn Sportler mit unterschiedlicher Behinderung mit einem Multiplikator-System direkt gegeneinander antreten.
Bei Olympia war am 11. August der fünfte Versuch von Betty Heidler von der elektronischen Weitenmessung nicht richtig erfasst worden. Die Weltrekordlerin aus Frankfurt bekam aber nachträglich Bronze.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)