Paralympisches Tagebuch von Thomas Loosch
Der Wattenscheider Leichtathlet Thomas Loosch ist einer der aussichtsreichsten Starter bei den Paralympics in Athen. Der 41-jährige Weltmeister im Diskus und Vize-Europameister im Diskus, Kugelstoßen und Speerwurf wird von seinen ersten Paralympics mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung der Stiftung Deutsche Sporthilfe in seinem Tagebuch auch auf leichtathletik.de direkt aus Griechenland berichten.
Thomas Loosch schildert in seinem Tagebuch seine Eindrücke von den Paralympics
Sonntag, 19. September 2004Es war ein Traumstart. Zweimal Gold und zweimal Bronze gleich am ersten Tag. Dank Manuela Schmermund im Schießen und Susann Schützel im Judo hat unser Team einen doppelt goldenen Start hingelegt. Und heute kamen noch einmal zwei Goldmedaillen hinzu. Das ist genau der Kick, den wir Athleten gebraucht haben. Dies motiviert auch mich für meinen morgigen ersten Wettkampf im Kugelstoßen.
Heute bin ich ins Stadion gegangen, um mir einige Wettkämpfe anzuschauen, Atmosphäre zu schnuppern, das Kribbeln zu verspüren...
Die Schulter ist okay, aber natürlich bin ich aufgeregt.
Der Kopf ist klar, ich werde das morgen schon ruhig angehen. Ein Iraner ist aufgetaucht, den ich noch nicht kenne. Er tritt auch in allen drei Disziplinen an. Den Ukrainer kenne ich gut und kann seine Leistung einschätzen. Mit 51 Meter im Speer müsste ich ihn packen können. Aber der Iraner...?
Und vor allem die 32er, das sich die, die mit dem 200 Gramm leichteren Frauenspeer werfen (meiner hat 800 Gramm) und 12 bis 13 Meter weniger als wir brauchen, um dennoch vor uns zu liegen. Das heißt, bei denen muss einer nur 39 Meter werfen und dann liegt er auch schon bei der 51-Meter-Marke.
Na ja, bis zum Speerwerfen habe ich ja noch ein paar Tage Zeit. Morgen kommt erst einmal das Kugelstoßen. Es läuft nach dem letzten Training in allen drei Disziplinen rund bei mir. Schau'n mer mal...
Herzliche Grüße aus Athen
Euer Thomas Loosch
Mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von www.sporthilfe.de