Deutsch-französische Speerwurfgemeinschaft
Bei dem französischen Winterwurf-Criterium in Toulouse warf die Karlsruherin Dörthe Friedrich vor eineinhalb Wochen den Speer bei winterlichen Temperaturen von drei Grad und ungünstigen Bedingungen auf 57,11 Meter und war damit – außer Konkurrenz – die Beste im Wettbewerb der Frauen. Am bevorstehenden Wochenende geht es für sie nach Malta, dort wird es sicher etwas wärmer sein. Die Winterwurf Challenge auf europäischem Boden steht an, treffen wird sie dort eine Trainingskollegin aus Frankreich.
Dörthe Friedrich will in Malta die Norm attackieren (Foto: Krebs)
Denn ihr Trainer, Georg Baur, hat nach einer 16-jährigen Tätigkeit als Bundestrainer im Speerbereich eine neue Herausforderung angenommen und betreut jetzt in seinem Trainingsteam auch französische Sitzenspeerwerfer. Dörthe Friedrich hat also neue Trainingsgefährten.Die bisher erfolgreichste von ihnen ist Nadine Auzeil aus Barr im Elsaß, vielfache französische Meisterin und dreifache Olympiateilnehmerin. Sie blieb in Toulouse mit 56,55 Metern knapp hinter Dörthe Friedrich und war beste Französin. Bei den Männern kam der ebenfalls von Georg Baur trainierte Vitoli Tipotio, französischer Vizemeister 2002, mit 73,87 Metern auf Platz zwei des Criteriums, dicht gefolgt von Berenger Demerval, der mit 73,56 Metern bei den Junioren siegte.
Norm als Ziel
Dörthe Friedrich war schon nach einem Wurf über 58,03 Metern Anfang Februar in Kienbaum vom DLV für den Europäischen Winterwurf Challenge am 13. und 14. März in Malta nominiert worden und vertritt dort mit Steffi Nerius (TSV Bayer Leverkusen), Dritte der Weltmeisterschaft 2003 in Paris, den Deutschen Leichtathletik-Verband.
Nadine Auzeil wurde nach ihrem Auftritt in Toulouse vom französischen Verband für Malta berufen, so dass Georg Baur dort jetzt im gleichen Wettbewerb zwei Werferinnen aus zwei Nationen betreut.
Beide werden versuchen, die Norm von 60,50 Metern für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Athen zu übertreffen und bereiteten sich in Karlsruhe auf den Wettbewerb auf Malta vor. Leistung und Internationalität stehen für Georg Baur im Vordergrund. Kein schlechtes Motto!