Pascal Behrenbruch greift nach den Sternen
Pascal Behrenbruch (LG Eintrach Frankfurt) ist die deutsche Medaillenhoffnung im olympischen Zehnkampf. Der 27-Jährige reist als Nummer zwei der Welt nach London (Großbritannien) und peilt einen Platz auf dem Treppchen an – egal welchen.
Schon zu Beginn der Saison hatte Pascal Behrenbruch ein klares Ziel. „Ich will in diesem Jahr mindestens eine Medaille bei einer internationalen Meisterschaft gewinnen“, hatte er angekündigt.Und der Frankfurter hat seiner Ankündigung bereits Taten folgen lassen: Bei der EM in Helsinki (Finnland) lieferte er einen herausragenden Wettkampf ab. Mit 8.558 Punkten zeigte er ein Weltklasse-Resultat, gewann Gold und schob sich auf Position sieben der ewigen deutschen Bestenliste.
Nur Ashton Eaton war 2012 besser
Doch nicht nur das: Hinter dem frischgebackenen Weltrekordler Ashton Eaton (USA; 9.039 Punkte) reist er auch als Zweiter der Weltbestenliste zu den Olympischen Spielen nach London. Eine weitere Medaille ist für den 27-Jährigen damit zum Greifen nah. Und deswegen sagt er auch: „Mit der Punktzahl, die ich bei der EM gemacht habe, kann ich bei den Olympischen Spielen auch eine Medaille gewinnen. Und das ist mein Ziel.“
Pascal Behrenbruch hat die Chance, nach den Sternen zu greifen und sich mit einer Olympia-Medaille einen Platz unter den ganz Großen der deutschen Zehnkämpfer zu sichern. „Da ist es dann auch egal, ob man Gold, Silber oder Bronze gewinnt“, sagt er.
Nachfolger von Frank Busemann?
Der letzte deutsche Zehnkämpfer, dem bei Olympia der Sprung auf das Siegerpodest gelang, war 1996 Frank Busemann, der Silber gewann. Genau dieser hatte über Pascal Behrenbruch vor der EM gesagt, er sei kein Siegertyp. Dieses Urteil hat er jetzt revidiert. Mit seinem Wettkampf in Helsinki und vor allem seinem 1.500 Meter-Lauf hat Pascal Behrenbruch ihn vom Gegenteil überzeugt.
Pascal Behrenbruchs Entscheidung, im vergangenen Jahr von Frankfurt nach Tallinn (Estland) zu gehen, scheint genau die richtige gewesen zu sein. Dort trainiert er unter Zehnkampf-Olympiasieger Erki Nool und dessen ehemaligem Trainer Andrej Nazarov. „Bislang läuft in Tallinn alles perfekt. Meine Entscheidung, dorthin zu gehen, hat sich ausgezahlt“, meint Pascal Behrenbruch.
Erki Nool zufrieden mit erstem Schritt
Auch Erki Nool ist mit ihm zufrieden. „Ich habe Pascal gesagt, er soll zuerst bei der EM gewinnen und dann eine Olympia-Medaille holen. Den ersten Schritt hat er gemacht, mal sehen, ob jetzt auch der nächste folgt“, sagt die Zehnkampf-Legende aus Estland.
In der kommenden Woche wird sich zeigen, ob Pascal Behrenbruch sein schon jetzt starkes Jahr mit einer weiteren Medaille zu einem herausragenden machen kann.