Pascal Behrenbruch heiß im Rennen
Der Frankfurter Pascal Behrenbruch drehte am ersten Tag des EM-Zehnkampfes am Donnerstag richtig auf. Nach drei neuen Bestleistungen hat der erst 21-Jährige gar noch eine gewisse Chance auf eine Medaille.
Pascal Behrenbruch stürmte von Bestleistung zu Bestleistung (Foto: Kiefner)
"Das war sensationell heute", sagte Pascal Behrenbruch nach den abschließenden 400 Metern. Mit 10,90 Sekunden über 100 Meter, einer neuen Bestleistung, war er in den Tag gestartet, mit 16,15 Metern im Kugelstoßen und 48,48 Sekunden über 400 Meter folgten zwei weitere. Im Hochsprung stellte er mit 2,00 Metern seine Bestleistung ein und blieb auch im Weitsprung mit 6,92 Metern nur knapp darunter. "Ich wäre heute so gerne weiter gesprungen, aber nach der Regenunterbrechung und dem ersten ungültigen Versuch, war das schon okay", blickte er zurück.Kleine Hilfestellung bekam er zwischendurch immer wieder von "Zehnkampf-Oldie" Tomás Dvorák (Tschechische Republik), mit dem er sich in Götzis (Österreich) beim Mehrkampfmeeting angefreundet hatte. "Das ist super motivierend für mich, wenn er mich anfeuert."
Stefan Drews auf Bestleistungs-Kurs
8.300 Punkte hat sich Pascal Behrenbruch als Gesamtpunktzahl vorgenommen und dies ist durchaus möglich, vor allem, wenn er sich gegenüber Ratingen im Speerwurf noch einmal verbessert. "Ich kann die 62 Meter von Ratingen durchaus auf 66 Meter ausbauen, das habe ich letztes Jahr dauernd geworfen." Nach dem ersten Tag rangiert er als bester Deutscher mit 4.228 Punkten auf Position sechs.
Auch der Leverkusener Stefan Drews war durchaus zufrieden mit seinem ersten Tag, an dem er mit 13,99 Meter im Kugelstoßen eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Kann er seine Leistungen von Ratingen wiederholen oder gar beispielsweise im Stabhochsprung noch verbessern, ist für ihn eine neue Bestleistung und eine Top-Fünf-Platzierung möglich.
Falscher Arm?
"Das ist schon was anderes, hier so eine Leistung zu erzielen, als bei einem kleineren Wettkampf", verlieh er seiner Leistung noch mehr Gewicht. 4.182 Punkte und Rang acht, wurden für den 27-Jährigen nach der Hälfte notiert.
"Durchwachsen", bezeichnete Dennis Leyckes seinen ersten Zehnkampf-Tag. "Beim Kugelstoßen habe ich fast einen Heulkrampf bekommen. Ich habe gedacht, ich hätte mit dem falschen Arm gestoßen", kommentierte er seine 12,89 Meter, die über einen Meter unter seiner Leistung von Ratingen lagen.
Roman Sebrle peilt den Titel an
Vor den 400 Metern hatte sich der 24-Jährige ein nicht druckreifes Motto zurechtgelegt und ließ seinen Frust aus den verkorksten vorangegangenen Disziplinen raus. "Mein Körper wird mir das morgen nicht danken, ich habe Beine wie Betonklötze", gab er zu. "Aber morgen werde ich noch einmal angreifen."
Führender nach dem ersten Tag ist der Tscheche Roman Sebrle mit 4.420 Punkten. Er steuert einer erfolgreichen Titelverteidigung entgegen. Anwärter auf eine der beiden anderen Medaillen sind unter anderem der Russe Aleksey Drozdov (4.248 Punkte) und der Este Kristjan Rahnu (4.246 Punkte), die derzeit auf den Plätzen vier und fünf rangieren.
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