Pascal Behrenbruch holt Zehnkampf-Gold
Pascal Behrenbruch ist Europas König der Leichtathleten! Der Frankfurter hat bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) in einem hervorragenden Zehnkampf Gold geholt. Mit neuer Bestleistung in der Gesamtwertung (8.558 Punkte) sowie-Einzel-Bestleistungen im Kugelstoßen und Stabhochsprung erkämpfte er sich den Titel vor dem Ukrainer Oleksiy Kasyanov (8.321) und Ilya Shkurenyov (Russland; 8.219).
Pascal Behrenbruch setzte sich in Barcelona die Europas Zehnkampf-Krone auf (Foto: Kiefner)
Schon nach drei Disziplinen hatte Pascal Behrenbruch den Weg zu EM-Gold eingeschlagen: Im Kugelstoßen steigerte er sich auf 16,89 Meter und erzielte damit die beste Weite, die je im Rahmen eines EM-Zehnkampfs gemessen wurde. Der 27-Jährige übernachtete auf Position zwei hinter Oleksiy Kasyanov, der wie so oft der Mann des ersten Tages war.Am zweiten Tag machte Pascal Behrenbruch Punkt um Punkt auf den Ukrainer gut und schnappte sich im Stabhochsprung mit seinem ersten Satz über die Fünf-Meter-Marke die Führung. Anschließend nahm er dem schwachen Speerwerfer Oleksiy Kasyanov mit einem Wurf auf 67,45 Meter fünfzehn Meter und damit 227 Punkte ab. So konnte er beruhigt auf die abschließenden 1.500 Meter (4:34,02 Minuten) gehen.
Platz sieben der ewigen Bestenliste
Mit seinem Endergebnis von 8.558 Punkten steigerte er seine Bestleistung aus dem Jahr 2009 um 119 Punkte. Zwar fehlten in Helsinki sieben Athleten der europäischen Top Ten, die sich auf die Olympischen Spiele in London (Großbritannien) konzentrieren. Doch kein Europäer war in diesem Jahr besser als Pascal Behrenbruch.
In Deutschland schob sich der Frankfurter mit seiner Leistung auf Rang sieben der ewigen Bestenliste. Er ist seit dem EM-Sieg von Joachim Kirst 1971 der erste deutsche Europameister im Zehnkampf. Die letzte deutsche Medaille holte 1990 Christian Schen mit Bronze.
Norman Müller knackt 8.000 Punkte
Norman Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) absolvierte einen soliden Wettkampf und meldete sich nach langer Verletzungspause wieder im internationalen Geschehen zurück.
Im 1.500-Meter-Lauf nahm er auf der Schlussrunde noch einmal alle Kräfte zusammen: Mit einer Zeit von 4:28,47 Minuten machte er ein Endergebnis von 8.003 Punkten perfekt. Damit belegte er in der Endabrechnung Rang sieben.
Der Ulmer Mathias Brugger musste bei seinem EM-Debüt vorzeitig aufgeben. Der 19-Jährige beendete nach Disziplin sieben, dem Diskuswurf, mit Knieproblemen den Zehnkampf.
STIMMEN ZUM WETTKAMPFPascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt)
Wir haben vorhin überlegt, wann zum letzten Mal ein Deutscher Zehnkampf-Europameister geworden ist, aber wir wussten es nicht. Ich hatte nur gehört, dass Christian Schenk 1990 Bronze geholt hat. Kleine Höhen und Tiefen hat man fast in jedem Zehnkampf, aber eigentlich lief es für mich überall gut. Deswegen ist jetzt endlich mal ein richtig geiles Ergebnis rausgekommen, endlich über 8.500 Punkte. Ich wollte unbedingt einer bestimmten Person zeigen, dass ich doch siegen kann. Ich sage, die Leistung gibt meinem Weg Recht. Ich konnte endlich meinen Weg gehen, so wie er perfekt für mich ist. Ich habe in Estland mit meinem neuen Trainer Andrei Nazarov perfekt zusammengearbeitet. Vor der EM habe ich gesagt, dass ich bei den Olympischen Spielen noch 100 Punkte auf das Ergebnis von Helsinki drauflegen will – das muss ich jetzt machen (lacht).
Norman Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde
Der Wettkampf hat mir noch mal gezeigt, dass ein stabiles Fundament nötig ist, um große Aufgaben bewältigen zu können. Das Fundament habe ich jetzt nach einem schweren Jahr gelegt. Und im nächsten Jahr hoffe ich, auf dieses Fundament wieder Hochhäuser bauen zu können und in Regionen vorzustoßen wie Pascal heute. Seine Leistung und auch der Weltrekord von Ashton Eaton rücken den Zehnkampf wieder in den Fokus. Für mich hatte die EM einen riesigen Stellenwert. Ich wollte noch einmal ein super Ergebnis zeigen und beweisen, dass ich ein Olympia-Kandidat gewesen wäre. Dafür hat es nicht ganz gereicht. Aber ich kann mit meinem zweiten Achttausender in diesem Jahr zufrieden sein. Auf den 1.500 Metern habe ich noch einmal meine Beine in die Hand genommen. Jetzt hoffe ich, dass ich mal zwei Jahre verletzungsfrei durchkomme.
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