Pascal Behrenbruch schafft es aufs Treppchen
Der Belgier Hans van Alphen hat am Wochenende überraschend das traditionelle Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) gewonnen. Mit 8.519 Punkten lag der 30-Jährige hauchdünn vor Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden (8.506). Den Sprung aufs Treppchen sowie die fixe Olympia-Qualifikation gelang Pascal Behrenbruch. Der Frankfurter kam mit 8.433 Zählern auf Rang drei. Das nächste Ticket nach London (Großbritannien) sicherte sich Rico Freimuth (Hallesche LAF) mit 8.322 Punkten, die ihm Rang vier brachten.
Ohne die US-Stars wie Weltmeister Trey Hardee, der im Vorjahr auch in Götzis gewonnen hatte, war spätestens nach dem ersten Tag klar, dass keine extrem hohen Punktzahlen erreicht werden würden. Doch die Spannung machte diesen Makel mehr als wett. Anders als im recht einseitigen Siebenkampf, den Jessica Ennis fast nach Belieben dominierte, wechselte bei den Männern die Führung immer wieder - mit den deutschen Athleten mittendrin in der Spitzengruppe.Dabei sah Pascal Behrenbruch noch viel Luft nach oben: „Das war ein ganz komischer Wettkampf heute, solide, aber nicht herausragend.“ Nach dem großen Schnitt, der ihm neben einem neuen Trainerteam - Erki Nool und Andrei Nazarov - auch vor allem einen neuen Wohnort in Tallinn (Estland) brachte, sei es vor allem im Sprint- und Sprungbereich nach vorne gegangen. Und dennoch: „Die 100 Meter müssen noch besser werden“. Ob sein Plan, sowohl bei der EM in Helsinki (Finnland) als auch in London anzutreten, auch realisierbar ist, ist noch zu klären.
„Unendlich glücklich“
Rico Freimuth hingegen war „unendlich glücklich“ über seine Leistung, zumal sich ein geschwollener Schleimbeutel im Stabhochspringen bemerkbar machte und Ellenbogenprobleme ein besseres Speerwerfen verhindert hatten.
Für einen Schreck im gut besetzten Mösle-Stadion von Götzis sorgte der Brasilianer Carlos Chinin im Stabhochsprung. Bei der Landung zog er sich Verletzungen an Ellbogen und Halswirbelsäule zu. Vorsorglich wurde er mit dem Hubschrauber ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen.
Michael Schrader mit „Salto nullo“
Michael Schrader (TSV Bayer 04 Leverkusen) erlebte einen Wettkampf voller Höhen und Tiefen. Der 24-Jährige hatte bereits am ersten Tag mit Wadenkrämpfen zu kämpfen. Kurios dann der Start in den zweiten Tag: Gemeinsam mit Pascal Behrenbruch und Rico Freimuth stand er im letzten Lauf über 110 Meter Hürden.
Als der Kubaner Yordanis Garcia sehr früh aus dem Startblock ging, glaubte Michael Schrader an einen Fehlstart und kam entsprechend schlecht in das Rennen. Kurz darauf die Entscheidung der Kampfrichter, die den Fehlstart als solchen erkannten, Yordanis Garcia und Michael Schrader ein zweites Mal starten ließen.
Der Deutsche nutzte seine Chance und verbesserte sich im Vergleich zum ersten Versuch um eine halbe Sekunde auf nun 14,40 Sekunden. Im Stabhochsprung kam dann das Aus, als er bei seiner Einstiegshöhe von 4,66 Metern scheiterte. Er beendete den Wettkampf nicht. Ob er in Ratingen an den Start geht, ließ er noch offen: „Ich mache jetzt erst einmal eine Woche Pause.“
Aus für Jan Felix Knobel
Schon am ersten Tag musste der Frankfurter Jan Felix Knobel aufgeben. Mit einer Knieverletzung kam für ihn im Hochsprung das Aus. Am Sonntag war er schon auf dem Weg in die Heimat, um sich genau untersuchen zu lassen.
Der Hallenser Norman Müller erreichte mit 8.034 Punkten Platz acht. Simon Hechler (Leichtathletik-Team Saar) kam bei seinem ersten Start in Götzis auf 7.879 Punkte und Rang zehn, knapp unter der Norm für die Europameisterschaften in Helsinki (Finnland) von 7.900 Punkten.
Zwei DLV-Siebenkämpferinnen für London fix
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