Kenianer dominieren beim Jubiläum in Berlin
Beim 25. Lauf "25 km von Berlin" ("Run Berlin") holten sich Luke Kibet nach 1:13:51 Stunden und Rose Cheruiyot (beide Kenia) nach 1:24:46 Stunden den Sieg im Olympiastadion und die Siegprämie von jeweils 2.000 Euro. Insgesamt 9672 Aktive waren an diesem Sonntagvormittag auf den Beinen, über 25 Kilometer und ohne Zeitnahme auch über 10 Kilometer.
Der "Run Berlin" lockte fast 10.000 Aktive an (Foto: Nike)
Der Wettergott war diesmal den Spitzenleuten nicht gnädig, bei Temperaturen um die zehn Grad froren die fast ausnahmslos aus Kenia stammenden Favoriten schon vor dem Start um 9 Uhr auf dem Olympischen Platz direkt vor dem Olympiastadion. Doch dann liefen sie sich warm, hatten in einer Gruppe von rund zwanzig Kenianern gleich die Vorzeichen auf Sieg gestellt. Als einziger Weißer konnte anfangs noch der Belgier Rik Ceulemanns mithalten, doch dann hing er zwischen der Kenia-Armada und dem weit zurückliegenden Verfolgern, und wurde am Ende Dreizehnter.
Recht flott war das Anfangstempo, die Kilometerabschnitte wurden im 3-Minuten-Durchschnitt durcheilt. Doch nur langsam dünnte sich die Spitze aus. Nach 12 Kilometern waren auf dem Kurfürstendamm noch zehn Kenianer vorn, bei Kilometer 23 immerhin noch ein Quintett.
Entscheidung im Stadion
Erst dann bahnte sich die Entscheidung an. Ins Stadion mit der blauen Kunststoffbahn liefen Simion Kiprop und Luke Kibet gemeinsam an der Spitze ein, im Endspurt setzte sich der Vorjahreszweite Luke Kibet dann knapp nach 1:13:51 Stunden gegen seinen Landsmann durch, der 1:13:52 Stunden benötigte. "Ich wollte heute unbedingt gewinnen und bin nun um so glücklicher, dass es geklappt hat. Schade, dass der widrige Wind und die kalten Temperaturen eine bessere Zeit verhinderten".
Luke Kibet wird vom Niederländer Frans Denissen und vom Detmolder Volker Wagner betreut und war wie die anderen Kenianer geradewegs aus Kenia eingeflogen. Beim kürzlichen London-Marathon lief er lange Zeit in der Spitzengruppe mit, musste aber auf den letzten zehn Kilometern abreißen lassen und kam nur in 2:16 Stunden ins Ziel.
Starkes Finish
Spannend war auch der Endkampf bei den Frauen. Lange Zeit war mit Rose Cheruiyot, Peninah Arusei (beide Kenia) und Dire Tune Arissi (Äthiopien) ein Trio in Führung liegend unterwegs. Später löste sich das Duo Rose Cheruiyot und Dire Tune Arissi, blieb bis ins Olympiastadion zusammen. Noch in der letzten Kurve sah die Äthiopierin wie die Siegerin aus, aber dann setzte sich doch noch Rose Cheruiyot nach 1:24:46 Stunden durch.
Die Siegerin ist über 5000 Metern international etabliert, war auch auf den Cross-Strecken stark, so dass ihr Sieg keine Überraschung ist. "Doch ich bin mit meinem Schützling, der Äthiopierin Dire Tune Arissi, vollauf zufrieden", meinte Betreuer Volker Wagner. "Sie ist eine junge Athletin mit Jahrgang 1985, gab im März auf dem schweren Kurs von Los Angeles in 2:30 Stunden ein gutes Marathon-Debüt, wobei sie die Halbmarathondistanz in 72:30 Minuten durcheilte." Die Äthiopierin kam diesmal als Zweite nach 1:24:47 Stunden ins Ziel, während Peninah Arusei (Kenia) in 1:29:28 Stunden Dritte wurde.
Renn-Direktor Derk Kogelheide war insgesamt mit dem Jubiläumslauf zufrieden. "6.101 Läuferinnen und Läufer über 25 Kilometer, 2.312 Aktive über 10 Kilometer, dazu 709 Skater über 25 Kilometer und 550 Kinder in Rahmenwettbewerben, die Veranstaltung wurde bestens angenommen. Im nächsten Jahr streben wir insgesamt die 10.000 Teilnehmer an. Und dann wird es auch wieder auf unsere traditionellen Weltrekordstrecke durchs Brandenburger Tor gehen".
Ergebnisse
25 km von Berlin, 08.05.2005
Männer
1. Luke Kibet (Kenia) 1:13:51
2. Simion Kiprop (Kenia) 1:13:52
3. Mitei Enock (Kenia) 1:13:56
4. Stanley Salil (Kenia) 1:14:03
5. Francis Kiprop (Kenia) 1:14:20
6. Francis Sugut (Kenia) 1:14:34
13. Rik Ceulemans (Belgien) 1:19:45
15. Christian Grunder (TV Geiselhöring) 1:28:32
16. Peter Bobbert (LAv TMP Berlin) 1:29:41
Frauen
1. Rose Cheruiyot (Kenia) 1:24:46
2. Dire Tune Arissi (Äthiopien) 1:24:47
3. Peniah Arusei (Kenia) 1:29:28
4. Rebby Koech (Kenia) 1:30:44
5. Ludmilla Afoniouchkina (Russland) 1:35:03
6. Ingalill Andersson (Schweden) 1:44:29
7. Karsta Parsiegla (SCC Berlin) 1:45:14
8. Alexandra Gabrys (SCC Running Gag Berlin) 1:46:35
9. Ursula Friedmann (Berlin) 1:46:44
10. Lina Böcker (SCC Berlin) 1:48:11