| Hallesche Werfertage

Patrick Müller schlägt Weg nach Eugene ein

Der U18-Weltmeister ist reif für die U20-WM: Patrick Müller hat am Samstag bei den Halleschen Werfertagen mit 20,51 Metern das U20-Kugelstoßen gewonnen. Weltweit war in diesem Jahr bisher nur ein Nachwuchsathlet besser. Im U20-Diskuswurf glänzte Henning Prüfer mit 62,67 Metern, die ihn ebenfalls auf Platz zwei der Welt beförderten. Zahlreiche weitere Athleten nutzten die guten Bedingungen, um die Normen für die U20-WM abzuhaken.
Silke Morrissey / Sandra Arm

18,50 Meter sind von den U20-Stoßern für eine Teilnahme an der U20-WM in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli gefordert). Diese Weite hat in Halle nicht nur der Neubrandenburger Patrick Müller überboten, sondern auch sein nationaler Dauerkonkurrent, U20-Vize-Weltmeister Henning Prüfer, der seit diesem Jahr für den SC Potsdam startet. Prüfer wuchtete die Kugel auf 19,50 Meter.

"Ich bin im Grunde zufrieden mit der Weite“, erklärte Patrick Müller, der seinen Hausrekord aus der Hallensaison nur um zwölf Zentimeter verfehlte und Hoffnung auf mehr machte: „Ich kann auf jeden Fall 21 Meter stoßen.“

Der 18-Jährige erklärte, er habe in der Vorbereitung Probleme mit der Schulter seines Stoßarms gehabt: „Die Schulterkapsel war gereizt. Im Trainingslager wurde ich physiotherapeutisch gut betreut, sodass ich danach ordentlich trainieren konnte."

Henning Prüfer Herr im Diskusring

Im Kugelstoßen noch knapp geschlagen, im Diskuswerfen eine Klasse für sich: Der Sieg mit der 1,75 Kilogramm schweren Scheibe ging mit starken 62,67 Metern an Henning Prüfer. Im Vergleich zum Saisonauftakt in der Vorwoche in Wiesbaden konnte der U18-Vize-Weltmeister noch einmal mehr als einen Meter drauflegen. Wie Patrick Müller im Kugelstoßen ist Henning Prüfer aktuell im Diskuswurf die Nummer zwei der Welt.

Dahinter wartete Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge; 61,22 m) mit der nächsten starken Leistung auf. Auch sein Vereinskollege Tony Zeuke (60,04 m) gelang als Viertplatziertem hinter dem Norweger Ola Stunes Isene (60,44 m) ein Wurf über die 60-Meter-Marke – es war ein Wettbewerb, der einem WM-Finale würdig wäre.

Alexej Mikhailov mit Bestleistung

Im Hammerwerfen derselben Altersklasse untermauerte Alexej Mikhailov (Hannover 96) seine nationale Dominanz. Mit neuer Bestleistung von 74,37 Metern konnte er den Richtwert für Eugene (70,50 m) deutlich übertreffen. Gegen den starken Ungarn Bence Pasztor (80,25 m) war allerdings kein Kraut gewachsen.

"Mit der Weite bin ich nicht ganz unzufrieden, es hätte aber ruhig noch weiter gehen können“, befand der Niedersachse mit russischen Wurzeln. Die Lösung dafür, wie der Hammer noch weiter fliegen kann, lieferte er gleich mit: „Im technischen Bereich hat es noch gehakt. Ich muss noch an der Geschwindigkeit arbeiten.“

Claudine Vita unzufrieden

Im Diskuswurf der weiblichen Jugend U20 haderte die Neubrandenburgerin Claudine Vita trotz eines deutlichen Siegs (56,80 m) nahe ihrer Bestmarke (56,98 m) mit ihrem Auftritt: „Die Bedingungen waren vom Wind gut, aber ich bin jemand, der die Versuche schnell hintereinander machen muss. Hier war das Teilnehmerfeld mit 18 Athleten recht groß, so dass es zu langen Pausen kam. Das kam mir nicht entgehen“, erklärte sie.

Die U18-Vize-Weltmeisterin hat schon am Sonntag die nächste Chance, ihrem großen Ziel näherzukommen: In der U23-Konkurrenz nimmt sie die 60-Meter-Marke ins Visier.

Zwei Normen für die Speerwerferinnen

Knapp geschlagen geben musste sich im U20-Kugelstoßen die Wattenscheiderin Laura Jokeit. Sie wird es verschmerzen können, denn mit neuer Bestleistung von 15,79 Metern hat sie jetzt die Norm für die U20-WM in der Tasche. Der Tagessieg ging an die Schwedin Fanny Roos (15,92 m), auf Platz drei näherte sich Diana Steinhoff (LC Jena; 15,26 m) bis auf 24 Zentimeter dem Richtwert für Eugene.

Auch die Leipzigerin Christine Winkler darf nach ihrem Auftritt in Halle mit einem Flug nach Übersee planen: Ihr Speer flog bis auf 53,74 Meter und damit fast drei Meter weiter als für einen Start in Eugene gefordert. Dahinter gab es für die Lokalmatadoren der Halleschen Leichtathletik-Freunde Grund zu jubeln: Marie-Therese Obst (53,00 m) wurde mit U20-WM-Norm Zweite.

Niklas Kaul mischt U20 auf

Bester Deutscher im Speerwurf der männlichen Jugend U20 war ein 16-Jähriger: Niklas Kaul (USC Mainz) schleuderte das 800 Gramm schwere Wurfgerät auf 67,62 Meter und ließ damit anklingen, dass die U20-WM-Norm (69,00 m) in Reichweite ist. Der Sieg ging an den Polen Mateusz Kwasniewski (72,74 m).

Im Hammerwurf der weiblichen Jugend U20 konnte mit Beatrice Nedber LLano eine Norwegerin auftrumpfen. Sie erzielte 63,08 Meter. Der Hammer von Sophie Gimmler (LV Merzig) landete bei 56,50 Metern und damit rund einen Meter unter Bestleistung. Für Eugene müssen 59,50 Meter her.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…

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