Carolina Klüft und Roman Sebrle auf Siegkurs
Perfektes "Möslewetter" begrüßte am Pfingstsamstag die Mehrkampfszene zum 30-jährigen Jubiläum des Mehrkampf-Meeting in Götzis. Während am ersten Tag bei den Frauen die schwedische Weltmeisterin Carolina Klüft als zur Halbzeit deutlich Führende erwartet souverän 4.041 Punkte sammelte, zeichnet sich bei den Zehnkämpfern ein spannender zweiter Tag mit Roman Sebrle als Favoriten ab.
Sonja Kesselschläger liegt auf Athen-Kurs.
Die drei Medaillengewinner der letzten WM in Paris setzten sich in der ersten Halbzeit am besten in Szene. Der tschechische Weltrekordhalter Roman Sebrle (4.536) geht als Erster in die Nacht und wird sich ein paar Gedanken machen, wie er die Führung vor Dmitriy Karpov (Kasachstan; 4.526) und Tom Pappas (USA; 4.499) über die zweiten fünf Bewerbe verteidigen kann. "Ich bin mit dem ersten Tag zufrieden", kommentierte Roman Sebrle seine Halbzeitleistung, "es war ein guter Einstieg in die Olympiasaison. Mal sehen, was jetzt am Sonntag passiert." Allerdings darf er die restliche Aufgabe recht selbstbewusst angehen, denn seine beiden stärksten Gegner zeigten bislang durchaus Schwächen.
DLV-Zehnkämpfer enttäuschen
Das avisierte deutsche Zehnkampf-Quartett reduzierte sich rasch auf ein Duo. Der Regensburger Florian Schönbeck sagte kurzfristig wegen einer Verletzung ab. Viel Pech hatte der Saarländer Lars Albert (Elm), der sich im Weitsprung einen Mittelfußbruch zuzog und den Wettkampf frühzeitig beenden musste. Es handelte sich die selbe Verletzung ein, die ihn schon im letzten Jahr heimgesucht hatte. Ihm droht nun eine kurzfristige Operation mit einer nachfolgenden langen Pause.
Im Kugelstoßen kamen die beiden verbliebenen Recken, der WM-Achte André Niklaus und Sebastian Knabe, schließlich mit schwachen Leistungen vom 8.000-Punkte-Kurs ab und reihten sich damit in ein enttäuschendes Gesamtbild der DLV-Zehnkämpfer ein. Am Ende des Samstags lag der WM-Achte André Niklaus (3.860 Punkte), der sich nach seinem Ausrutscher wieder fing, auf Platz 26, was im Gesamtklassement gleichbedeutend mit der "roten Laterne" war, Sebastian Knabe (3.999) reihte sich etwas besser auf dem 17. Rang ein, muss aber fürchten, im internen Duell vom Berliner noch überholt zu werden.
"André Niklaus hatte beim Kugelstoßen einen Blackout", analysierte DLV-Teamleiter Claus Marek zum Auftritt des U23-Europameisters, "für ihn geht es jetzt am zweiten Tag nur noch ums Selbstvertrauen, damit er in vier Wochen in Ratingen die Norm erfolgreich angreifen kann."
Sonja Kesselschläger Vierte
Besser lief es bei den deutschen Siebenkämpferinnen. Mit Sonja Kesselschläger, der auf ein ordentliches Speerwurfergebnis angewiesenen Katja Keller und Kathleen Gutjahr können sich noch drei Athletinnen Hoffnungen auf die Olympianorm von 6.080 Punkten machen.
Sonja Kesselschläger, die ihre Position als Nummer eins im DLV-Siebenkampf verteidigen will und wohl auch wird, sagte nach den ersten vier Bewerben: "Ich bin nicht richtig zufrieden. Die Hürdenzeit hat am Anfang etwas die Stimmung getrübt. Aber ich will morgen einfach die Norm angehen. Ein ähnliches Ergebnis wie letztes Jahr in Paris (6.175) wäre ein guter Saisoneinstieg."
Die 26-jährige Neubrandenburgerin liegt in Götzis auch im internationalen Vergleich gut im Rennen. Als Vierte hat sie nur die klar führende Carolina Klüft (4.041), Natalja Dobrynska (Ukraine; 3.772) und die Britin Kelly Sotherton (3.749) vor sich und kann nun ohne weiteres ein Top-5-Ergebnis erzielen.
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