Jürgen Mallow richtet Appell an die Basis
Jürgen Mallow, Leitender Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband, richtete am Mittwoch bei der DLV-Pressekonferenz in Helsinki am Rande der WM einen Appell an die Basis: "Wir haben einige Kraftakte zu bewältigen. Ohne die Unterstützung der Vereine können wir das nicht leisten. Deshalb ist das eine Aufforderung, dort nicht zu resignieren."
Jürgen Mallow wandte sich an die Basis (Foto: Kiefner)
Jürgen Mallow sprach dabei vor allem die immer größere internationale Konkurrenz bei einer Weltmeisterschaft an: "Wir haben bereits nach vier Tagen 23 Nationen mit Medaillengewinnern."Er nahm unter diesem Blickwinkel auch die Sportförderung in Deutschland unter die Lupe: "Die Globalisierung in der Leichtathletik ist so stark, dass nach unseren Kriterien nicht einmal die USA oder Russland in der Fördergruppe eins wären."
Kampf um Erfolge
Er wollte seine Aussagen aber nicht als Jammern verstanden wissen: "Wir stellen uns dem Weltmaßstab und kämpfen um Erfolge." Es soll auch weiterhin in den Nachwuchs investiert werden: "Sonst geben wir uns auf."
Dass sich nach dem schlechten Olympiaergebnis im letzten Jahr nun positive Anzeichen für einen Aufwärtstrend zeigen, machte er daran fest, dass es gelungen sei, auf allen Feldern Defizite zu verringern. "Es wird jetzt einfach gut gearbeitet. Aber es war auch in der Vergangenheit nicht alles falsch."
Aus den ersten Erfolgen auf dem Weg, den der DLV nun eingeschlagen hat, schöpft Jürgen Mallow bei der WM in Helsinki auch Optimismus: "Wenn wir so weitermachen, können wir 2008 erfolgreiche Olympische Spiele haben."
Große EM-Mannschaft
Angesprochen auf die Entwicklung der Mannschaftsgröße in den nächsten Jahren bei Großereignissen meinte er: "Im nächsten EM-Jahr werden wir den Europa-Maßstab anlegen und eine große Mannschaft haben." Danach würde es wieder entsprechend schwerer. "Es sollen immer die Athleten an den Start gehen, die bestehen können."
Eine Änderung wird es auch durch die geplante Terminverschiebung der Deutschen Meisterschaften geben. "Wir werden in den nächsten Jahren die Titelkämpfe so spät haben, dass danach für den Höhepunkt nominiert wird." Die in diesem Jahr noch notwendige Leistungsüberprüfung könne dann wegfallen.
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