Paul Tergat gewinnt Marathon-Krimi
Paul Tergat ist der Mann der spannenden Marathon-Siege. Wie bei seinem Weltrekord-Lauf und bisher einzigen Marathon-Sieg 2003 in Berlin, als er mit nur einer Sekunde Vorsprung vor seinem Landsmann Sammy Korir gewann, entschied der Kenianer auch am Sonntag den New York-Marathon erst in einem höchst spannenden Endspurt in 2:09:30 Stunden für sich. Bei den Frauen gewann die Lettin Jelena Prokopcuka in 2:24:41 Stunden.
Paul Tergat war mal wieder einen Hauch schneller (Foto: Sportfotos)
Eine sehr große Gruppe, in ihr alle Mitfavoriten, brachte die ersten Kilometer geschlossen hinter sich. Erst nachdem die Läufer nach 1:04:55 Stunden den Halbmarathon absolviert hatten, verschärfte der Italiener Alberico di Cecco das Tempo, konnte sich aber nicht absetzen.Nach gut 25 Kilometern zog Vorjahressieger Hendrick Ramaala mit einem enormen Zwischenspurt zunächst allen Kontrahenten davon. Der Kenianer Robert Kipkoech Cheruiyot folgte ihm als Erster und auch der US-Amerikaner Meb Keflezighi hatte den Anschluss schnell wieder geschafft. Nach einiger Zeit schloss auch Weltrekordler Paul Tergat zum Führungstrio auf.
Spannendes Duell
Während Meb Keflezighi zunächst die Tempoarbeit übernahm, konnte sich Hendrick Ramaala von seinem Zwischenspurt etwas erholen. Robert Kipkoech Cheruiyot bekam als erster der führenden Läufer Probleme und musste abreissen lassen. Wenig später fiel auch Meb Keflezighi, Olympia-Zweiter von Athen, zurück.
Zwischen den beiden führenden Läufern entwickelte sich auf den letzten Kilometern ein spannendes Rennen, jeder versuchte, dem anderen davonzulaufen, keiner der beiden hatte dabei Erfolg. Nach einem Spurt, Brust an Brust, über die letzten 500 Meter war es der Kenianer, der einen Wimpernschlag früher das Zielband in 2:09:30 Stunden erreichte und damit die erfolgreiche Titelverteidigung des Südafrikaners verhinderte.
Völlige Erschöpfung
Hendrick Ramaala stürzte völlig erschöpft mit einer Sekunde Rückstand direkt hinter der Ziellinie auf den Boden und musste danach von Helfern gestützt werden. Meb Keflezighi blieb auf dem dritten Platz mit 2:09:56 Stunden auch noch unter 2:10:00 Stunden. Der Schweizer Viktor Röthlin erreichte als Siebter in 2:11:44 Stunden sein Ziel, unter die Top-Ten zu laufen (wir berichteten), mit Bravour.
Bei den Frauen hatte sich kurz nach dem Start eine Gruppe von neun Läuferinnen vom Rest des Feldes abgesetzt. Unter ihnen befanden sich die Vorjahres-Zweite Susan Chepkemei (Kenia), Lornah Kiplagat (Niederlande), Olympia-Fünfte über 10.000 Meter, die Äthiopierin Derartu Tulu, zweimalige Olympiasiegerin über 10.000 Meter und die Lettin Jelena Prokopcuka, 43malige Lettische Meisterin.
Susan Chepkemei mit Problemen
Die Niederländerin musste ihr Vorhaben, den New York-Marathon ihrer Siegessammlung hinzuzufügen, allerdings schon bald begraben. Sie konnte den anderen drei Läuferinnen, sowie der Kenianerin Salina Kosgei bei einer Tempoverschärfung nach knapp zwei Rennstunden nicht folgen. In der Endabrechnung belegte sie einen enttäuschenden zehnten Platz.
Zunächst Jelena Prokopcuka und Salina Kosgei, danach auch Derartu Tulu mussten Susan Chepkemei ziehen lassen, die fast schon als die Siegerin aussah, dann aber Magenprobleme bekam und sich während des Laufes übergeben musste. Die Lettin nutzte ihre Chance und lief an der Kenianerin und Äthiopierin vorbei wieder an die Spitze.
Zusammen erreichten Susan Chepkemei und Jelena Prokopcuka den Central Park, bevor sich die 29-jährige Lettin etwa einen Kilometer vor dem Ziel absetzen konnte und in 2:24:41 Stunden gewann. Susan Chepkemei blieb bei ihrem vierten New York-Marathon wie im vergangenen Jahr nur der zweite Platz (2:24:55 h). Dritte wurde Derartu Tulu in 2:25:21 Stunden.
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