Pavel Maslak läuft Hallen-Europarekord
Pavel Maslak (Tschechische Republik) hat am Sonntag in Gent (Belgien) auf der selten gelaufenen 300-Meter-Distanz den Hallen-Europarekord auf 32,15 Sekunden verbessert. Stabhochspringerin Anna Rogowska (Polen) setzte sich mit 4,76 Metern an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) schrammte knapp an Saisonbestzeit und Sieg vorbei.
400-Meter-Europameister Pavel Maslak verbesserte die knapp vier Jahre alte Bestmarke um 22 Hundertstel auf 32,15 Sekunden. Der auf Bahn sechs unmittelbar vor dem neuen Rekordhalter tapfer kämpfende Karol Zalewski (Polen), in 32,82 Sekunden Zweiter, hatte auf den eineinhalb Hallenrunden keine Chance.Ex-Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen) hievte sich im Stabhochsprung im zweiten Versuch über 4,76 Meter und setzte sich damit an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Danach versuchte sie sich an 4,81 Meter - nur vier Zentimeter unter dem Hausrekord. Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) bewältigte 4,31 Meter - Platz vier.
Gregor Traber stark gestartet
Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) verfehlte als Zweiter über 60 Meter Hürden mit 7,71 Sekunden seine Jahresbestzeit nur um eine Hundertstel. Erst auf der Ziellinie wurde der Dritte der U23-EM vom zeitgleichen Koen Smet (Niederlande) abgefangen. Stark aus den Blöcken geschnellt, gab der Neu-Stuttgarter, der in einem neuen Umfeld hoffnungsvoll in die EM-Saison gestartet ist, lange Tempo und Rhythmus vor. Bei den Frauen setzte sich Eline Berings (Belgien) in 8,00 Sekunden deutlich vor der Olympia-Dritten Kellie Wells (USA, 8,12 sec) durch.
Mit einer furiosen Schlussrunde hat sich der zuletzt erkrankte Deutsche 800-Meter-Meister Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) zurückgemeldet. Zunächst allzu ehrfurchtsvoll weit hinten agierend, löste der 25-Jährige 200 Meter vor Schluss die imaginäre Handbremse und spurtete noch an Position vier vor. Seine 1:48,17 Minuten sind immerhin Saisonbestzeit. Nach seinen 1:48,82 Minuten von Düsseldorf („Eine mittlere Katastrophe“), wo ihm in der letzten Runde die Kräfte schwanden, hütete der Polizist mit Fieber und Halsschmerzen das Bett und verzichtete auf einen Start in Karlsruhe.
Auf der Lauer
Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe), der sich dort mit dem Schleswig-Holstein-Rekord von 1:47,63 Minuten an die Spitze der nationalen Saisonrangliste gesetzt hatte, kam in Gent nicht über 1:49,53 Minuten und Rang sechs hinaus. Offensichtlich belauerten sich die beiden DLV-Starter gegenseitig zu sehr, anstatt die für die Hallen-WM erforderlichen 1:47,00 Minuten anzugreifen. Es gewann Hallen-Europameister Adam Kszczot (Polen) in 1:46,32 Minuten vor Abraham Rotich (Bahrain; 1:46,48 min).
Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) agierte auf der 3.000-Meter-Strecke allem Anschein nach über seinen Möglichkeiten. 3:50 Minuten bei Streckenhälfte - das war für den WM-Fünften über 1.500 Meter zu schnell. Sich zunächst clever ans Ende der Spitzengruppe einreihend, musste er sechs Runden vor Schluss abreißen lassen und erreichte das Ziel schließlich nach für ihn indiskutablen 8:04,45 Minuten.
WM-Favorit verletzt
Im 60-Meter-Finale griff sich Yunier Perez (Kuba), zurzeit mit 6,49 Sekunden weltweit der Beste, bei Streckenhälfte an den linken Oberschenkel und schied aus. Vorn weg stürmte der Norweger Jaysuma Ndure in 6,65 Sekunden, der eine Hundertstel vor Su Bingtian (China) lag.
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