| Prag

Peres Jepchirchir läuft Jahres-Weltbestzeit über 10 Kilometer

Peres Jepchirchir hat ihr enormes Talent einmal mehr bewiesen. Mit einer Jahres-Weltbestzeit von 30:55 Minuten gewann die Kenianerin den Birell Prague Grand Prix in Prag (Tschechische Republik). Schnellster Mann war auf der 10-Kilometer-Strecke ihr Landsmann Daniel Chebii (27:42 min).
Jörg Wenig

Die Kenianerin Peres Jepchirchir lief bei dem 10-Kilometer-Abendrennen in der tschechischen Hauptstadt mit 30:55 Minuten eine Weltklassezeit und brach zugleich den Streckenrekord. Nach einem eindrucksvollen Sololauf war sie schließlich mit über einer Minute Vorsprung vor Linah Cheruto (Kenia; 32:08 min) und Alema Kidsan (Äthiopien; 32:10 min) im Ziel.

Peres Jepchirchir hielt sich nicht lange mit taktischem Abwarten auf. Sie lag nach nur drei Minuten klar vor ihren Konkurrentinnen. Im Mai hatte sie in Ottawa (Kanada) mit 31:18 Minuten eine persönliche Bestzeit über 10 Kilometer aufgestellt, nachdem sie 2014 Zweite war bei den kenianischen Crossmeisterschaften – ihr Talent war also schon vorher offensichtlich.

Doppelsieg für Kenia

„Nach dem Startschuss fühlte ich mich zuversichtlich angesichts meines Rennens in Kanada und entschloss mich, meine Bestzeit anzugreifen“, sagte Jepchirchir. Trotz windiger Bedingungen zeigte sie auf der flachen Strecke eine Topleistung. Ihre Landsfrau Linah Cheruto und die Äthiopierin Kidsan Alema waren ihre stärksten Rivalinnen.

Cheruto, ein weiteres junge Talent, hatte im Juni mit einem zweiten Platz beim Karlsbad-Halbmarathon in 70:22 Minuten überzeugt. Am Samstag kam sie 13 Sekunden hinter Peres Jepchirchir ins Ziel. Diese löste mit der schnellste 10-Kilometer-Zeit des Jahres Gladys Cherono ab, die in Ottawa nur eine Sekunde langsamer war. Den Streckenrekord verbesserte Jepchirchir deutlicher: um zehn Sekunden.

Eine starke Leistung zeigte auch Daniel Chebii, der in 27:42 Minuten gewann und die drittschnellste Zeit des Jahres erzielte. Chebii hatte bereits vor zwei Jahren in Prag triumphiert. Seine Landsleute Gilbert Masai und Barselius Kipyego belegten die Ränge zwei und drei mit 27:45 beziehungsweise 27:46 Minuten.

Daniel Chebii hatte im vergangenen Jahr lange Zeit Verletzungsprobleme. Zudem trauert der Sieger des Prager 10-Kilometer-Rennens von 2013 um seinen Manager Zane Branson, der im Juli in Kenia plötzlich verstarb und im internationalen Laufsport eine große Lücke hinterlässt. Der Kenianer sagte, dass das Training ihm schwer gefallen sei, aber er zeigte heute trotzdem eines seiner besten Rennen.

Chebii lag durchweg gut im Rennen, immer direkt hinter den Führenden, und wirkte stärker als Titelverteidiger und Streckenrekordler Geoffrey Ronoh, der im vergangenen Jahr mit 27:28 Minuten gewonnen hatte.

Sieben Läufer unter 28 Minuten

Einen Kilometer vor dem Ziel löste sich Chebii von seinen Landsleuten Gilbert Masai und Barselius Kipyego. Nach 27:42 Minuten, der drittschnellsten 10-Kilometer-Zeit des Jahres in der Welt, lief er ins Ziel. In dem spannenden, qualitativ starken Rennen blieben gleich sieben Läufer unter 28 Minuten. Knapp hinter Kipyego folgten Japhet Korir (Kenia; 27:48 min), Teshome Mekonen (Äthiopien; 27:50 min), Bernard Bett (Kenia; 27:52 min) und Evans Kigen (Kenia; 27:56 min) sowie Geoffrey Ronoh (28:0 min).

„In diesem Jahr war die Konkurrenz viel stärker als vor zwei Jahren. Dieser Sieg ist für mich wichtiger“, sagte Chebii, die beiden Rennen vergleichend. Die Konkurrenten werden dabei nicht gerne hören, dass der Kenianer sich nur zu 70 Prozent fit fühlt zurzeit. Er scheint auf dem richtigen Weg zu sein zu seinem ultimativen Ziel: Marathon.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024