Peter Esenwein vertritt Boris Henry würdig
Bei der 40. Auflage des Pfingstsportfestes in Rehlingen sorgte Speerwerfer Peter Esenwein mit einer Weite von 87,20 Metern für den Kracher der Veranstaltung. Dagegen hatte Europameister Ingo Schultz bei seinem ersten 400-Meter-Rennen der Saison noch nicht das nötige Stehvermögen und musste sich mit Platz drei zufrieden geben.

Peter Esenwein überzeugte in Rehlingen (Foto: Chai)
Eine Hiobsbotschaft erreichte den Rehlinger Meeting-Direktor Ludwin Klein ausgerechnet vom saarländischen Lokalmatadoren Boris Henry. Der WM-Dritte im Speerwurf konnte wegen einer Schulterverletzung die Europacup-Ausscheidung nicht in Angriff nehmen. "Die Enttäuschung, nicht vor diesem Publikum starten zu können, kann ich nicht in Worten ausdrücken. Ich weiß, dass ich was drauf habe. Ich habe mich gestern leicht an der Schulter verletzt. Deshalb muss ich jetzt vorsichtig sein, Olympia ruft. Mein Arzt hat mir geraten, in Rehlingen nicht zu starten. Ich hoffe, ich bin in zwei Wochen wieder fit", erklärte Boris Henry.
In seiner Abstinenz ging der erste Platz im Speerwurf an den 36-jährigen Kornwestheimer Peter Esenwein, der - wieder von seinem Abstecher zu den Grand-Prix-II-Meetings in Brasilien zurückgekehrt - als neue persönliche Bestleistung überraschend starke 87,20 Meter ablieferte.
Akzeptable Zeit von Ingo Schultz
Auf der Bahn wurde die deutsche Hallenmeisterin Gabi Rockmeier (Dortmund) bei ihrem Sieg über 100 Meter in 11,47 Sekunden (mit irregulärem Rückenwind) kaum gefordert. Die 400 Meter gewann die Berlinerin Claudia Marx in ordentlichen 51,90 Sekunden. Ulrike Urbansky (Erfurt), die am Samstag in Zeulenroda schon die Olympianorm über die Hürden knackte, bot mit 52,35 Sekunden als zweitschnellste DLV-Athletin eine gute Leistung an und unterstrich unter den Spezialistinnen ihre Form.
Ingo Schultz (Bergedorf) bestritt in Rehlingen sein erstes 400-Meter-Rennen der noch jungen Olympiasaison. Der Europameister legte couragiert los, musste sich auf der Zielgerade in 46,08 Sekunden noch knapp Sfiane Labidi (Tunesien; 45,94 sec) und Ezra Sambu (Kenia; 46,00 sec) beugen. Die Zeit entsprach aber immerhin in etwa dem Einstiegsniveau aus dem Vorjahr.
Auf den 800 Metern ging es bei den Männern an die 1:45-Minuten-Grenze heran. Der Kenianer Michael Rotich (1:45,16 min) konnte sich bei diesem Tempo als Erster behaupten.
Markus Esser wirft Norm
In Zeulenroda hatte er am Samstag noch über die fehlende Konkurrenz geklagt. Jetzt, in Rehlingen, klappte es mit dem von einer Verletzung wieder genesenen Ex-Weltmeister Karsten Kobs (78,58 m) im Nacken. Der Leverkusener Hammerwerfer Markus Esser übertraf mit 79,01 Metern die Olympianorm (78,65 m) und gewann damit auch die Europacup-Ausscheidung. "Ich wusste, dass der Knoten irgendwann platzt", sagte er, "ich hatte aber nicht erwartet, dass es heute passieren würde."
Um die Tickets nach Bydgoszcz ging es auch im Hochsprung. Bei den Frauen setzte sich Zwei-Meter-Springerin Daniela Rath (Leverkusen) zum Saisonauftakt mit 1,91 Metern durch, während die Deutsche Meisterin Melanie Skotnik (Fürth) als Vierte ihren 1,81 Metern vom Hochsprung-Meeting in Herzogenbuchsee am Samstag nun wieder eine Steigerung auf 1,85 Meter folgen ließ, aber trotzdem noch von ihrer Bestform entfernt ist.
In der Männerkonkurrenz musste sich der Leverkusener Roman Fricke, der am Samstag noch mit 2,30 Metern bestochen hatte, nun mit 2,21 Metern dem Finnen Oskari Frösen (2,24 m) geschlagen geben. Der Europacupstart ist ihm aber trotzdem sicher.
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