Peter Sack - "Dann hauste eben drauf"
Peter Sack (LAZ Leipzig) steht erwartungsgemäß im deutschen Team für den Europacup in München (23./24. Juni). Der 27 Jahre alte Kugelstoßer konnte am vergangenen Sonntag in einem harten Kampf mit Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) in Schönebeck bei Magdeburg alles klarmachen. Nach diesem wegweisenden Wettkampf sprach Peter Grau mit ihm.

Peter Sack haut drauf (Foto: Chai)
leichtathletik.de:Mit welchen Vorstellungen und Zielen waren Sie überhaupt nach Schönebeck gekommen?
Peter Sack:
Gewinnen ist immer mein Ziel. Ich sah auch die Chance, mich für den Europacup zu qualifizieren. Und ich hatte mir vorgenommen, 21 Meter zu stoßen.
leichtathletik.de:
Sie waren direkt nach dem Wettkampf noch voller Adrenalin. Wie war das im Wettkampf?
Peter Sack:
Das Adrenalin wurde pausenlos ausgestoßen, ich befand mich auf einer Welle der Euphorie. Im vorletzten Versuch dachte ich: "Machste nun mal einen schönen runden Stoß und dann hauste eben drauf." Und es ging und die Kugel flog. Das waren die 21 Meter!
leichtathletik.de:
Worauf führen sie diesen starken Wettkampf und besonders auch die Super-Serie (20,70; 20,97; 20,65; x; 21,00; 20,19 Meter) zurück?
Peter Sack:
Zum einen bin ich gesund, das heißt, die Ellenbogenprobleme vom Sommer und die Brustmuskel-Beschwerden vom Winter sind behoben. Und zum anderen habe ich viel Technik trainiert und bin entsprechend sicherer geworden. Wenn man zudem gleich am Anfang einen guten Versuch hat, dann bekommt man das Gefühl für die Technik, hat keinen Druck mehr und kann alles spielerisch machen. Dann läuft die Bewegung einfach.
leichtathletik.de:
Was bedeuten nun die 21 Meter für Sie?
Peter Sack:
Es klingt auf alle Fälle besser als diese 20,97 Meter, die ich in Schönebeck im zweiten Durchgang schaffte. Das sind zwar nur drei Zentimeter Unterschied, aber es hört sich einfach super an. Und 21 Meter, das ist ein Ziel für jeden Kugelstoßer.
leichtathletik.de:
Mit welchen Erwartungen fahren Sie zum Europacup?
Peter Sack:
Ich bin noch nie beim Europacup gestartet, das ist also meine Premiere. Eigentlich ist die Leichtathletik eine Individualsportart, aber es ist sicher mal interessant, Teil der Mannschaft zu sein und um Punkte für die Mannschaft zu kämpfen. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf.
leichtathletik.de:
Nach einigen Meetings folgen anschließend die Deutschen Meisterschaften in Erfurt (21./22. Juli). Was nehmen Sie sich dafür vor?
Peter Sack:
Man will eigentlich immer Meister werden. Und nachdem ich nun Ralf Bartels zweimal geschlagen habe, kann ich nicht nach Erfurt fahren, und sagen, dass ich um den zweiten Platz kämpfen will.
leichtathletik.de:
Wie lautet das Ziel für die Weltmeisterschaft in Osaka (Japan; 25. August bis 2. September)?
Peter Sack:
Ich will dort zuerst weit stoßen und ich will einfach mal bei einem internationalen Höhepunkt durch die Qualifikation kommen. Ich habe bisher dreimal mitgemacht und bin nie über die Quali hinausgekommen. Das soll mir in Osaka nicht nochmals passieren. Was dann möglich ist, das werden wir sehen. Das klingt zwar vielleicht etwas tiefgestapelt, aber es ist so.