DLV-Initiative beim Brandenburger Sportlehrertag
Einführung des neuen Rahmenlehrplanes Sport in der Sekundarstufe I
Fred Eberle sieht ein Plädoyer für die Initiative des DLV
Mit Beginn dieses Schuljahres gilt in Brandenburg nunmehr ein neuer Rahmenlehrplan Sport. Am vergangenen Wochenende galt es, diesen in der Sekundarstufe I mit Inhalt zu füllen. In Workshops warben 27 Sportarten für ihre Konzepte. Und dass hierbei das umfangreiche Repertoire des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Einklang mit den Forderungen des Brandenburger Lehrplanes einhergeht, zeigen dessen selbstgesetzte Ziele und Aufgaben: Gilt es doch, die gesamtpersönliche Entwicklungsförderung und die Entwicklung und Verbesserung der Handlungsfähigkeit im Sport zu gewährleisten.Dreißig Lehrerinnen und Lehrer wollten Erinnerungen auffrischen oder auch neue Anregungen für die Leichtathletik gewinnen. Der DLV präsentierte anfangs mit einem Formationslauf eine abwechslungsreiche und kurzweilige Alternative zum "Lauft-Euch-'mal-zwei-Runden-ein"-Einerlei. Rainer Grimm, DLV-Schulsportbeauftragter im Landesverband Brandenburg, vermittelte methodische Möglichkeiten bei der Einführung zum Werfen mit dem Speer. Dass zunächst andere Wurfgeräte wie Flatterball und Wurfstab Wurferfahrungen maximieren helfen, auf deren Grundlage dann leistungsfördernd zum Speer gegriffen werden kann, stellte hierbei der ehemalige Cottbuser Leistungstrainer vor.
"Zur Benotung die Weite im Weitsprung abzurufen, ist eine Sache. In dieser Einheit mit den Brandenburger Lehrkräften ging es aber darum, durch entsprechende Gerätearrangements und Aufgabenstellungen mehrfaches Üben in kurzen Zeiteinheiten zu gewährleisten. Ein Weg wurde vorgestellt, den Aufforderungscharakter von Geräten effizient im Übungsprozess einzusetzen. Mehrmaliges Üben in rhythmischen Sprungübungen unter verschiedenen Bedingungen führt so zum wahren Sprungerlebnis. Erst danach zählt das Sprungergebnis", schildert David Deister die Möglichkeiten an den Sprungbahnen.
Auf Zielgenauigkeit kommt es an
Und wie sind Körpererfahrung, Wagnis, Leistung und Kooperation in einem Wurf-Team-Wettbewerb zu vermitteln, wie es der Brandenburger Plan einfordert? Auch hier wurde ein mögliches Rezept vorgestellt: Man nehme Sprungseile und arrangiere damit eine große Zielscheibe auf dem Rasen. Höchste Punktzahl innen, geringste außen. Die mittlere Zielzone zwei Meter im Durchmesser, jede weitere Zone wird zwei Meter größer. Aus zwei unterschiedlichen Distanzen (hier in 10m und 17m Entfernung zum vorderen, äußersten, vierten Zonenkreis) werden unterschiedliche Wurfgeräte aus frei wählbaren Anläufen in die Felder geworfen. Bewegungserfahrungen werden vielfältiger, wenn man Geräte wie Speer, Diskus und Medizinball in ihre Umlaufbahn beschleunigt. Zudem gilt es abzuwägen: Mache ich wohl sichere zwei Punkte oder traue ich mir aus größerer Distanz eine dann zu verdoppelnde Punktzahl zu? Nicht die maximal erreichbare Weite wird hier zum Leistungskriterium, sondern die Zielgenauigkeit trägt punkteträchtig zum Mannschaftserfolg bei, wenn die Leistungen aller Team-Mitglieder Bedeutung finden.
Fred Eberle, Präsidiums-Beauftragter für Kinderleichtathletik im DLV bilanzierte nach Potsdam: "Den Rahmen, den die pädagogischen Perspektiven der teilweise überarbeiteten Lehrpläne in den einzelnen Bundesländern bieten und die umfangreichen Möglichkeiten unserer Sportart Leichtathletik in der Schule sind ein Plädoyer für die Initiative des DLV, sich da einzubringen, wo wir um Unterstützung gefragt werden."
Grundschüler wetteifern um Punkte
Und wie geht's weiter in Brandenburg? Noch in diesem Jahr findet am 23. November in der neuen Cottbuser Lausitz-Arena ein Kinderleichtathletik-Wettkampf statt. Zweit-, Dritt- und Viertklässler aus acht Cottbuser Schulen wetteifern hier im Team um Punkte beim schnellen und ausdauernden Lauf sowie beim Springen und Werfen. Dies stellt zugleich eine Fortbildungsmöglichkeit für die Lehrkräfte aus der Region dar. Nachdem Eindrücke in der Halle gesammelt worden sind geht es um die Vermittlung theoretischer Hintergründe in punkto pädagogischer und sportwissenschaftlicher Grundlagen. Auch in Brandenburg wird das Ziel der Initiatoren deutlich, das Bewusstsein für entwicklungsgemäße Wettkämpfe zu erweitern, um noch mehr Nachwuchs und auch Lehrkräfte für die Leichtathletik zu gewinnen.
Kontakt:
Deutscher Leichtathletik-Verband
David Deister (Referat Jugend, Referent Kinderleichtathletik)
Tel. 06151/7708-55
Fax 06151/7708-49
David.Deister@leichtathletik.de