Philipp Büttner und Ilona Pfeifer holen Titel
Der Vize-Meister von 2006, Philipp Büttner (TSV Friedberg-Fauerbach; 2:20:17 h) wurde am Sonntag in Mainz Deutscher Marathon-Meister. Der als Favorit ins Rennen gegangene Alexander Lubina (TV Wattenscheid 01) musste bei Kilometer 29 aufgeben. Bei den Frauen setzte sich Ilona Pfeiffer (LC Solbad Ravensberg/Dissen; 2:46:13 h) im Kampf um Titel und Gesamtsieg im Mainzer Marathon durch.

Philipp Büttner jubelte in Mainz (Foto: Kiefner)
"Ich bin platt, ich hätte keinen Meter mehr laufen können", sagte Philipp Büttner im Ziel. "Meine Taktik war: Langsam angehen und wenn Alexander Lubina Schwäche zeigt zuschlagen." Bei Kilometer 29 hatte des Hesse Alexander Lubina überholt. "Ich hätte ihm auf jeden Fall die Mannschafts-Quali für die WM gegönnt, aber wegen des Titels freut es mich natürlich, dass er nicht durchgekommen ist", gab der frischgebackene Deutsche Meister zu. "Aber noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn er die Norm und ich 2:19:59 Stunden gelaufen wäre." In 2:20:17 Stunden verbesserte er seine bisherige Bestzeit um etwa fünf Minuten.Auch das Preisgeld von 1.500 Euro wird einen guten Verwendungszweck finden. "Ich heirate am 7. Juli", erklärte er und nahm seine Freundin in den Arm. Auf Platz zwei und drei liefen Tobias Sauter (TSV Eltingen; 2:25:51 h) und Daniel Pickl (LG Rupertwinkel; 2:27:46 h).
Brücke wird zum Verhängnis
Für Alexander Lubina lief es bis zur Halbzeit noch bestens. 68 Minuten waren angepeilt, nach 67:45 Minuten passierte er die 21 Kilometer. "Unsre Enttäuschung sitzt natürlich tief. Dabei ging es gut los, zunächst lief alles nach Plan. Nach der halben Distanz war Alex noch auf Kurs", sagte sein Trainer Tono Kirschbaum nach dem Rennen erklärend. "Doch dann kam die Brücke, die mit einem Anstieg verbunden ist, der es in sich hat. Und da ist der Faden gerissen. Alexander muss das jetzt verarbeiten, dann stecken wir uns neue Ziele. Ein Marathon ist aber erst einmal nicht geplant."
Während Philipp Büttner erst bei Kilometer 29 die Führung im Meisterschaftsrennen übernahm, hatte sich Ilona Pfeiffer direkt zu Beginn an die Spitze gesetzt. "Ich dachte nicht, dass ich das alleine durchziehen kann, deswegen habe ich mir immer einen Mann gesucht, mit dem ich laufen konnte."
Marathon aus Spaß
"Von der Zeit bin ich sehr überrascht, die ist etwa vier Minuten besser als meine alte. Aber das Publikum hat mich einfach super unterstützt", erzählte die gebürtige Weißrussin, die 1999 nach Deutschland kam und erst vor drei Jahren anfing, Sport ernsthaft zu betreiben. "Eigentlich mache ich hauptsächlich Triathlon. Marathon laufe ich nur zum Spaß."
Neben dem Sieg im Meisterschaftsrennen überquerte sie auch als erste Frau des Mainz-Marathons die Ziellinie. Die weiteren Plätze auf dem Podest im Meisterschaftsrennen sicherten sich Birgitt Bohn (Spiridon Frankfurt; 2:46:37 h) und Andrea Stengel (LG Domspitzmilch Regensburg; 2:49:02 h).
Erfolgreiche Titelverteidigung
Bei den Männern sah es lange so aus, als ob der Ukrainer Sergiy Zachepa das Rennen für sich entscheiden könnte. Nach 1:04:26 Stunden passierte er die Halbmarathon-Marke und stellte damit eine neue persönliche Bestzeit auf. Bereits dort hatte er einen Vorsprung von etwa 100 Metern auf Vorjahressieger Andrej Naumov (Ukraine).
Dieser hatte sich das Rennen aber gut eingeteilt und holte seinen Landsmann etwa zwei Kilometer vor dem Ziel wieder ein. Auf dem Kopfsteinpflaster der Augustinergasse in der Mainzer Altstadt zog Andrej Naumov davon. In 2:14:04 Stunden verpasste er seinen eigenen Streckenrekord nur um acht Sekunden. Sergiy Zapecha wurde in 2:14:31 Stunden Zweiter.
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