Platz 14 für Hauptstadt-Geher André Höhne
Der erste Titel der Weltmeisterschaft in Berlin ging am frühen Samstagnachmittag an den Russen Valeriy Borchin, der das 20 Kilometer Gehen in 1:18:41 Stunden gewann und damit seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Er trat auf dem Innenstadt-Kurs die Nachfolge des zurückgetretenen Hattrick-Champions Jefferson Perez (Ecuador) an. Der einzige deutsche Starter, André Höhne vom SCC Berlin, musste sich mit Rang 14 (1:21:59 h) zufrieden geben.
André Höhne war dabei am Brandenburger Tor noch hoffnungsvoll von der ersten Reihe aus in den Wettkampf gestartet.Rasch bildete sich eine kleine Führungsgruppe, die Giorgio Rubino, Ivano Brugnetti (beide Italien) und Erik Tysse (Norweger) umfasste. Der deutsche Starter war Teil des ambitionierten Verfolgerfeldes um Olympiasieger Valeriy Borchin (Russland), das nach den ersten fünf Kilometern rund 15 Sekunden Rückstand verwaltete.
Auf dem zweiten Viertel änderte sich an der Spitze nichts Entscheidendes, während sich in der Schar der nachfolgenden Geher deutlich die Spreu vom Weizen trennte. André Höhne lag zu diesem Zeitpunkt mit rund einer halben Minute Rückstand auf Platz 15.
Wenn Valeriy Borchin ernst macht…
Von dieser Position aus verbesserte sich der Hauptstädter auf den nächsten fünf Kilometer um drei Ränge. An der Spitze übernahm nun aber Valeriy Borchin mit dem Chinesen Hao Wang das Kommando. Beide passierten die 15-Kilometer-Marke in 59:29 Minuten.
Wenig später verlor der 23-jährige Russe, der ohnehin als Favorit angereist war, die Lust auf einen treuen Begleiter und setzte sich ab. Unter dem rhythmischen Klatschen des stimmungsvoll auftretenden Publikums stürmte Valeriy Borchin durch das Brandenburger Tor seinem ersten WM-Triumph entgegen, den er in 1:18:41 Stunden mit letztlich 25 Sekunden Vorsprung auf den Chinesen Hao Wang klar machte. Der Mexikaner Eder Sanchez gewann souverän Bronze (1:19:22 h).
André Höhne am Ende langsamer
Die Besten freuten sich in diesem Moment über die Medaillen. André Höhne kämpfte dagegen um seinen Platz. Letztlich musste der 31-Jährige noch zwei Ränge abgeben, so dass er im ersten Endklassement der Titelkämpfe auf Platz 14 zu Buche schlug.
Seine Hoffnung, dass er sich auf der zweiten Hälfte noch nach vorne würde schieben können, wurde damit nicht erfüllt. Vielmehr waren die letzten fünf Kilometer (21:04 min) die merklich langsamsten. Die Kilometer sechs bis zehn hatte André Höhne im Vergleich rund eine Minute schneller bewältigt.
Der frühere WM-Vierte bewertete den Auftritt seinerseits aber durchaus positiv: „Ich bin zufrieden. Die letzten Schritte fielen mir schon schwer, aber ich habe mich durchgekämpft. Ich hatte vergeblich gehofft, dass die anderen einbrechen.“ Überrascht war André Höhne von der tollen Atmosphäre an der Geherstrecke: „Die Leichtathletik lebt. Ich hätte nie gedacht, dass beim Gehen eine solche Begeisterung herrschen wird.“ Ob er in der nächsten Woche auch über 50 Kilometer an den Start geht und diese Stimmung noch einmal genießen will, möchte er in zwei Tagen entscheiden.
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