Platz fünf für Irina Mikitenko in Chicago
Olympiasieger Samuel Wanjiru (Kenia; 2:06:24 h) hat am Sonntag mit einem unglaublichen Finish seinen Sieg beim Chicago-Marathon (USA) verteidigt und den Äthiopier Tsegaye Kebede (2:06:42 h) niedergerungen. Auch Liliya Shobukhova wiederholte ihren Vorjahressieg und lief trotz warmer Temperaturen in 2:20:25 Stunden russischen Rekord. Die Wattenscheiderin Irina Mikitenko wurde in 2:26:40 Stunden gute Fünfte.
35 Kilometer lang machten die beiden Top-Favoriten Samuel Wanjiru und Tsegaye Kebede gemeinsame Sache. Dann war Schluss mit dem Frieden. Tsegaye Kebede war derjenige, der die Initiative ergriff und sich einige Sekunden vom Olympiasieger absetzen konnte. Der Kenianer biss sich jedoch zurück und attackierte seinerseits. Tsegaye Kebede, der im April den London-Marathon (Großbritannien) gewonnen hatte, hielt Anschluss. Schulter an Schulter nahmen die beiden Kontrahenten die letzten zwei Kilometer in Angriff. Eine Tempoverschärfung folgte der nächsten.600 Meter vor dem Ziel fiel dann die Entscheidung. Vorjahres-Sieger Samuel Wanjiru setzte sich ab und lief nach 2:06:24 Stunden als Erster wie im Vorjahr über die Ziellinie. Für den 23-Jährigen hatte der Sieg doppelte Bedeutung. Zum einen blickt der Kenianer auf eine schwierige Saison und vielen Verletzungsproblemen zurück, zum anderen sicherte er sich mit dem Erfolg gleichzeitig auch den Gesamtsieg in der World Marathon Major-Serie und damit 500.000 US-Dollar.
Junges Podest
Vor dem Rennen in Chicago hatten sowohl Samuel Wanjiru als auch Tsegaye Kebede 50 Punkte auf ihrem Konto. Bei noch einem ausstehenden Rennen (New York; 7. November) ist der Olympiasieger mit nun 75 Punkten jedoch nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
Als Zweiter überquerte nach 2:06:42 Stunden der tapfer kämpfende Tsegaye Kebede die Ziellinie. Dritter wurde dessen 20 Jahre alter Landsmann Lilesa Feyisa (2:08:10 h). Damit war keiner der ersten drei Läufer älter als 23 Jahre.
Liliya Shobukhova läuft russischen Rekord
Eine starke Vorstellung lieferte auch Liliya Shobukhova ab. Die Russin teilte sich ihre Kräfte gut ein. Bei Halbzeit lag die 32-Jährige in 1:10:00 Stunden noch 15 Sekunden hinter der zweimaligen Paris-Marathon-Siegerin Atsede Baysa. Die Äthiopierin baute bei immer wärmer werdenden Temperaturen allerdings auf den zweiten 21,0975 Kilometern ab, so dass Liliya Shobukhova bald an der 23-Jährigen vorbeizog und bis zum Ziel einen großen Vorsprung herauslief.
In 2:20:25 Stunden feierte die Russin nach Chicago (2009) und London (2010) den dritten Sieg in einem Major Marathon in Folge und durfte sich zudem über einen neuen Landesrekord freuen. Die 32-Jährige war 22 Sekunden schneller als Galina Bogomolova im Jahr 2006, ebenfalls in Chicago. Zudem schraubte Liliya Shobukhova ihr Punkte-Konto in der World Marathon Major-Serie auf 85 Punkte und steht damit als Gesamtsiegerin fest. "Ich kann es noch gar nicht glauben. 500.000 US-Dollar sind so viel Geld", sagte die Siegerin, die nun die zehntschnellste Marathonläuferin in der ewigen Weltbestenliste ist.
Irina Mikitenko auf Rang fünf
Ein konstantes Rennen zeigte Irina Mikitenko, allerdings war die Wattenscheiderin nie in Schlagdistanz zu den Favoritinnen. Schon nach fünf Kilometern betrug der Rückstand der 38-Jährigen auf die Spitze 37 Sekunden. Dieser wuchs von Kilometer zu Kilometer an. Nach 42,195 Kilometern passierte die deutsche Rekordhalterin in 2:26:40 Stunden als Fünfte in einem hochklassig besetzten Feld die Ziellinie und verlor zugleich das Fernduell gegen Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon), die vor zwei Wochen in Berlin 2:26:21 Stunden gelaufen war.
Rang zwei sicherte sich Atsede Baysa, die von Beginn an für ein sehr hohes Tempo gesorgt hatte. Dritte wurde etwas überraschend die Russin Maria Konovalova. Insgesamt 45.000 gemeldete Läufer nahmen um 7:30 Uhr Ortszeit die 42,195 Kilometer in Angriff.
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