| Mehrkampf Talence

Platz zwei für Kai Kazmirek, Bestleistungen für Nowak und Eitel

Der WM-Dritte Kai Kazmirek hat die Zehnkampf-Saison am Sonntag bei nass-kalten Bedingungen auf Platz zwei des Mehrkampf-Meetings von Talence (Frankreich) beendet. Auf den Rängen fünf und sieben überzeugten Tim Nowak und Manuel Eitel mit Bestleistungen. Auch das Ergebnis der IAAF World Combined Events Challenge ist nach Abschluss des Meetings offiziell: Die Siege im Zehnkampf und Siebenkampf gehen an Rico Freimuth und Carolin Schäfer.
Silke Bernhart

Nasse Bahn, empfindlich kühle Temperaturen – aber eine bereits vollbesetzte Haupttribüne des Stadions von Talence am frühen Sonntagmorgen. Diese Unterstützung nutzte Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) über die Hürden direkt für eine Saison-Bestmarke von 14,39 Sekunden. „Das ist eine sehr gute Zeit für mich“, freute er sich, „wir haben hart für die Hürden trainiert.“ Die Verfolgungsjagd auf den Halbzeit-Führenden Damian Warner (Kanada) wolle er damit aber nicht aufnehmen, erklärte er dem Stadionsprecher, „ich glaube, er wird gewinnen.“

Kai Kazmirek sollte Recht behalten. Sowohl bei dem WM-Dritten selbst als auch bei der Konkurrenz machte sich besonders gegen Ende des Wettkampfs die lange Saison bemerkbar. So gab es an der Spitze des Klassements keine Überraschung mehr: Damian Warner brachte den Sieg mit 8.252 Punkten nach Hause, besonders halfen ihm dabei am zweiten Tag 13,81 Sekunden über 110 Meter Hürden.

Freimuth und Kazmirek in den Top Drei der IAAF-Challenge

Der Kampf um Platz zwei wurde zu einem Duell zwischen Vorjahressieger Oleksiy Kasyanov (Ukraine) und Kai Kazmirek, der es besonders aufgrund von nur 4,75 Metern im Stabhochsprung spannend machte. Mit zehn Punkten Vorsprung auf Kasyanov ging Kazmirek auf die abschließenden 1.500 Meter, dort sorgte er aber dafür, dass ihm der Ukrainer nicht mehr allzu weit enteilte. Nach 4:41,01 Minuten war das Tageswerk vollbracht, die Saison mit 8.020 Punkten und Platz zwei beendet – vier Punkte weniger gingen für Kasyanov in die Ergebnislisten ein.

Der Ausflug nach Talence hat sich für Kai Kazmirek gleich doppelt gelohnt: Mit 24.986 Punkten aus seinen drei Zehnkämpfen der Saison schob er sich in der World Combined Events Challenge des Weltverbands IAAF noch bis auf den dritten Platz nach vorne – gleichbedeutend mit 15.000 US-Dollar Preisgeld. Rang zwei schnappte sich Talence-Sieger Damian Warner (25.152 Pkt). In der Summe der besten drei Meetings deutlich der beste Mehrkämpfer des Jahres: Rico Freimuth (SV Halle; 25.592 Pkt). Der Vize-Weltmeister und Ratingen-Sieger ist nun offiziell Sieger der IAAF-Challenge und erhält dafür 30.000 US-Dollar.

Tim Nowak und Manuel Eitel mit Bestleistungen

Einen starken Wettkampf machten zum Saison-Ende die beiden deutschen U23-Athleten Tim Nowak und Manuel Eitel (beide SSV Ulm 1846) – mit 22 und 20 Jahren die jüngsten Teilnehmer im gesamten Feld. Tim Nowak steigerte seinen Hausrekord um 104 auf 7.942 Punkte und mischte als Fünfter ganz vorne mit. Besonders mit dem Speer (61,39 m) sowie über 1.500 Meter (4:30,50 min) zählte er am zweiten Tag zu den besten Athleten. Der erste 8.000er ist mit ein paar Punkten mehr im Hochsprung oder über 400 Meter in Sichtweite.

„Jeune Manuel Eitel“, wie der 20-Jährige vom Stadionsprecher stets angekündigt wurde, meldete sich nach Abstechern zum Sprint am Wochenende endgültig im Mehrkampf-Lager zurück. Er konnte diesmal besonders in den Disziplinen überzeugen, die ihm sonst oft Schwierigkeiten bereitet hatten: Mit 1,99 Meter im Hochsprung, 57,25 Metern mit dem Speer und einer satten 1.500-Meter-Steigerung auf 4:42,13 Minuten – zuvor hatte er stets mit der Fünf-Minuten-Marke gekämpft. Das Endresultat: 7.825 Punkte. Er schob sich damit in die deutschen Top Ten des Jahres.

Anouk Vetter dominiert mit vier Einzelsiegen

Im Wettbewerb der Frauen war die Niederländerin Anouk Vetter in vier von sieben Disziplinen die beste Athletin im Feld. Die WM-Dritte zeigte am Sonntag mit 6,18 Metern den besten Weitsprung und ließ auch den Speer (52,49 m) weiter fliegen als die Konkurrenz. Nach 2:20,99 Minuten über 800 Meter waren der Sieg in Talence und 6.363 Punkte perfekt. Mit diesem Ergebnis schob sie sich zugleich auf Rang zwei der World Combined Events Challenge nach vorne.

Dahinter hatte sich die Ungarin Xenia Krizsan zum Saison-Ende noch einige Körner aufgespart. Die Neunte der Weltmeisterschaften setzte sich am Sonntag besonders im Speerwurf (50,49 m) in Szene und führte schließlich in 2:15,63 Minuten das Feld über 800 Meter an, mit 6.282 Punkten wurde sie Zweite. Ihre Landsfrau Györgyi Zsivoczky-Farkas, nach sechs Disziplinen auf Rang drei, verzichtete verletzt auf die 800 Meter und musste ihren Podiumsplatz kampflos an die WM-Vierte Yorgelis Rodriguez (Kuba; 6.126 Pkt) übergeben.

In der Ferne konnte sich Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer freuen: Die Frankfurterin steht mit Ende des letzten großen Mehrkampf-Meetings des Jahres wie Rico Freimuth mit 20.199 Punkten als überlegene Siegerin der IAAF Mehrkampf-Challenge fest. Hinter Anouk Vetter (19.496 Pkt) sammelte Yorgelis Rodriguez (19.166 Pkt) in ihren drei besten Mehrkämpfen die drittbeste Punktzahl.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

 

Tag 1:

<link news:60077>Damian Warner will's in Talence noch mal wissen

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