Poker um Kenias Olympiatickets im Marathon
Erst nach dem kommenden Frühjahrs-Marathon in London (Großbritannien; 22. April 2012) will sich der kenianische Verband entscheiden, wer dreieinhalb Monate später die Nationalfarben bei Olympia an gleicher Stelle vertreten darf. Eigentlich waren Weltrekordhalter Patrick Makau und Weltmeister Abel Kirui schon gesetzt worden. Im Rahmen des Frankfurt-Marathons verschob ein Offizieller die Entscheidung.

Mit Geoffrey Mutai (2:03:02 h) und Moses Mosop (2:03:06 h) gibt es zwei Olympia-Kandidaten, die in Boston (USA) sogar schneller waren als der Weltrekord, allerdings unter nicht anerkannten Bedingungen. Moses Mosop legte einen Sieg in Chicago (USA; 2:05:37 h) nach. Geoffrey Mutai kann am kommenden Sonntag (6. November) in New York (USA) nachziehen.
Emmanuel Mutai ist im Big Apple ebenfalls am Start. Er hat in diesem Jahr in 2:04:40 Stunden in London gewonnen und gehört damit ebenfalls zu den potentiellen Olympiasiegern.
Wer soll Kenia stoppen?
Letzten Endes wäre alles andere als ein kenianischer Sieg bei den Olympischen Spielen eine Überraschung. Welches Läufer-Trio der Verband nach London schickt, scheint für die Siegchancen des Landes unerheblich. In diesem Jahr sind bisher 19 Kenianer im Marathon schneller gewesen als der Rest der Welt.
Die Versuche von Haile Gebrselassie (Äthiopien), seine Marathon-Qualitäten zu beweisen, sind in diesem und im letzten Jahr gescheitert. Ob er noch einmal zurückkommen kann, bleibt abzuwarten. Möglicherweise kann einer seiner Landsleute noch zu einer Gefahr für Kenias Dominanz im Marathon werden.