Positive deutsche Bilanz beim Brüsseler Finale
Als am späten Freitagabend die Lichter im Brüsseler Stadion ausgingen und die 16 Sieger der Diamond League-Serie unter tosendem Beifall der 47.000 Zuschauern mit einem krachenden Feuerwerk gefeierte wurden, konnten auch die sieben deutschen Athleten, die die Reise in die belgische Hauptstadt an Angriff genommen hatten, das Stadion erhobenen Hauptes verlassen.
Zum Ende der Saison zeigten sich die deutschen Athleten nochmals in Bestform. Nachdem es acht Tage zuvor in Zürich (Schweiz) zwei Siege, zwei zweite und ein dritter Platz zu bejubeln gab, lautete die Bilanz am Freitag: ein Sieg, ein dritter Platz und zwei Bestleistungen.Für den einzigen deutschen Sieg beim Diamond League-Finale sorgte Stabhochspringer Malte Mohr. Der Münchner verbesserte mit 5,85 Metern seine Bestleistung um fünf Zentimeter und das bei kühlen Temperaturen, die alles andere als perfekt für die technisch anspruchsvolle Disziplin waren. So lief der Beginn für den Zweiten der Hallen-WM dann auch etwas holprig. Seine Anfangshöhe von 5,45 Metern riss er im ersten Anlauf, schaffte sie dann aber genau wie die anschließende Höhe von 5,65 Metern im ersten Versuch.
5,75 Meter und 5,85 Meter meisterte der 24-Jährige jeweils erst mit dem dritten Sprung, konnte sich aber am Ende über eine Bestleistung und dem Sieg, noch vor Diamond League-Sieger und Europameister Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,80 m) freuen. "Natürlich bin ich froh über meine Bestleistung, vor allem weil sie mich hier hat gewinnen lassen", sagte Malte Mohr, dessen Teamkollege Fabian Schulze mit 5,65 Metern den vierten Platz belegte, noch vor Olympiasieger Steven Hooker (Australien; 5,65 m).
Matthias de Zordo wieder unter Top 3
Für die zweite deutsche Podestplatzierung des Abends sorgte einmal mehr Matthias de Zordo. Für den Saarbrückener, der mit 82,39 Metern den dritten Platz belegte, war es nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der EM bereits der fünfte Wettkampf, den er mit einer Weite von mehr als 82 Metern beendete - Ein gutes Gefühl für den Deutschen Meister im Speerwerfen. "Ich weiß jetzt, dass ich konstant vorne mitwerfen kann", sagte Matthias de Zordo, der mit der Organisation des Meetings allerdings nicht ganz zufrieden war. "Das Speerwerfen ist total untergegangen, weil so viel parallel lief."
Auch die beiden deutschen Mittelstreckenläufer zeigten mit couragierten Auftritten, dass sie den Abstand zur Weltspitze verkürzen. Für den EM-Zweiten Carsten Schlagen reichte es in 3:34,19 Minuten sogar zu einer Bestzeit. Noch mehr dürfte den Berliner allerdings den Abstand zur absoluten Spitze freuen. Olympiasieger Asbel Kiprop (Kenia) lag im Ziel als Sieger in 3:32,18 Minuten nur 2,01 Sekunden vor dem Deutschen Meister.
Steffen Uliczka kratzt an Bestzeit
Vor allem auf der letzten Runde machte Carsten Schlagen auf die Spitze sogar Boden gut und brachte ihm die Erkenntnis ein: "Das nächste Mal kann ich am Anfang mehr riskieren. Ich habe gesehen, dass ich gut mithalten kann."
Ein gutes Finish hatte auch Steffen Uliczka über die 3.000 Meter Hindernis. Platz acht und nur vier Sekunden Rückstand auf Rang vier machten die Brüssel-Premiere für den Kieler zu einer erfolgreichen. Seine eigene Bestzeit verpasste er in 8:25,99 Minuten, obwohl er im Stile eines Sprinters die Ziellinie im Tiefflug passierte nur hauchdünn. "Das hat Spaß gemacht und hat mir gezeigt, dass mein konstantes Wintertraining sich ausgezahlt hat."