Posthume Ehre für Ernst Figgen
Anlässlich des Werfertages des ASC 09 Dortmund wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Sportanlage am Schmetterlingsweg, auf der schon zahlreiche Weltklasseleistungen erzielt wurden, in Ernst-Figgen-Wurfplatz umbenannt. Der renommierte Wurfspezialist, der 2006 im Alter von 88 Jahren verstarb, erhielt damit posthum eine große Anerkennung.
Bei strahlender Herbstsonne enthüllte Diskuswerferin Bianca Overkamp, die eine Schülerin von Ernst Figgen war, das blaue Schild mit dem Namen des früheren Senioren-Weltmeisters. Der Bezirksbürgermeister von Dortmund-Hörde, Manfred Renno, erinnerte daran, dass Ernst Figgen die Sportanlage selbst mitgestaltet habe. „Ernst Figgen hat sich stets mit Dortmund verbunden gefühlt“, betonte Manfred Renno. „Die Umbenennung des Platzes bietet uns eine geeignete Form, an den unermüdlichen und engagierten Sportler zu erinnern.“Ernst Figgen wurde mit 60 Jahren in Hannover Senioren-Weltmeister im Diskuswerfen. Als Trainer sorgte der frühere Tiefbau-Unternehmer dafür, dass viele seiner Schützlinge bei Deutschen Meisterschaften zu Titelehren kamen. Bei der Verleihung der Kauermann-Sportplakette vor drei Jahren in der Spielbank Hohensyburg rechnete der erfolgreiche Coach vor, dass er mehr als 50.000 Stunden auf dem Sportplatz verbracht habe – wohlgemerkt unentgeltlich.
Um die Wurfanlage „umzutaufen“, musste die Bezirksvertretung in Dortmund-Hörde über ihren „Schatten“ springen, denn die Verordnung sagt, dass der Tod einer Persönlichkeit mindestens fünf Jahre zurückliegen muss, bevor man eine Straße oder einen Platz nach ihr benennt. „Diese Ausnahme zeigt, wie hoch wir das beispiellose Engagement des Hörders anerkennen“, betonte Manfred Renno. Und er fügte hinzu: „Es gibt in Dortmund nur zwei Sportanlagen, die den Namen bekannter Sportler tragen: Die Helmut-Körnig-Halle und jetzt der Ernst-Figgen-Wurf-Platz.“
Mit Originalität und Engelsgeduld
Der Vorsitzende des OSC Dortmund, Manfred Richter, dessen Verein der Verstorbene sechs Jahrzehnte angehörte, würdigte in seiner Ansprache Ernst Figgens große Erfolge als Sportler und Trainer: „Bei all seinen Bemühungen hat er stets den Sport und nicht den Kommerz in den Vordergrund gestellt. Er hat über alle Generationen hinweg mit den Athletinnen und Athleten gearbeitet und brachte ihnen mit einer ihm eigenen Originalität und Engelsgeduld den schwierigen Bewegungsablauf des Diskuswerfens bei.“
Für die beste Leistung beim Werfertag sorgte Bianca Achilles (TUS Sythen), die im Hammerwerfen der Frauen 57,84 Meter erzielte. Der Sieg der früheren Junioren-Weltmeisterin, die ab 2009 für den ASC 09 Dortmund starten wird, war damit ungefährdet. Auch einige ehemalige Schützlinge von Ernst Figgen konnten sich bei idealen Witterungsbedingungen gut in Szene setzen. So verbesserte sich im Diskuswerfen der männlichen Jugend B Pablo Nolte von 50,33 auf 50,70 Meter, und die Deutsche Seniorenmeisterin Bianca Overkamp (beide LG Olympia Dortmund) war bei den Frauen in derselben Disziplin mit 41,92 Metern ungefährdet.