| Wurf-Meeting

Premiere und Abschied am Borkumer Strand

Aus einer Idee wurde ein Plan, jetzt folgt die Feuertaufe: Beim ersten Wurf-Meeting auf der Nordsee-Insel Borkum stehen am Samstag (10. September) der Hammerwurf und der Diskuswurf der Frauen auf dem Programm. Im Mittelpunkt: Betty Heidler. Die ehemalige Hammerwurf-Weltrekordlerin wird zum letzten Mal in den Ring steigen.
Silke Morrissey

Ein Wurf-Meeting auf einer Nordseeinsel, gestemmt von Wurf-Experten aus Borkum und Halle an der Saale – wie geht denn so was? „Der Kontakt ist über eine Athletin entstanden“, erklärt René Sack, Vizepräsident der Halleschen Leichtathletik-Freunde und Wurftrainer im Wurfzentrum an den Brandbergen.

Die Schwester von Hammerwerferin Susen Küster lebt mit ihrem Mann auf Borkum. Dieser engagiert sich in der Leichtathletik beim TuS Borkum und fragte sich: „Kann man nicht auch mal hier oben was machen?“ Schnell war die Verbindung zum Trainer der Schwägerin geknüpft, bei einem Besuch in Halle wurden die Details besprochen. Nun steht der Gegenbesuch an – mit einem Wurfring und einem Netz im Gepäck: Am Samstag steigt das erste Wurf-Meeting auf Borkum.

Abschieds-Wettkampf von Betty Heidler

Die Teilnehmerfelder in den zwei Wettbewerben sind klein aber fein. „Die Athletinnen haben alle Lust darauf und haben spontan und problemlos zugesagt“, erklärt René Sack. Klar, dass die Deutsche U23-Meisterin Susen Küster (SV Halle) dabei ist. Und darüber hinaus Diskuswerferin Nadine Müller (SV Halle), Dritte der WM von Peking (China). Sie wird ebenfalls von René Sack trainiert und auf Borkum wohl vermutlich vor allem von 61-Meter-Werferin Kristin Pudenz (SC Potsdam) gefordert. Unsicher ist noch der Start der Frankfurter Hammerwerferin Kathrin Klaas, die mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat.

Im Fokus steht im familiären Rahmen wohl aber besonders eine Athletin: Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) wird am Strand von Borkum den letzten Wettkampf ihrer Karriere bestreiten. Auf großer Bühne wurde die ehemalige Weltrekordlerin und Weltmeisterin von 2007 bereits beim ISTAF in Berlin verabschiedet. Dort stand der Hammerwurf aber nicht auf dem Programm. So werden ihre letzten Hämmer im Nordsee-Sand einschlagen.

„Wir sind gespannt, wie das wird“, blickt René Sack voraus auf die Premiere. Einen Zeitplan nach den Zeiten von Ebbe und Flut auszurichten – sicher auch eine Premiere für den Nachwuchs-Bundestrainer im Diskuswurf der Frauen. Das Meeting startet gegen 12:00 Uhr. Und für Betty Heidler beginnt rund zwei Stunden später ein neuer Lebensabschnitt.

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