Prof. Dr. Eike Emrich warnt vor Trainermangel
"Wir haben höchst motivierte, zielorientierte Trainer, die unter schwierigen Bedingungen in der Praxis arbeiten und permanent nach besseren Lösungen suchen", sagte Prof. Dr. Eike Emrich, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), nach Abschluss der Spitzensporttagung in Kienbaum.
Prof. Dr. Eike Emrich will Anreize für Trainer schaffen (Foto: Chai)
Gleichzeitig warnte er aber vor einem Trainermangel. "Wir müssen aufpassen, dass wir unter den vorhandenen Arbeitsbedingungen, was Honorar, Belastung und Trainingsumfang betrifft, langfristig gesehen überhaupt noch Trainer haben. Hier müssen neue Anreize geschaffen werden."Von Donnerstag bis Sonntag diskutierten rund 120 Teilnehmer, darunter DLV-Trainer, Leitende Landestrainer, Sportwarte sowie der Bundesausschuss Leistungssport über das Sportjahr 2005, deren Höhepunkt für das DLV-Team die Weltmeisterschaften in Helsinki mit fünf Medaillen waren. "Die Leichtathletik ist ein kooperatives Netzwerk, in dem alle Beteiligten ein kollektives Ziel verfolgen, den größtmöglichen Erfolg", erklärte Prof. Dr. Eike Emrich, "Trainer und Athlet sind dabei die produktive Keimzelle."
Bekenntnis zur Leistungselite
Im Nachwuchsbereich habe man 2005 erfreuliche Ergebnisse erzielt, im Spitzenbereich sei das Leistungstief zwar überwunden, doch es bleibe noch viel Arbeit auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Peking 2008: "Uns muss es bis 2008 gelingen, die Zahl der Disziplinen, die wir derzeit international nicht besetzt haben, deutlich zu reduzieren. Von allen gab es ein klares Bekenntnis zur Leistungselite."
Dabei gelte es künftig, Athleten aus dem U23-Bereich in höherer Zahl als bisher in den Spitzenbereich zu führen. Bezüglich der Nominierungsrichtlinien sagte Prof. Dr. Eike Emrich: "Die bisherige Praxis der Nominierung wird beibehalten, weil sie sich bewährt hat. Dies ist auch von Athleten so gewünscht worden." Hinsichtlich des Trainingsumfanges müsse man künftig auch wieder verstärkt allgemeines Fitnesstraining einbauen.
Umsetzung des Top-Team-Konzeptes
Beim "Top-Team Kader Peking" wolle man laut Aussage von Jürgen Mallow, Leitender DLV-Bundestrainer, neben psychologischen Aspekten vor allem das gesamte Gesundheitsmanagement intensivieren.
"Die Trainerschaft hat noch einmal bekräftigt, dass sie weiter hart an der Umsetzung des Top-Team-Konzeptes arbeiten wird. Es war eine sehr arbeitsintensive Tagung, aber es hat sich gelohnt" sagte Jürgen Mallow.