Letzte Olympiatickets in Braunschweig zu vergeben
"Der ein oder andere kann die Olympianorm noch schaffen", hofft DLV-Cheftrainer Dr. Bernd Schubert vor den am Wochenende stattfindenden Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Danach wird nominiert. Die DLV-Verantwortlichen arbeiten am 14. Juli ihre Vorschläge aus, das Nationale Olympische Komitee (NOK) befasst sich auf einer Sitzung am 19. Juli damit. Dann sind die Olympiatickets vergeben.
Dr. Bernd Schubert rechnet in Braunschweig noch mit Normerfüllern (Foto: Chai)
Ein Luxusproblem gibt es im Männer-Speerwurf. Sechs Athleten haben die Norm schon in der Tasche. Außen vor ist Routinier Peter Esenwein. "Mit seinen 87,20 Metern von Rehlingen und dem zweiten Platz beim Europacup ist er qualifiziert", erklärt Dr. Bernd Schubert. Bleibt also für Braunschweig die Formel "Zwei aus Fünf", was einen hochklassigen Wettkampf verspricht. "Jeder wird ans Limit gehen", ist sich der Cheftrainer sicher."Wir wären froh, wenn wir mehr solche Disziplinen hätten", sagt er weiter, sieht aber durchaus auch in anderen Bereichen positive Tendenzen. Etwa im Männersprint. "Dort haben wir große Fortschritte gemacht. Wir werden in Braunschweig gute Leistungen sehen." Ronny Ostwald und Sebastian Ernst sind neben Tobias Unger und Till Helmke, die die Norm über 200 Meter bereits geknackt haben, heiße Anwärter auf einen Einzelstartplatz in Athen.
Im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt, die Olympischen Spiele, gibt Dr. Bernd Schubert bereits jetzt die Parole aus: "Das Ergebnis von der Weltmeisterschaft in Paris darf sich nicht wiederholen. Unser Problem ist aber, dass wir keinen klaren Goldfavoriten in unseren Reihen haben." Trotzdem zeichnet sich ein Umbruch ab. "Der Europacup in Bydgoszcz hat mit 16 Neulingen gezeigt, dass der Generationswechsel mit Erfolg im Gange ist."
Claudia Gesell passt
Eine Absage für die Deutschen Meisterschaften kam noch kurzfristig von Claudia Gesell, der WM-Fünften über 800 Meter. Die Leverkusenerin kämpft nach wie vor mit den Folgen eines grippalen Infekts.
Außerdem werden von den Stars erwartungsgemäß Nils Schumann, Grit Breuer, Esther Möller, Annika Becker, Sophie Krauel und Charles Friedek, der nun am 1. August in Leverkusen einen Gesundheitsnachweis erbringen muss, in Braunschweig fehlen.
Als fraglich gelten die Starts von Melanie Seeger (nach Infekt) und Lars Riedel, der sich wegen andauernder Hüft- und Rückenprobleme noch einer genauen Untersuchung unterzieht.
Wieder ins Wettkampfgeschehen zurück kehrt nach einer Pause dagegen die Neubrandenburger Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss. "Sie wird mit einer neuen technischen Variante in den Ring gehen", verrät Dr. Bernd Schubert, "das Leistungspotenzial ist auf jeden Fall vorhanden."
Würdiger Rahmen
Insgesamt darf man sich am Samstag und Sonntag im Stadion an der Hamburger Straße auf hochkarätige Titelkämpfe mit einem würdigen Rahmen freuen. Rund 1.600 Athleten aus 225 Vereinen haben gemeldet, 10.000 Tickets für beide Tage sind bei einem Fassungsvermögen von 22.000 Plätzen schon weg.
"Es gibt aber noch Karten in den guten Kategorien, die man sich schnappen kann", gibt Veranstaltungsvorstand Otto Schlieckmann, der auch auf das attraktive Rahmenprogramm verweist, einen Tipp an die Adresse der Sportfans in und um Niedersachsen.
Auf ein Leichtathletik-Fest setzt auch Rita Girschikofsky, die Präsidentin des gastgebenden Niedersächsischen Landesverbandes: "Ich hoffe auf ein volles Stadion. Das hilft den Athleten, um gute Leistungen zu bringen. Wir wollen an den Erfolg der Meisterschaften von vor vier Jahren anknüpfen."
Tickets gibt es bis einschließlich dem morgigen Freitag auch noch im Internet unter www.ticketonline.de und unter der Hotline 0180-5953000.