Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Nur wenige Medaillen hatten die Briten - wie Darren Campell - in Paris um den Hals hängen (Foto: Kiefner)
Auch Krisensituationen bei den Briten und FinnenNicht nur in Deutschland hat das Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Paris für Diskussionsstoff gesorgt, auch in Großbritannien und in Finnland löste das enttäuschende Auftreten deutliche Reaktionen aus. Wie das DLV-Team blieben den Briten nur vier Medaillen, darunter kein einziges Gold. Der Verband UK Athletics stellte sich allerdings hinter Leistungssportdirektor Max Jones. "Er ist auch nächstes Jahr in Athen unser Mann", sagte Generalsekretär David Moorcroft. Der Angesprochene verteidigte seine Mannschaft: "Wir werden nicht ein einem Jahr von Helden zu Nullen." In das Tal der Tränen wurden auch die Finnen gestürzt. Ganz ohne Medaille traten sie die Heimreise an. Die heimischen Medien titulierten das Ergebnis als "Fiasko". Zwei Jahre vor der WM in Helsinki stehen die Alarmsignale auf Rot!
Überraschte Hayley Tullett
Die britische WM-Dritte Hayley Tullett war von ihrer Medaille über 1.500 Meter in Paris so überrascht, dass sie gar nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. "Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Mit auf die Ehrenrunde? Nein, ich habe ja nicht gewonnen. Also bin ich von der Bahn gegangen und habe angefangen, schlechte Interviews zu geben." Dort verriet sie unter anderem, dass sie überlegt hatte, nach diesem Jahr die Schuhe an den Nagel zu hängen.
Gabriela Szabo ausgebrannt?
Bei der Weltmeisterschaft in Paris erlebte man eine Gabriela Szabo (Rumänien), die ein Schatten ihrer selbst war. Das erkannte die 27-jährige Ex-Titelträgerin auch selbst, deshalb spricht sie jetzt von Rücktritt. "Vielleicht ist mein Karriereende nah, aber ich will das jetzt nicht entscheiden. Erst müssen ein paar medizinische Tests gemacht werden, um herauszufinden, was passiert ist. Ich hatte in den letzten Wochen auch keine Laust mehr zu laufen."
Zweiter White-Test negativ
Wie der Weltverband IAAF am Sonntag bei der WM in Paris bestätigte, war der nach dem 200-Meter-Finale vorgenommene Dopingtest der US-Sprinterin Kelli White negativ. Zuvor hatte die Probe nach dem 100-Meter-Rennen Spuren eines Stimulanziums (wir berichteten) hervorgebracht. Noch ist unklar, mit welchen Sanktionen die Doppelsiegerin von Paris rechnen muss.
Otto Schily stellt sich hinter Leichtathletik-Förderung
Bundesinnenminister Otto Schily will die deutsche Leichtathletik weiter entsprechend fördern. "Leichtathletik ist eine der Sportarten in Deutschland mit einer großen Tradition, da kann einmal ein Misslingen bei der Weltmeisterschaft nicht dazu führen, dass wir die Förderung beenden", sagte er.
IOC will Young-Untersuchung
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will eine Untersuchungskommission, die sich mit dem Start des neuen 400-Meter-Weltmeisters Jerome Young (USA) bei den Olympischen Spielen vor drei Jahren in Sydney beschäftigt. Dort soll dieser angetreten sein, obwohl er – aktuellen Medienberichten zufolge - im Jahr zuvor positiv auf anabole Steroide getestet wurde (wir berichteten).
Paris sieht Olympia-Chancen gestiegen
Paris sieht nach der Ausrichtung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 als gestiegen an. Die Veranstaltung wurde in den vergangenen neun Tagen ordentlich und mit einem guten Zuschauerzuspruch über die Bühne gebracht. Mängel waren allerdings im logistischen Bereich festzustellen.
Hestrie Cloete jubelte an einem traurigen Tag
Für die südafrikanische Hochsprung-Weltmeisterin Hestrie Cloete ist der 31. August, der Tag ihres jüngsten Triumphes, ein trauriges Datum. An diesem Tag starb vor drei Jahren die Tochter ihrer Schwester. An diesen Schicksalsschlag dachte sie auch in Paris.
Maria Mutola über 600 Meter
Die neue und alte 800-Meter-Weltmeisterin Maria Mutola (Mozambique) läuft am morgigen Dienstag in Lüttich die 600 Meter. Mit Kelly Holmes (Großbritannien) und Natalja Krushcheljova (Russland) werden dort auch die zwei weiteren WM-Medaillengewinnerinnen von Paris über die zwei Stadionrunden erwartet.
Yulia Pechonkina blieb ohne Gold
400-Meter-Hürden-Weltrekordhalterin Yulia Pechonkina musste ohne Gold die Heimreise von der WM in Paris antreten. Auch mit der 4x400-Meter-Staffel hat es nach der Niederlage auf ihrer Paradestrecke nicht gereicht. "Ich bin sehr enttäuscht", gestand sie danach. Sympathiepunkte sammelten die russischen Viertelmeilerinnen allerdings am Sonntagabend noch beim Publikum. Auf dem Weg aus dem Stadion verneigten sich die Silbermedaillengewinnerinnen artig freundlich vor den Zuschauern.
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