Quartett wahrt in Paris Jackpot-Chance
Nach dem vierten Golden-League-Meeting, das am Freitag in Paris (Frankreich) stattfand, haben noch vier Athleten die Chance auf die Dollar-Million (720.000 Euro) des Jackpots. Dabei sind die Frauen mit Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland), 400-Meter-Läuferin Sanya Richards (USA) und Sprinterin Kerron Stewart (Jamaika) in der Überzahl. Als einziger Mann kann Langstrecken-Olympiasieger Kenenisa Bekele (Äthiopien) noch auf einen Teil des großen Geldes hoffen.
Für einen Anteil am Jackpot benötigt das Quartett nun nur noch Siege in Zürich (Schweiz; 28. August) und Brüssel (Belgien; 4. September).„Rainman“ Usain Bolt läuft währenddessen Dreifach-Weltmeister Tyson Gay und der Sonne weiter hinterher. Im Regen von Paris verpasste der Jamaikaner in 9,79 Sekunden die Saisonbestzeit des US-Amerikaners, der vor einer Woche in Rom (Italien) über 100 Metern bei deutlich besseren Bedingungen 9,77 Sekunden erzielt hatte.
Die Antwort auf die Kampfansage des Rivalen elektrisierte in Paris die Massen und wurde von rund 50.000 Zuschauern im Stade de France frenetisch gefeiert. Drei Wochen vorm Sprint-Gipfel bei der Leichtathletik-WM in Berlin (15. bis 23. August) ist die Favoritenfrage damit weiter ungeklärt.
Spannung im Jackpot
Spannend blieb bei der vierten Station der Königsklasse der Leichtathletik das Rennen um den Gold-Jackpot. Vor den letzten beiden Meetings kämpft weiter ein Quartett um einen Anteil an der Dollar-Million: Langstrecken-Olympiasieger Kenenisa Bekele, der die 3000 Meter in überragender Manier in 7:28,54 Minuten gewann, die 100-Meter-Olympia-Zweite Kerron Stewart (10,99 sec), Stabhochsprung-Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva, die nur einem Sprung über 4,65 Meter zum Sieg benötigte, und Staffel-Olympiasiegerin Sanya Richards über 400 Meter.
Die US-Amerikanerin überflügelte mit ihrem 37. Rennen unter 50 Sekunden Weltrekordlerin Marita Koch. Sie siegte in 49,34 Sekunden. Die Rostockerin Marita Koch, die seit 1985 in 47,60 Sekunden den Weltrekord hält, schaffte in ihrer Karriere 36 Rennen unter 50 Sekunden und war damit bislang auch in dieser Wertung die Nummer eins.
Sanya Richards wurde in Paris von der Liebe beflügelt. Ihr Verlobter Aaron Ross, Footballer der New York Giants, hatte sie überraschend besucht. Sie ist seit 2005 in jedem Jahr die schnellste Viertelmeilerin der Welt gewesen, läuft einem großen Einzeltitel aber noch hinterher. Diesen will sie nun bei der WM in Berlin (15. bis 23. August) holen.
Mark Frank Sechster
Im Speerwurf gewann mit guten 88,03 Metern Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen). Der Rostocker Mark Frank wurde mit 81,73 Metern nach Platz drei in der Vorwoche in Rom dieses Mal Sechster. Den Hochsprung entschied Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) mit 1,99 Metern für sich.
Die fünf deutschen Stabhochspringer erlebten bei schwierigen Windbedingungen eine Enttäuschung. Zwar wurde der Leverkusener Malte Mohr Dritter und kassierte 9.000 US-Dollar, doch die Höhe von 5,45 Metern war unbefriedigend, genau wie die 5,30 Meter vom Achtplatzierten Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Ohne Leistung blieben Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Anna Battke (USC Mainz). Der angekündigte Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen) ging gar nicht erst an den Start.
Abgesagt hatte fünf Tage nach dem Gewinn des Universiade-Goldes die deutsche Hochsprung-Rekordlerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt). Sie konzentrierte sich lieber aufs Training für die WM in Berlin.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…
Quelle: Sport-Informations-Dienst