Ralf Bartels im letzten Versuch zu Bronze
Kugelstoßer Ralf Bartels hat am Samstagabend bei den Europameisterschaften in Barcelona wieder einmal bewiesen, dass er der Mann der letzten Versuche ist. Wie vor vier Jahren bei der EM in Göteborg schob er sich mit seinem letzten Stoß noch auf einen Medaillenrang. Mit 20,93 Metern gewann der Neubrandenburger Bronze. David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) wurde hervorragender Fünfter (20,57 m).
Vor vier Jahren bei der letzten EM in Göteborg (Schweden) hatte Ralf Bartels vor dem letzten Versuch auf dem vierten Platz gelegen und hatte dann im letzten Versuch die Bombe platzen lassen. Mit 21,13 Metern schob er sich noch auf den Goldrang vor den Weißrussen Andrei Mikhnevich.Es wurde am Samstagabend das Märchen von Barcelona, die Geschichte wiederholte sich fast. Wieder lag Ralf Bartels nach dem vierten Versuch auf Rang vier. Wieder war der Führende Andrei Mikhnevich. Und wieder hätten 21,13 Meter zum Sieg gereicht. Zwar wurde es nicht Gold, aber mit einem letzten hervorragenden Versuch auf 20,93 Meter schob sich Ralf Bartels immerhin auf den Bronzerang. Nur acht Zentimeter hinter Europameister Andrei Mikhnevich, der wiederum einen Zentimeter vor Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) lag.
Auch David Storl zeigte einen hervorragenden Wettkampf. Der 20 Jahre alte U20-Weltrekordler stieß in allen seinen vier gültigen Versuchen mindestens 20,24 Meter und packte seinen besten Versuch ebenfalls im letzten Durchgang aus. Mit 20,57 Metern schob er sich noch auf den fünften Rang vor. Der U20-Weltmeister war mit Abstand der jüngste Stoßer im Endkampf, alle anderen Athleten unter den Top-Acht waren mindestens acht Jahre älter.
Stimmen zum Wettkampf:
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz):
"Ich hatte mir vorgenommen, mit einem guten, gültigen Stoß einzusteigen. Das war dann zweimal der Gleiche. Ich hatte das Gefühl, es geht noch mehr. Es war aber ein bisschen unruhig von der Technik. Ich hatte eine kleine Verletzung im Vorfeld - Probleme mit den Halswirbeln. Ich musste erst einmal ein bisschen Vertrauen finden, dass ich voll drauf gehen kann. Ich war beim Arzt, habe Spritzen bekommen. Es geht wieder ganz gut, obwohl ich den Kopf noch nicht ganz drehen kann. Diese Geschichte mit dem Hals hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hatte mehr drauf. Im Training habe ich schon deutlich weiter gestoßen. Es ist aber eine Erleichterung, dass ich auch bei einem großen Wettkampf draußen Leistung gezeigt habe. Ich habe mich etabliert und konnte die anderen ein bisschen kitzeln. Im letzten Stoß hat die Kameraperspektive irritiert. Ich glaube nicht, dass sich die Kampfrichter vermessen haben."
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