Ralf Bartels macht es spannend
Drei Versuche brauchte Kugelstoßer Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) am Samstagmorgen, um sich bei der Hallen-EM in Turin (Italien) für das Finale zu qualifizieren. Für den Sindelfinger Marco Schmidt und Andy Dittmar aus Gotha war nach der Qualifikation Endstation.
Mit mageren 18,80 Metern, die nicht für das Weiterkommen gereicht hätten, war Ralf Bartels in den Wettkampf gestartet und hatte zunächst nur einen ungültigen Versuch folgen lassen. Erst im dritten Durchgang landete die Kugel bei erlösenden 19,94 Metern - der besten Weite aller Stoßer in der Qualifikation.Hinter ihren Ergebnissen der Deutschen Hallen-Meisterschaften zurück blieben Marco Schmidt und Andy Dittmar. Mit 19,38 bzw. 19,10 Metern belegten sie die Ränge zwölf und 13, mit 19,66 Metern kam der Weißrusse Andrei Siniakou als Achter in das Finale.
Blackout und Nervosität
„Nach dem ersten Versuch war ich schon nervös“, sagte Ralf Bartels, „der hatte sich bis zum Abstoß gut angefühlt und dann ging er mit voll über die Finger.“ Im zweiten Versuche habe er zu viel gewollt und alles falsch gemacht, „ein absoluter Blackout“. Mit 19,94 Metern konnte er sich letztlich doch noch sicher für das Finale qualifizieren, sein erstes bei einer internationalen Hallen-Meisterschaft.
„Morgen ist ein neuer Wettkampf, da trete ich sicherlich auch anders auf“, war er sich sicher. „Vielleicht kann ich dann auch in Richtung einer Medaille schielen.“ Er wolle den Wettkampf auf jeden Fall genießen und nicht so aufgeregt sein, wie noch in der Qualifikation.
Deutsche zufrieden
Unterstützung hat ihm auch sein Teamkollege Andy Dittmar zugesichert. „Wir werden jetzt alles daran setzen, Ralf für morgen aufzubauen“, sagte er. „Mit dem Russen Pavel Sofyin ist ein großer Konkurrent ausgeschieden.“ Er selbst verließ „erhobenen Hauptes“ die Halle. „Um weiterzukommen hätte ich meine Saison-Bestleistung schon deutlich steigern müssen.“
Auch Marco Schmidt zeigte sich nach seinem ersten internationalen Wettkampf zufrieden, auch wenn er im Einstoßen die für das Weiterkommen geforderte Weite von 19,80 Metern deutlich übertroffen hatte. „Ich wollte über 19 Meter stoßen und das ist mir gelungen“, sagte er.
Keine Probleme zeigte der Pole Tomasz Majewski, der einzige Olympiasieger, der in Turin am Start ist. Gleich im ersten Versuch buchte er mit 19,86 Metern das Ticket für das Finale. Ausgeschieden ist hingegen der stark eingeschätzte Russe Pavel Sofyin, der nicht über 18,79 Meter und Rang 16 hinaus kam.
Das Finale findet am Sonntag um 15:20 Uhr statt.
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