Ralf Bartels zündet Rakete und holt Bronze
Der Ring des Aspire Dome musste am Samstagnachmittag ein wahres Feuerwerk aushalten. Die Kugelstoßer zündeten im hochklassigsten Finale einer Hallen-WM in Doha (Katar) ihre Raketen aus Stahl und Europameister Ralf Bartels übernahm eine der Hauptrollen. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 21,44 Metern holte der Neubrandenburger Bronze hinter Christian Cantwell (USA; 21,83 m) und Andrei Mikhnevich (Weißrussland; 21,68 m).
Die besten Kugelstoßer schenkten sich bei diesem Showdown zum Ende der Hallensaison nichts. Bereits im ersten Durchgang wurde die 21-Meter-Marke dreimal übertroffen, im zweiten folgten zwei weitere Stöße über diese Schallmauer hinaus. Einer davon kam von Ralf Bartels, der nach seinen 21,44 Metern jubelnd die Fäuste ballte und sich so über eine Verbesserung seiner Bestweite um einen Zentimeter freute.Dem 32-Jährigen, der im Vorfeld mit einem Platz unter den ersten Fünf geliebäugelt hatte, war damit die Medaille nicht mehr zu nehmen, auch wenn er von Platz zwei noch auf die Drei verdrängt wurde. Für Ralf Bartels war es nach der Hallen-EM und der WM im letzten Jahr die dritte internationale Medaille in Folge.
"Ich bin erstaunt, dass ich auf diesem hohen Niveau mithalten kann. Und das jetzt schon zum zweiten Mal. Vielleicht ist es bei mir wie mit Wein: Je älter, desto besser", sagte Ralf Bartels. "Ich hatte das Glück, den zweiten Stoß so gut zu treffen und die 21,44 Meter dann im dritten nochmal mit 21,04 Metern zu bestätigen. Danach war ich einfach kaputt."
David Storl auf Rang sieben
DLV-Youngster David Storl startete mit zwei ungültigen Versuchen in das Finale. Nach 20,20 Metern steigerte sich der Chemnitzer noch auf 20,40 Meter, was ihm Platz sieben einbrachte.
"Ich wollte zu viel und habe dann technisch unsauber gestoßen. Bis ich 21,50 Meter anbieten und um die Medaillen mitkämpfen kann, dauert es bei mir noch ein bisschen", erkannte David Storl.
Hohes Niveau
Das hohe Niveau zog sich über das gesamte Finale hinweg. Am Ende hatten fünf Athleten weiter als 21 Meter gestoßen, das gab es vorher noch nie bei einer Hallen-WM. In der Summe wurde die beeindruckende Zahl von 15 Einschlägen jenseits dieser Linie vermessen.
"Das wird immer verrückter", staunte auch Ralf Bartels nach dem Wettkampf ob der Statistik. "Jetzt holst du mit 21 Metern gar nichts mehr."
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