Ralf Jaros - "Düsseldorfer Dreisprung-Zelle"
Seit zwei Jahren ist der 46-jährige Ralf Jaros, mit 17,66 Metern Inhaber des deutschen Dreisprung-Rekordes, Trainer beim ART Düsseldorf. Im Rather Waldstadion baut er eine ambitionierte Dreispringergruppe auf. Ralf Jaros hat ein Ziel: er will 2016 mindestens eine Athletin zu Olympia bringen. Mehr erfahren Sie im Interview.
Ralf Jaros, wie ist es zum Einstieg als Trainer vor dreiJahren gekommen?Ralf Jaros: Ich hatte meinem früheren Trainer Eckhard Hutt vor zwei Jahren bei einem Lehrgang in Erfurt als Referent geholfen. Auf der Rückfahrt hat mich dann meine Frau Ellen auf diesen Gedanken gebracht, sie meinte, dass ich das machen sollte.
Wie kam es dann zum Engagement beim ART Düsseldorf?
Ralf Jaros:
Ich bin nun mal Düsseldorfer, und da hatte mich Dr. Peter Kluth mit seinem neuen Konzept beim ART sehr schnell überzeugt. Er wollte mich als Sprungtrainer, was ich dann auch gemacht habe und mache. Später kam dann bei mir die Idee mit der "Düsseldorfer Zelle", als Irina Altenburger bei mir trainieren wollte und später auch Eva Linnenbaum. Jessie Maduka hatte ohnehin schon mit mir trainiert.
Was ist das Ziel der "Düsseldorfer Zelle" unterRalf Jaros?
Ralf Jaros:
Ich möchte unbedingt eine Springerin zu den Olympischen Spielen nach Rio im Jahr 2016 bringen. Ich möchte in Rio nochmals als Trainer dabei sein.
Nach welcher Methode trainiert ihr?
Ralf Jaros:
Grundlage ist die "Huttsche Schule". Man muss beim Training bestimmte Faktoren sehr genau kennen, zwar führen viele Wege nach Rom, aber zum Erfolg wohl nur einer, nämlich die nach der Methode von Eckhard Hutt, mit der ich selbst meine Erfolge hatte.
Eckhard Hutt hält sehr viel von Ralf Jaros auchals Trainer und spricht dabei von einem "besonderen Auge".
Ralf Jaros:
Ich kann mit bloßem Auge auch nicht mehr erkennen als andere, aber Eckhard Hutt hat seine Beobachtungen damals mit sehr teurem Video-Equipment abgesichert und dokumentiert. Ich habe in der Tasche stets eine kleine Videokamera (mit bis zu 400 Bilder/Sekunde) dabei, und mit der schaue ich mir alles an. Da bleibt einem nichts verborgen.
Während sich bei den Frauen der Dreisprung inDeutschland schon wieder gut entwickelt hat, sieht es bei den Männernsehr mau aus...
Ralf Jaros:
Ja, leider. Seit Eckhard Hutt vor über zwölf Jahren nach Spanien gegangen war, war das spezifische Dreisprung-Know-How verloren gegangen. Zudem kamen dann noch die Erfolge von Charles Friedek, der das überdeckte. Es wird Zeit, dass hier eine Neuentwicklung gestartet wird. Da sehe ich als Basis eben nur die "Huttsche Schule", zwar nicht als einzigen Wege, aber als wohl hifreichsten.
Den Dreisprung meiden eher viele Sprung-Talente...
Ralf Jaros: So ist es, die echten Talente bestreiten die anderen Disziplinen. In meiner "Düsseldorfer Zelle" kümmere ich mich zwar nicht ausschließlich um besondere Talente, aber der Wille, sich weit nach vorn zu entwickeln, ist bei allen vorhanden.