Ralf Lübke wieder mit Bronze
Fast genau 20 Jahre nach dem überraschenden Gewinn der Bronzemedaille durch die 4x400-Meter-Staffel bei den olympischen Sommerspielen in Seoul (Südkorea), durfte Ralf Lübke, der damalige Schlussläufer der bundesdeutschen Mannschaft, zum zweiten Mal das für diese Leistung verdiente Edelmetallstück in Empfang nehmen. Diesmal aber nicht am Rande einer Tartanbahn vor tausenden von Zuschauern, sondern im Kreise seiner Arbeitskollegen in einem Bürogebäude im brasilianischen Sao Paulo.
Ralf Lübke war im vergangenen Jahr die Medaille gestohlen worden, als Einbrecher in sein Wohnhaus in der südamerikanischen Metropole eindrangen und sich seiner Habe bedienten.Dass Unwiederbringliches bisweilen doch noch wiederbringlich sein kann, bewiesen Ralf Lübkes Arbeitskollegen der lokalen Bayer Crop-Science Gesellschaft, die mit Hilfe ihrer Kontakte ins deutsche Mutterhaus und durch Vermittlung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ein Duplikat der Medaille anfertigen ließen, das ihm am Vorabend seines 43. Geburtstags überreicht wurde. Ralf Lübke: „Ich war einfach sprachlos. Eine riesige Überraschung und ein tolles Gefühl!“
Ralf Lübke lief 1988 mit Norbert Dobeleit, Edgar Itt und Jörg Vaihinger in 3:00,56 Minuten zu Bronze hinter den USA (2:56,16 min) und Jamaika (3:00,30 min).