Rang sechs für Pascal Behrenbruch
Pascal Behrenbruch kämpfte am Donnerstagabend bei den Weltmeisterschaften in Berlin auf den letzten Metern. Er kämpfte um eine Medaille im Zehnkampf, die ihm letztlich trotz Bestleistung doch verwehrt blieb. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 8.439 Punkten wurde der Frankfurter Sechster. Die Plätze 16 und 27 gab es für Norman Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 8.096 Punkte) und Moritz Cleve (TV Wattenscheid 01; 7.777).

Zum König der Leichtathleten stieg in Berlin ein US-Amerikaner auf, der sich salopp Trey Hardee nennt, in Wirklichkeit aber James Edward Hardee III. heißt. Nachdem er bereits am ersten Tag einen beeindruckenden Start hingelegt hatte, trumpfte er auch am zweiten Tag mit Höchst- und neuen Bestleistungen auf und sammelte insgesamt hervorragende 8.790 Punkte. Obwohl ihm der Kubaner Leonel Suarez auf den abschließenden 1.500 Metern noch mehr als 20 Sekunden abnahm, konnte er am Sieg des 25-Jährigen nichts mehr ändern. Mit 8.640 Zählern wurde er Zweiter.
Harten Kampf um Bronze
Während diese beiden Medaillen bereits nach neun Disziplinen so gut wie sicher festgestanden hatten, gab es vor allem um den dritten Platz einen spannenden Kampf, in den auch Pascal Behrenbruch gerne eingegriffen hätte. Letztlich konnte aber der Russe Aleksandr Pogorelov, der als Zweiter in die 1.500 Meter gegangen war, diesen Kampf mit 8.528 Punkten für sich entscheiden. „Auch wenn ich noch schneller gelaufen wäre, hätte ich keine Medaille gewonnen“, bilanzierte er. „Aber schade natürlich, dass so eine Punktzahl nur zu Platz sechs reicht.“
Nach der verletzungsbedingten Absage von Olympiasieger Bryan Clay habe er eine Chance auf Edelmetall gewittert. „Aber ich dachte die Chance wäre größer. Wahrscheinlich haben alle diese Chance gesehen und sind deshalb so abgegangen“, fand er anerkennende Worte für seine Konkurrenten. Insgesamt war sein Zehnkampf wie eine kleine Achterbahn gewesen: „Nach dem Kugelstoßen dachte ich, ich vergeige alles. Nach den 400 Metern war die Hoffnung wieder da, nach Diskus weg, nach Stab wieder da.“
Nicht so abgegangen wie die anderen Deutschen
Letztlich blieben eine Bestleistung und ein sechster Platz und ein etwas unentschlossener Pascal Behrenbruch, der nicht genau wusste, ob er sich nun freuen sollte oder doch nicht. „Wenn der Wettkampf in einem anderen Land gewesen wäre, wäre ich zufriedener. Aber so habe ich gesehen, wie die anderen Deutschen abgegangen sind und wollte das auch.“
Definitiv unzufrieden war Norman Müller, der sich auf den 1.500 Metern noch für Pascal Behrenbruch als Tempomacher anbot. „Wie die beiden anderen Wettkämpfe in diesem Jahr war das wieder Durchschnittsware“, sagte er selbstkritisch. „Die Initialzündung hat einfach gefehlt. Alles ist so vor sich hingeplätschert und mir hat die Aggressivität gefehlt.“
Moritz Cleve nahm vor allem eine Erkenntnis mit aus dem Wettkampf. Er wolle jetzt „trainieren, trainieren, trainieren und stärker zurückkommen“. Vor allem wolle er im nächsten Jahr so gut vorbereitet sein, dass er zum Saisonhöhepunkt auch seine volle Leistungsfähigkeit habe. In diesem Jahr war er durch die Nominierung fast ein bisschen überrascht worden. „Da konnte ja keiner damit rechnen, dass ich hier am Start bin“, sagte der Vierte der Studenten-Weltmeisterschaften.
Die WM in Berlin auf leichtathletik.de:
WM kompakt | Presssekonferenzen live | Twitter | Videos | DLV-Team | Teambroschüre (pdf) | Ergebnisse | News | WM-Buch | DLV-Club | Zeitplan | berlin2009.org