Raphael Holzdeppe pokert gern
Schon vor dem eigentlichen Sprung werden die Stabhochspringer bei "Berlin fliegt!" am Samstag (24. August) eine Entscheidungen treffen, die für Sieg und Niederlage ausschlaggebend sein kann: Welche Höhe wird aufgelegt? Die Athleten müssen vor jedem Durchgang abwägen. Es gilt, die Latte sicher zu überfliegen - aber sie sollte auch höher liegen als bei der Konkurrenz. Eine knifflige Situation, die Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) gut gefällt.
Viermal vier Punkte, das ist die größtmögliche Ausbeute, die Raphael Holzdeppe zum Teamerfolg für den Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) beitragen kann.Welche Höhe er auflegen lassen wird, weiß der Weltmeister noch nicht. "Ich werde sehen, wie ich mich beim Einspringen fühle und beobachten, wie sich die Gegner anstellen", sagte der Zweibrücker. Auf das Pokerspiel freut sich der 23-Jährige. "Ich werde zwar das erste Mal in diesem Modus springen, aber ich denke, es liegt mir."
Im Visier hat Raphael Holzdeppe gemeinsam mit den Weitsprung-Teamkollegen Sosthene Taroum Moguenara (TV Wattenscheid 01) und Christian Reif (LC Rehlingen) den Titel aus den vergangenen beiden Jahren zu verteidigen, der Hattrick winkt.
Zuschauer können Höhen besser einschätzen
Das Brandenburger Tor bietet für dieses Vorhaben eine einmalige Kulisse, die Zuschauer sind hautnah dabei und bekommen einen anderen Eindruck vom Stabhochsprung als in einem Stadion. "Dann merkt man erst einmal, was für ungeheurere Höhen angegangen werden", erklärte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop. Diesen Effekt schätzt auch Raphael Holzdeppe. "Es vermittelt den Zuschauern noch mehr Stabhochsprung."
Seinen WM-Titel richtig verarbeiten oder gar genießen kann der Olympia-Dritte noch nicht. "Ich hatte nur zwei, drei Tage zu Hause", erzählte er. Allein in den kommenden acht Tagen stehen neben "Berlin fliegt!" mit den DKB-Duellen in Elstal am Sonntag (25. August), dem Meeting in Leverkusen (29. August) und dem ISTAF (1. September) drei weitere Wettkämpfe an.
WM-Revanche vertagt
Zur WM-Revanche mit dem Silbermedaillengewinner von Moskau (Russland) Renaud Lavillenie (Frankreich) kommt es bei "Berlin fliegt!" noch nicht. Der Franzose verzichtet - wie im vergangenen Jahr - auf einen Start vor dem Brandenburger Tor. Sein nächster Wettkampf ist am Montag (26. August) in Linz (Österreich).
Spätestens beim Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien; 6. September) wird der Olympiasieger noch einmal auf den Weltmeister treffen. Vor dem Brandenburger Tor lässt Renaud Lavillenie seinem kleinen Bruder Valentin den Vortritt, der in Moskau ebenfalls im WM-Finale war.
Microsite "Berlin fliegt!"