Raphael Holzdeppe springt Jugend-Rekord
Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) hat am Sonntag bei der Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim für ein absolutes Weltklasse-Ergebnis gesorgt. Mit 5,70 Metern verbesserte er seinen eigenen deutschen Jugend-Rekord um fünf Zentimeter und überbot zudem die 5,70 Meter, die als Olympia-Norm gefordert werden.
Erst bei 5,50 Metern, die er im ersten Versuch übersprang, stieg der 18-Jährige in den Wettkampf ein. Danach scheiterte er zweimal knapp an 5,70 Metern, bevor er sie im dritten Versuch sauber überquerte. Allerdings zählt der Wettbewerb nicht als offizieller Normwettkampf.Danach versuchte er sich an der Verbesserung des 19 Jahre alten Jugend-Weltrekordes des Russen Maksim Tarasov (5,80 m). Auch wenn er nicht ohne Chance war, erwiesen sich 5,81 Meter noch zu hoch. „Wegen der Sonne war ich zum Schluss doch richtig kaputt“, sagte er und richtete den Blick voraus zum Saisonhöhepunkt in Bydgoszcz (Polen): „Bei der U20-WM ist Gold mein Ziel.“ Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) zeigte mit 5,30 Metern ebenfalls ein hervorragendes Ergebnis jenseits der geforderten U20-WM-Norm.
Gute Sprungergebnisse
Für einen weiteren Höhenflug sorgte Hochspringerin Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf), die sich erst bei 1,88 Metern einen Fehlversuch leistete, diese Höhe dann aber im zweiten Versuch übersprang. Damit gewann sie vor Anja Saumweber (TSV Dinkelscherben), die mit 1,82 Metern ebenfalls die U20-WM-Norm überbot.
Insgesamt zeigten die Springer sehr gute Leistungen. Der Mannheimer Julian Howard steigerte sich im Weitsprung hinter dem Portugiesen Marcos Chuva (7,80 m) von 7,39 zunächst auf 7,62 und dann gar auf 7,68 Meter. Die Norm erfüllte er damit genauso wie Zehnkämpfer Mario Kral (7,57 m) aus Halle.
Zwei Doppelsieger
Nach den 100 Metern am Vortag war Robert Hering aus Jena auch über 200 Meter eine Klasse für sich. Der 18-Jährige verbesserte seine Bestleistung von 20,96 auf 20,78 Sekunden und blieb damit erneut unter der U20-WM-Norm (21,30 sec).
Den zweiten Doppelsieg feierte Jana Sussmann von der LG Nordheide, die nach den 1.500 Metern auch die 800 Meter als Schnellste in 2:05,91 Minuten beendete. Die Berlinerin Jessica Zeidler blieb als Dritte hinter der Schweizerin Stefanie Barmet (2:06,01 min) in 2:06,27 Minuten noch unter der Norm (2:06,50 min). Anne Kesselring (TSV Katzwang), der das bereits im Vorfeld gelungen war, landete in 2:06,86 Minuten nur auf dem fünften Rang.
Überraschung über 400 Meter Hürden
Im Rennen der männlichen Jugend über die zwei Stadionrunden unterboten gleich zwei Athleten die geforderten 1:50,00 Minuten. Hinter dem Schweden Robin Rohlén (1:48,48 min) wurde der Magdeburger Ronny Heck in 1:49,31 Minuten Zweiter, Patrick Schoenball aus Ludwigshafen (1:49,83 min) Vierter. Der Erfurter Sebastian Keiner, der bereits zuvor mit schnellen Zeiten überzeugt hatte, war nur am Samstag über 400 Meter unterwegs.
Eine kleine Überraschung gab es hingegen über 400 Meter Hürden der weiblichen Jugend, wo die U20-Europameisterin und Jahresbeste Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) in 60,08 Sekunden nur Zehnte wurde. Schnellste waren Christiane Klopsch (TSV Friedberg-Fauerbach) und Laura Hansen (SV Sonsbeck), die in 58,29 bzw. 58,33 Sekunden die U20-WM-Norm (59,75 sec) klar unterboten.
Frauen-Staffel verbessert sich
Hinter ihrer Saisonbestleistung von 55,92 Metern blieb die Berlinerin Julia Fischer im Diskuswerfen zwar zurück, 51,74 Meter reichten allerdings trotzdem zum Sieg vor der Portugiesin Irina Rodrigues (51,05 m) und zur erneuten Normerfüllung (50,00 m). Nachdem die Frauen-Staffel am Samstag bereits 45,31 Sekunden gesprintet war, verbesserten sich Yasmin Kwadwo, Lara Hoffmann, Nadja Bahl und Ruth Sophia Spelmeyer am Sonntag über 4x100 Meter noch auf 45,21 Sekunden.
Gleich im ersten Versuch machte Weitspringerin Xenia Atschkinadze alles klar. Mit 6,23 Metern sicherte sich die Frankfurterin nicht nur den Tagessieg, sondern überbot die Norm für Bydgoszcz auch um drei Zentimeter. Zwei Zentimeter dahinter und damit auch noch über den geforderten 6,20 Metern, landete die Berlinerin Eileen Matthes.
Zwei deutsche Speerwerfer hatten vor der Bauhaus Junioren-Gala die WM-Norm bereits erfüllt und bestätigten dieses Ergebnis am Sonntag. Hinter dem Letten Ugis Svazs, der sich den Sieg im letzten Durchgang mit 70,70 Metern sicherte, wurden der Berliner Franz Burghagen (70,52 m) und der Hallenser Maik Dolch (69,89 m) Zweiter und Dritter. Im Hochsprung bestätigte Tino Martin aus Halle mit 2,15 Metern seine Vorleistung und erfüllte erneut die WM-Norm.
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