| Neujahrsspringen

Raphael Holzdeppe startet am Samstag in Merzig ins EM-Jahr

Am Samstag findet das vierte Neujahrsspringen im Merziger Zeltpalast statt. Der ehemalige Weltmeister Raphael Holzdeppe trifft dort bei seinem Saisoneinstieg auf ein starkes Teilnehmerfeld um die polnischen Weltklasse-Stabhochspringer Piotr Lisek und Pawel Wojciechowski.
Manuel Keil

Das Merziger Neujahrsspringen kann sich über große Beliebtheit bei Stabhochspringern und Zuschauern freuen. Die rund 1.000 Tickets sind bereits seit mehreren Wochen ausverkauft, und viele Topspringer nutzen die vierte Auflage am Samstag (13. Januar) zum Einstieg in die Hallensaison. So auch Lokalmatador und Vorjahressieger Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der nur wenige Kilometer entfernt in der saarländischen Landeshauptstadt in Saarbrücken wohnt.

Raphael Holzdeppe hält mit 5,70 Metern den Meetingrekord und konnte bereits zweimal in Merzig triumphieren. Aber auch der Hallen-Europameister und Vize-Weltmeister Piotr Lisek (Polen) brennt darauf, erstmals das Neujahrsspringen zu gewinnen. Mit seinem Landsmann Pawel Wojciechowski hat ein weiterer ehemaliger Weltmeister seine Startzusage gegeben.

Der für die Athletenverpflichtung zuständige Werner Klein ist stolz, dass wieder solche Weltklasse-Sspringer dabei sind. „Sie sind alle begeistert von der Atmosphäre und der Unterstützung der Zuschauer. Das Neujahrsspringen ist für viele ein fester Bestandteil im Wettkampfkalender geworden“, erläutet er.

Springen im Zirkuszelt weltweit einzigartig

Das bestätigt auch der neue Bundestrainer der Männer Andrei Tivontchik. „Das Springen in einem Zirkuszelt ist weltweit einzigartig. Diejenigen, die schon mal da waren, erzählen das natürlich den anderen Athleten und schwärmen von der tollen Stimmung“, berichtet er. So ist zum Beispiel der holländische Shootingstar Meno Vloon nach einer persönlichen Anfrage erstmals ins Starterfeld gerückt. „Da steigert sich jemand im Sommer auf 5,85 Meter und fragt uns, ob er springen darf“, staunt Werner Klein fast ein wenig.

Andrei Tivontchik fiebert aber in erster Linie dem Saisonauftakt der deutschen Topathleten entgegen. Bei den Teamtagen in Leverkusen konnte er sich am Wochenende schon einmal ein Bild vom aktuellen Leistungsstand machen. „Die Vorbereitung lief soweit ganz gut. Alle sind dort am Messplatz sehr gut gesprungen“, sagt er. Beim daran anschließenden „Season Opening“, konnte der Deutsche Überraschungsmeister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) sogar auf Anhieb seine Hallenbestleistung von 5,50 Metern einstellen.

Publikumsliebling Bo Kanda Lita Baehre in Form

Ihm hatte Andrei Tivontchik schon vor einigen Wochen Fortschritte im technischen Bereich bescheinigt, wo noch seine größten Reserven liegen. Auf den Youngster können sich auch die Zuschauer in Merzig wieder freuen, nachdem er im letzten Jahr zum Publikumsliebling avancierte. Ebenfalls am Start ist mit Florian Gaul (VfL Sindelfingen) der deutsche Jahresbeste aus der Olympiasaison 2016.

Mit Karsten Dilla (TVS Bayer 04 Leverkusen), der seit Herbst eine Trainingsgemeinschaft mit Raphael Holzdeppe bildet und seitdem von Andrei Tivontchik betreut wird, ist auch der Premierensieger dabei. Daniel Clemens, der dritte Springer aus der starken Zweibrücker Trainingsgruppe, greift in Merzig ebenfalls zum Stab. Die saarländischen Farben werden von Lokalmatador Pascal Koehl (LA Team Saar) hochgehalten.

Tiefer gelegter Anlaufsteg

Auf eine Höhenprognose wollte sich der Bundestrainer im Vorfeld nicht festlegen. Ziel sei das Umsetzen der bereits im Training gezeigten Leistungen. Zudem gibt er zu bedenken, dass im Merziger Zelt die Anlauflänge begrenzt ist. Raphael Holzdeppe wird daher am Samstag nur aus 14 statt 16 Anlaufschritten springen können. Allerdings ist der Anlaufsteg im Vergleich zum Vorjahr 15 Zentimeter tiefer gelegt. „So werden die Athleten, die den Stab am Anfang bis zur Zwischenmarke bei sechs Schritten etwas steiler tragen, besser klar kommen“, so Tivontchik.

Zudem glaubt er, dass das starke Teilnehmerfeld gleich zu Beginn besonders motiviert ist große Höhen zu springen. „Da fehlt eigentlich nur Renaud Lavillenie. Schade, dass der nicht auch noch dabei ist.“ Auf der Rechnung hat er stattdessen aber dessen jüngeren Bruder Valentin, der erstmals in Merzig dabei ist und immerhin auch eine Hallenbestleistung von 5,80 Metern aufweisen kann.

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