| Mehrkampf-Meeting Ratingen

Carolin Schäfer reist mit starken 6.549 Punkten zur EM nach Berlin

Carolin Schäfer hat sich mit einem Spitzen-Siebenkampf das EM-Ticket für Berlin gesichert. Beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen war die Vize-Weltmeisterin mit 6.549 Punkten (Rang zwei in Europa) nicht zu schlagen. Die beiden weiteren EM-Tickets sicherten sich Mareike Arndt und Louisa Grauvogel.
Martin Neumann

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800 Meter

Lisa Linnell setzt sich durch, Carolin Schäfer in der Gesamtwertung vorn

Carolin Schäfer hat ihren Vorjahressieg beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen wiederholt. Die Vize-Weltmeisterin kam nach 2:15,87 Minuten über 800 Meter auf 6.549 Punkte, gleichbedeutend mit Platz zwei in Europa. Die weiteren beiden EM-Tickets sicherten sich Mareike Arndt (6.169 Punkte) und Louisa Grauvogel (6.162 Punkte). Schnellste 800-Meter-Läuferin war die Schwedin Lisa Linnell (2:12,37 min).

Rang zwei in der Gesamtwertung ging an Ivona Dadic mit 6.413 Punkten. Ihren eigenen österreichischen Rekord verpasste sie nur um vier Punkte bzw. eine knappe halbe Sekunde über 800 Meter. Dahinter folgten Mareike Arndt, Louisa Grauvogel, Anna Maiwald (Bestleistung; 6.116 Punkte), Lisa Linnell (5.877 Punkte) und Celina Leffler (5.865 Punkte).

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt)
Ich wusste, dass es zwei gute Tage werden würden. Ich mag das Umfeld in Ratingen, hier fühle ich mich wohl. Wenn mir aber jemand gesagt hätte, dass ich 6.549 Punkte machen würde, hätte ich das sofort unterschrieben. Klar hatte ich eine große Last zu tragen, da es ja nur noch eine Chance gab. Und beim Siebenkampf kann immer etwas passieren. In den vergangenen Wochen konnte ich mich auf mein grandioses Umfeld verlassen, das auch meine Launen ertragen hat. In Berlin ist hoffentlich noch eine deutliche Steigerung möglich, wenn ich in Ratingen 6.549 Punkte aus dem Training heraus mache. Die Leistung ist in jedem Fall ein Fingerzeig Richtung Podest in Berlin.“

Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen)
„Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Es war ein Klasse-Wettkampf. Besonders gut geklappt haben der Hürden-Sprint und die 200 Meter. So ist es eine neue Bestleistung mit 6.169 Punkten geworden. Darüber freue ich mich sehr. Ich hoffe, dass ich bei der EM in Berlin noch ein paar Punkte draufpacken kann.“

Louisa Grauvogel (LG Saar 70)
Wenn ich in der letzten Woche einen etwas besseren Mehrkampf gemacht hätte, hätte ich mir den Start hier vielleicht noch mal überlegt. Viele haben gesagt: „Die übernimmt sich, die macht zu viel.“ Aber ich habe komplett auf meinen Körper gehört und ich hätte es richtig bereut, wenn ich es nicht versucht hätte. Ich wusste, dass ich noch Potenzial habe, aber mit so einer Punktzahl hätte ich nicht gerechnet. Da ist jetzt ganz viel Druck von mir abgefallen. Über 800 Meter wollte ich einfach an den zwei Leverkusenerinnen dranbleiben, vor allem an Anna. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich laufen kann, weil wir drüben in den USA kejne Tempoläufe machen – oder nur sehr, sehr schnelle 300 Meter. Die erste Runde war relativ langsam, vielleicht war das gut für mich, dadurch konnte ich am Ende im Spurt mithalten. Mein Highlight hier? Das Gesamte hier, die Fans, wie alle mitklatschen. Und natürlich die 200-Meter-Zeit am Samstag, auch wenn die letzten 50 Meter nicht mehr so gut waren. Ich habe viel größere und kraftvollere Schritte, im Krafttraining habe ich im vergangenen Jahr richtig zugelegt. Und das absolute Highlight ist natürlich, dass ich mit nach Berlin darf, damit hätte zu Beginn des Jahres niemand gerechnet.

Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause)
„Durch meinen langen Trainingsausfall aufgrund eines Infekts war mir klar, dass es für mich mit der EM-Norm nicht klappen würde. Man kennt ja seinen Körper. Es hat mir einfach die Schnelligkeit gefehlt. Sonst ist die ja gerade meine Stärke. So habe ich zu viele Punkte im Hürdensprint, über 200 Meter und im Weitsprung verloren.“

Speerwurf

Carolin Schäfer pulverisiert ihre Bestleistung, Trio kämpft um zwei EM-Tickets

Carolin Schäfer fiel ihrem Trainer Jürgen Sammert in die Arme. Gerade hatte sie den Speer auf 53,69 Meter geworfen und damit fast drei Meter weiter als jemals zuvor in seinem Leben. Als die Weite auf der Anzeigetafel erschien, stieß sie einen lauten Freudenschrei aus. „Das Training mit Thomas Röhler hat gefruchtet“, jubelte die Frankfurterin, die mit dem Speerwurf-Olympiasieger in der Vorbereitung einige Trainingseinheiten absolviert hatte. Mit 53,69 Metern hat sich die Frankfurterin in eine glänzende Ausgangsposition für einen 6.500-Punkte-Siebenkampf gebracht. Zweitbeste Speerwerferin war Christina Kiffe (ASC Darmstadt) als Siegerin der B-Gruppe mit 51,84 Metern.

Im Rennen um die beiden EM-Tickets hinter Carolin Schäfer brachte sich Mareike Arndt in die beste Situation. Die Leverkusenerin warf 43,84 Meter und ist als gute 800-Meter-Läuferin bekannt. Insgesamt kommt sie als Dritte auf 5.283 Punkte, exakt dieselbe Anzahl hat Loiusa Grauvogel nach ihrem 44,14-Meter-Speerwurf (Bestleistung) auf dem Konto. Anna Maiwald (42,84 m im Speerwurf) rangiert 51 Punkte oder umgerechnet 3,5 Sekunden hinter dem Duo. Celina Leffler kam auf 42,27 Meter und belegt Platz sechs im Gesamtklassement (5.171 Punkte).

Auf Rang zwei der Gesamtwertung liegt weiter Ivona Dadic mit 5.497 Punkten. Das sind nur fünf Punkte weniger als bei ihrem österreichischen Rekord (6.417 Punkte). Um ihre Bestmarke zu steigern, muss die Hallen-WM-Zweite die 800 Meter in 2:13,00 Minuten laufen.

Weitsprung

Carolin Schäfer fliegt auf 6,19 Meter, Ivona Dadic auf Rekordkurs

Wechselnde Winde machten es den Siebenkämpferinnen bei der ersten Disziplin des zweiten Tages in Ratingen nicht einfach. Zwischen 1,9 Meter pro Sekunde Gegenwind und 3,6 Meter pro Sekunde Rückenwind zeigte der Windmesser. Am besten kam Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) damit zurecht. Die Vize-Weltmeisterin flog gleich im ersten Versuch auf 6,19 Meter. Danach folgten zwei ungültige Sprünge.

Damit baute Carolin Schäfer ihre Führung in der Gesamtwertung mit 4.736 Punkten auf die zweitplatzierte Ivona Dadic (4.653 Punkte) aus. Für die Österreicherin ist nach 6,09 Metern im Weitsprung aber weiterhin ihr Landesrekord (6.417 Punkte) in Reichweite. Die zweitbeste Weitspringerin war Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg) als Siegerin der B-Gruppe mit 6,14 Metern.

Gute Leistungen zeigten Anna Maiwald (5,97 m) und Mareike Arndt (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,96 m). Damit hat sich das TSV-Duo eine gute Ausgangsposition für 6.100 Punkte und mehr erarbeitet. In diesen Bereich könnte auch noch Louisa Grauvogel (LG Saar 70) vorstoßen. Mit 5,85 Metern machte sie 42 Punkte gegenüber ihres besten Siebenkampfes gut.

Eigentlich ist der Weitsprung eine Spezialdisziplin von Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause). Doch nach einem längeren Infekt und dadurch bedingtem Trainingsausfall fehlte der U23-EM-Dritten die nötige Frische für weite Sprünge. So gingen für sie nur 5,83 Meter in die Wertung ein. Wahrscheinlich zu wenig für die EM-Qualifikation.

Mehr:

<link https: www.leichtathletik.de tv veranstaltungen video-uebersicht veranstaltung>Video-Clips aus Ratingen
<link news:63592>Der Siebenkampf von Disziplin zu Disziplin: Tag 1
<link news:63586>Der Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin: Tag 1
<link news:63589>Der Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin: Tag 2
<link>Live-Ergebnisse
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<link http: www.berlin2018.info tickets _blank>Mehrkampf-Tickets für die Europameisterschaften 2018 in Berlin

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