Ratingen - Die leichtathletik.de-Prognose
Die deutschen Mehrkämpfer rangeln sich an diesem Wochenende um die Tickets zur Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August). Wie sich die Situation nach den Leistungen am ersten Tag mit Blick auf den Sonntag darstellt und wie es beim Spezial-Meeting in Ratingen letzten Endes ausgehen könnte, verrät Ihnen leichtathletik.de in einer Prognose.
Norman Müller kann um den Sieg kämpfen (Foto: Gantenberg)
Grundsätzlich sehen die Nominierungsrichtlinien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) vor, dass die besten drei Deutschen von Ratingen zur EM fahren. Nur in begründeten Ausnahmefällen könnte von dieser Marschroute abgewichen werden.Ein solcher wird möglicherweise den Hallen-Weltmeister André Niklaus (LG Nike Berlin) betreffen, der in Ratingen wegen einer Fußverletzung fehlt, aber Ende Mai in Götzis (Österreich) 8.239 Punkte vorgelegt hat. Er gilt als der momentan stärkste deutsche Zehnkämpfer.
Spannung und Brisanz
Aber gerade diese Konstellation bringt für den Sonntag in Ratingen einiges an Spannung und auch Brisanz. Denn für ein Endergebnis um 8.200 Punkte oder darüber gibt es mit Norman Müller (Hallesche LAF), der sogar noch um den Gesamtsieg ein Wörtchen mitreden könnte, Dennis Leyckes (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Stefan Drews (TSV Bayer 04 Leverkusen) gleich drei heiße Kandidaten aus dem DLV-Lager. Nicht weit dahinter ist der Frankfurter Pascal Behrenbruch einzuordnen. Es kann sehr eng werden, die EM-Norm von 8.000 Punkten ist längst nicht mehr das entscheidende Kriterium.
Bei dieser geballten heimischen Konkurrenz werden die ausländischen Favoriten Dmitriy Karpov (Kasachstan) und Maurice Smith (Jamaika) aufpassen müssen, um am Ende nicht sogar um einen der vordersten Plätze gebracht zu werden.
Vier Siebenkämpferinnen auf Normkurs
Im Siebenkampf deutet alles darauf hin, dass vier deutsche Athletinnen über der EM-Norm von 6.100 Punkten bleiben, was der verletzungsbedingt fehlenden Olympia-Sechsten Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg), die Ende Mai in Götzis (Österreich) diese Vorgabe nur knapp um einen Zähler überbieten konnte, das EM-Ticket kosten kann.
Aufgrund ihres starken zweiten Tages spricht alles dafür, dass die Paderbornerinnen Claudia Tonn und Lilli Schwarzkopf am Ende mit deutlich über 6.200 Zählern die beiden besten Deutschen sind. Dahinter sollte die Regensburgerin Karin Ertl an die 6.200 Punkte herankommen, wenn sie nach ihrer auskurierten Oberschenkelverletzung auch die zweite Hälfte ohne Probleme absolvieren kann.
Jennifer Oeser mit Chancen
Ihre stärkste Gegnerin um das EM-Ticket ist die frühere U23-Europameisterin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), die wie Claudia Tonn eine neue persönliche Bestleistung in Reichweite hat und ebenfalls auf Kurs zur EM-Norm liegt.
Der Gesamtsieg wird aller Voraussicht an die Hallen-Weltmeisterin Lyudmila Blonska (Ukraine) gehen, die noch an die 6.400 Punkte heranschnuppern kann.