| Erdgas Mehrkampf-Meeting

Ratingen sucht die EM-Fahrer

Deutschlands Mehrkampf-Elite trifft sich am Wochenende (28./29. Juni) beim Erdgas Mehrkampf-Meeting, um sich um die Tickets für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) zu streiten. Doch neben den Behrenbruchs und Co könnten bei der 18. Ausgabe in Ratingen neue oder fast schon vergessene Gesichter überraschen.
Alexandra Neuhaus

Europameister Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) und Rico Freimuth (SV Halle) sind die erwartbaren Namen, wenn es um die Vergabe der wohl nur noch zwei verbleibenden Tickets für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. Bis 17. August) geht. Denn: Nach verletzungsbedingter Absage von Vize-Weltmeister Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) scheint U23-Europameister Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied) nach seinem zweiten Platz in Götzis (Österreich), wo er starke 8.471 Punkte sammelte, nur noch schwer zu verdrängen sein.

Doch neben diesen bekannten Namen drängt Wiederkehrer Arthur Abele (SSV Ulm) ins Rampenlicht. „Ich bin in einer sensationellen Form“, ließ er über die Zeitung „Leichtathletik“ verlauten. Eine Aussage, die bei einem nicht als Lautsprecher bekannten Athleten einiges an Widerhall hat.

Denn: Der 27-Jährige kennt seinen Körper in und auswendig. Zu lange wurde der Zehnkämpfer von Verletzungen ausgebremst – in Ratingen war er etwa seit sechs Jahren nicht mehr am Start. Und auch das Meeting in Götzis verpasste er aufgrund von Oberschenkelproblemen in diesem Jahr. Umso größer ist nun seine Angriffslust: „Ich habe im Training eine Bestleistung nach der anderen aufgestellt. Die Konkurrenz soll ruhig wissen, dass ich gut drauf bin.“

Behrenbruch will „Projekt Titelverteidigung“ starten

Die Konkurrenz wird diesen Ruf vernommen haben und ist entsprechend gewarnt. Denn anders als Rico Freimuth, der in Götzis mit 8.317 Punkten bereits die EM-Norm knacken konnte (gefordert sind 8.050 Punkte), ist Europameister Pascal Behrenbruch diesen Nachweis in diesem Jahr noch schuldig geblieben. In Götzis brach er den Wettkampf am zweiten Tag ab. Der Grund: ein Infekt, den er sich vor dem Wettkampf gefangen hatte. Nun ist der 29-Jährige wieder gesund. Das Projekt Titelverteidigung soll in Ratingen starten.

„Klar würde ich in Ratingen gerne wieder gewinnen, aber wichtiger sind mir die Europameisterschaften“, sagte Behrenbruch. „Dort will ich meinen Titel verteidigen.“ Als größter internationaler Herausforderer reist am Wochenende der Franzose Kevin Mayer an, der erst 22-Jährige, der im vergangenen Sommer Vierter bei der WM wurde.

Carolin Schäfer selbstbewusst von der Spitze

International besetzt ist das Feld auch bei den Frauen. Der bekannteste Name ist hier sicherlich die Polin Karolina Tyminska, die WM-Vierte des Jahres 2011. Und auch in diesem mit der nationalen Crème de la Crème besetzten Feld, in dem nur die schwangere Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) fehlt, schickst sich eine bislang der Öffentlichkeit weniger bekannte Athletin an, ihre plötzliche Vormachtstellung in Deutschland zu behaupten.

Die Frankfurterin Carolin Schäfer verbesserte ihre Bestleistung in Götzis um mal eben mehr als 300 Punkte und steht damit derzeit an der Spitze der deutschen Siebenkämpferinnen. „Ich bin in der besten Ausgangsposition“, sagt die 22-Jährige. Stimmt, denn mit 6.386 Punkten übertraf sie die geforderte EM-Norm um mehr als 200 Punkte. Eine Marke, die neben ihr in diesem Jahr bislang nur die nach ihrem Achillessehnenriss zurückkehrende Lilli Schwarzkopf (LG Hannover; 6.215 Punkte) und Julia Mächtig (SC Neubrandenburg; 6.106 Punkte) erfüllen könnten. „Die anderen müssen mich angreifen“, sagt Carolin Schäfer.

Claudia Rath will Götzis vergessen machen

Die Anderen – dazu gehört neben der Olympia-Zweiten Schwarzkopf und Vorjahressiegerin Mächtig auch Schäfers Trainingskollegin und Freundin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt). Unterlief der WM-Vierten in Götzis noch mit drei Fehlversuchen im Weitsprung, ihrer eigentlichen Paradedisziplin, noch ein dicker Patzer, soll in Ratingen alles passen.

„So etwas wie in Götzis, wird mir nicht mehr passieren“, sagt die 28-Jährige. Dabei baut sie auch auf die Emotionen, die das Ratinger Publikum ihr entgegenbringt. „Die Zuschauer sind einfach wahnsinnig toll. Das hat mich im letzten Jahr schon beflügelt und das will auch in diesem Jahr mitnehmen.“

Erdgas Mehrkampf-Meeting Ratingen (28./29. Juni)
Tickets für das Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen gibt's bei <link http: www.ticketmaster.de _blank link zum kartenverkauf auf>www.ticketmaster.de oder telefonisch unter 01806 - 999 0000 (€ 0,20/Min. aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz).

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