Ratingen Tag zwei - Von Disziplin zu Disziplin
29 Zehnkämpfer und 17 Siebenkämpferinnen nahmen am Samstagmorgen ihre Wettkämpfe beim ERDGAS Mehrkampf-Meeting in Ratingen in Angriff. Auf leichtathletik.de erfahren Sie, wie sich die Konkurrenzen, bei denen es für die deutschen Top-Athleten abschließend um die Qualifikation für die WM in Berlin (15. bis 23. August) geht, von Disziplin zu Disziplin entwickelt haben.
1.500 Meter Zehnkampf Steffen Kahlert vom TuS Wunstorf bot als Schnellster in 4:21,68 Minuten ein famoses Rennen. Lange Zeit zeigte sich Norman Müller in seinem Schlepptau, der Hallenser kämpfte sich wacker in 4:29,20 Minuten vor dem nicht weniger rackernden Leverkusener Stefan Drews (4:30,29 min) ins Ziel. Der Führende Yordani Garcia ließ sich von dem Tempo der anderen nicht beirren und rannte in 4:53,63 Minuten bei seinem ganz eigenen Rennen hinterher. Im Lauf der U20 bestach der Leverkusener Nils Weispfennig (4:26,19 min). Speerwurf Zehnkampf Im kubanischen Lager war der Jubel nach der vorletzten Disziplin besonders groß. Yordani Garcia schleuderte seinen Speer auf 69,13 Meter, eine neue persönliche Bestleistung. Die Frankfurter Jan Felix Knobel (67,31 m) und Pascal Behrenbruch (67,05 m) spielten dahinter ihre Stärken aus. Der Mitbewerber um den Sieg, Norman Müller, kam auf 60,89 Meter. Damit vergrößerte sich für den besten Deutschen der Rückstand zum führenden Yordani Garcia (7.751) auf 206 Punkte. 800 Meter Siebenkampf Zu Beginn des alles entscheidenden Rennens nahm die Russin Tatyana Chernova das Heft in die Hand, verfolgt von der Paderbornerin Lilli Schwarzkopf und der Leverkusenerin Jennifer Oeser. Die Punkt-Führende war es dann auch, die voller Selbstvertrauen 200 Meter vor dem Ziel den entscheidenden Angriff startete und in 2:12,70 Minuten einen ungefährdeten Sieg vor der Osteuropäerin nach Hause lief. Diese beiden belegten dann im Gesamtklassement auch die Plätze eins und zwei (6.442 bzw. 6.386 Punkte), Lilli Schwarzopf (6.355) wurde Dritte. Stabhochsprung Zehnkampf Ausgerechnet der auf Bestleistungskurs liegende Hallen-Europameister Mikk Pahapill patzte beim Stabhochsprung mit einem Salto Nullo bei 4,40 Metern. Die beiden Führenden Yordani Garcia und Norman Müller trugen sich mit jeweils 4,80 Metern in die Ergebnisliste ein und nahmen sich damit nichts. Pascal Behrenbruch verlor dagegen mit nur 4,00 Metern noch mehr an Boden. Bester Stabhochspringer war der Leverkusener Stefan Drews (5,10 m). Speerwurf Siebenkampf In Ratingen fliegen die Speere von Lilli Schwarzkopf besonders weit. Mit herausragenden 55,25 Metern verbesserte die Paderbornerin ihre Bestleistung von 54,81 Metern aus dem letzten Jahr, die zugleich Meetingrekord war. Als weitere Athletin übertraf auch die Russin Tatyana Chernova (51,30 m) die im Siebenkampf durchaus magische 50-Meter-Linie. Nachdem sich die Führende Jennifer Oeser mit 42,12 Metern zufrieden geben musste, rückte die Dreierspitze vor der letzten Einzeldisziplin ganz eng zusammen: Jennifer Oeser führte mit 5.517 Punkten vor Tatyana Chernova (5.478) und Lilli Schwarzkopf (5.472). Weitsprung Siebenkampf Erst im dritten Durchgang kam dieser Einzelbewerb, in dem die Athletinnen über weite Strecken mit Gegenwind zu kämpfen hatten, auf Touren. Dann aber so richtig. Von den Top Sieben der Konkurrenz hatten dort sechs Mitstreiterinnen ihren besten Versuch. Die krönende Leistung kam von der Führenden Jennifer Oeser, die auf 6,50 Meter flog und ihre Bestleistung um 13 Zentimeter steigerte. Nicht weniger überschwänglich jubelte die Britin Louise Hazel, die wie die russische Mitfavoritin auf 6,39 Meter kam. Spannend machte es die angehende WM-Starterin Julia Mächtig (SC Neubrandenburg), die nach zwei ungültigen Versuchen noch bei 6,26 Metern landete und damit elf Zentimeter weiter sprang als ihre Vereinskollegin Sonja Kesselschläger. Dazwischen hatten sich im Ergebnis noch die Deutsche Juniorenmeisterin Claudia Rath (LG Dornburg; 6,30 m) und die EM-Dritte Lilli Schwarzkopf (6,23 m) geschoben. In der Zwischenwertung baute Jennifer Oeser ihre Führung auf Tatyana Chernova weiter aus und könnte nun sogar an der 6.500-Punkte-Marke kratzen! Diskuswurf Zehnkampf Der Hallen-Europameister Mikk Pahapill zeigte auch im Freien seine Qualitäten und spielte seine Stärken als überlegener Diskus-Sieger gnadenlos aus (48,77 m), gefolgt vom jungen Hallenser Rico Freimuth (44,45 m). Pascal Behrenbruch leistete sich zunächst zwei Fehlversuche, konnte mit dem letzten Wurf auf 43,90 Meter keinen Befreiungswurf mehr landen. Dagegen zeigte sich der um den Sieg kämpfende Norman Müller mit 43,65 Metern auf sehr stabilem Niveau, während der Kubaner Yordani Garcia (41,79 m) ein paar Punkte liegen ließ. In der Zwischenwertung führte er mit 6.026 Zählern weiter vor Norman Müller (5.945). 110m Hürden ZehnkampfDer nimmermüde Yordani Garcia (Kuba) machte am Sonntag da weiter, wo er am Samstag aufgehört hatte. In 13,89 Sekunden drückte er seine Bestzeit um eine Hundertstel und baute damit seine Führung in der Punktwertung aus (5.325). Der Frankfurter Pascal Behenbruch (14,05 sec; 4.925 als Sechster) war im Hürdenwald als Zweiter wie erwartet bester Deutscher. Als „guten Start in den zweiten Tag“ wertete der Hallenser Norman Müller seine 14,54 Sekunden, womit er im Zwischenklassement seinen zweiten Platz (5.206) untermauerte und nach wie vor auf Bestleistungskurs liegt. Letzteres gilt auch für den Esten Mikk Pahapill (14,20 sec; 5.049), der noch an die 8.250 Punkte herankommen kann. Der U20-Weltmeister Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) strauchelte in seinem Lauf bereits an der zweiten Hürde und schied aus.
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ERDGAS Mehrkampf-Meeting in Ratingen